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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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kann nicht sicher sein, dass es genügen wird.«
    »Mein lieber Junge, ich bin sicher, jede Anstrengung deinerseits für unsere Sache wird sich als mehr denn ausreichend erweisen.«
    »Aber ich bin nur ein Paladin, eines von siebzehn stimmberechtigten Mitgliedern des Konklaves. Ich kann den Rat nicht ganz allein dazu bringen, mehr auf den Senat zu hören.«
    Der Senator saß schweigend an seinem Platz und bewegte nur den Finger, mit dem er über den Rand des Whiskeyglases strich. Endlich brachte der Ober das Essen - Gareth hatte schnell gelernt, dass Aufforderungen zur Eile nur dafür sorgten, dass man besonders lange warten musste - und zog sich wieder zurück, nachdem er die dampfend heißen Teller serviert hatte. Mallowes schien noch immer in Gedanken.
    Endlich traf er eine Entscheidung.
    »Du wirst nicht allein sein.«
    »Nicht?«
    »Nein.«
    »Woher weißt du das?«
    Mallowes gestattete sich zwei Bissen Lammfleisch, bevor er antwortete. »Ich bin nicht das einzige Senatsmitglied, das über die aktuelle Lage besorgt ist. Ich bin nicht der Einzige, der Maßnahmen ergriffen hat, um uns zurückzuholen, was uns zusteht. Manche von uns wurden sich der Gefahr, in der wir schweben, schon bewusst, lange bevor die jüngsten Unruhen der Republik ein rüdes Erwachen bescherten. Wir sind seit über zehn Jahren damit beschäftigt, eine Lösung für die Führungskrise zu finden.«
    »Wie?«
    »Wir haben verschiedene Methoden ausprobiert«, erläuterte Mallowes. »Die erfolgreichste scheint die zu sein, eng mit Militärakademien und MechKrieger-Ausbildungszentren zusammenzuarbeiten, um entsprechende Lernprogramme zu entwickeln und viel versprechende Kandidaten zu fördern. Es ist eine langsame Methode, die nicht viel Aufsehen erregt, aber mit der allmählichen Steigerung in der Qualität der potenziellen Ritter wird nach und nach auch die Qualität der Paladine und selbst die des Exarchen steigen.«
    Gareth zwang sich durch eine bewusste Willensanstrengung, am Thema zu bleiben und sich nicht durch Spekulationen darüber ablenken zu lassen, wie Mallowes' andere, weniger erfolgreiche Methoden ausgesehen haben mochten. Er behielt seine Stimme im Griff und schaffte es sogar, eine bewundernde Note in seine Antwort einfließen zu lassen. »Das ist... ehrgeizig.«
    Mallowes gab sich bescheiden. »Es ist keine plötzliche Veränderung über Nacht, aber wir halten sie für effektiv. Wir haben in der ganzen Republik unsere Saat ausgebracht und ziehen Geister heran, die verstehen, wie die Sphäre regiert werden sollte.«
    »Die Akademie auf Skye.«
    »Eine unserer ersten Bemühungen. Und trotz der Tatsache, dass du ein beispielhafter Absolvent bist, keineswegs unsere erfolgreichste. Wir haben einen Teil der Kontrolle über den Lehrplan aufgegeben, mit dem Ergebnis, dass er nicht ganz den Vorgaben entspricht. Trotzdem ist es ein gutes Programm, und es hat einige viel versprechende Kandidaten hervorgebracht... wenn auch keinen, der an dich heranreicht.«
    Zahlen zuckten durch Gareths Kopf. Zahlen, die in Verbindung mit Namen standen, von denen er einige kannte, während er von anderen nie gehört hatte. Doch jetzt verstand er, wie sie alle in Beziehung zueinander standen. Das Geld war die Investition. Die Namen waren die Kandidaten. Die Liste, die Victor Steiner-Davion aufgestellt hatte, die Liste, die seinen Tod besiegelt hatte, war eine Liste der Personen, mit denen Mallowes und seine Verbündeten die Macht an sich reißen wollten. Und Gareth hatte an erster und wichtigster Stelle auf dieser Liste gestanden.
    Plötzlich wurde ihm übel.
    Er konnte nur hoffen, dass ihm der Senator seinen Abscheu nicht anhörte. »Das klingt nach einem riskanten Plan. Wie kann euch die bloße Ausbildung Loyalität garantieren?«
    »Wie ich bereits sagte, wir haben seit der Eröffnung der Akademie auf Skye dazugelernt. Damals glaubten wir, Dankbarkeit reiche aus. Leider waren wir zu naiv. Heute wird unser Programm effektiver geführt. Diejenigen, die wir auswählten, verstehen das Ausmaß ihrer Schulden sehr genau und sind so erzogen, dass sie unsere Sache überzeugt vertreten.«
    Für Gareth klang das weniger nach Erziehung als nach Gehirnwäsche. Er stellte sich lieber nicht vor, welche Art Schulen Mallowes heute finanzierte.
    »Es gibt inzwischen Dutzende, sogar hunderte Kandidaten, die durch die Ränge aufsteigen. Wir haben einen neugewählten Senator. Wir haben einige Ritter der Sphäre. Und nun haben wir, dank deiner beeindruckenden Loyalität, einen

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