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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Wohnung geschehen ist.«
    »Ich habe der Polizei schon erklärt, dass ich in der Nacht keine Bereitschaft hatte.«
    Er fand, dass sie etwas abwehrend klang, was diesen Punkt betraf, und fragte sich, ob die Polizei und die Ritter ihr das Gefühl gegeben hatten, sie müsste sich dafür entschuldigen, neben der Arbeit auch noch ein Privatleben zu haben. Laut fragte er: »Dann waren Sie wohl aus?«
    »Ja. Mit einem... Bekannten.«
    Das kurze Zögern und die leichte Wärme in der Betonung deuteten an, dass es sich um mehr als eine beiläufige Bekanntschaft handelte. Horn machte sich in Gedanken eine Notiz und fragte weiter. »Dem Polizeibericht habe ich entnommen, dass Sie als Paladin Steiner-Davions reguläre Pflegerin in der Lage waren, seinen Zustand per Fernabfrage zu überprüfen?«
    Sie nickte. »Ich kann... konnte... seinen Sicherheitsstatus und die Biometriewerte über meinen Kommunikator abfragen.«
    »Und das lieferte Ihnen...?«
    »Eine abgespeckte Version der Angaben, die der Bereitschaftsdienst auf den großen Monitoren erhält.«
    »Und Sie hatten die Angewohnheit, diese Informationen jede Nacht zu überprüfen, auch wenn Sie keine Bereitschaft hatten?«
    »Ja.« Sie nickte. »Gegen zehn Uhr abends. Manchmal sah ich noch ein zweites Mal nach, bevor ich schlafen ging, aber nicht immer. Er ist... war... ein alter Mann, da kann sich der Zustand schlagartig verschlechtern.«
    »Haben Sie an dem Abend von Victor SteinerDavions Tod eine zweite Abfrage durchgeführt?«
    »Nein.«
    Wieder bemerkte er einen minimalen Wechsel in der Tonlage. Was immer sie während des Rests der Nacht getan hatte, sie war vermutlich nicht allein gewesen.
    »Aber bei der Überprüfung um zweiundzwanzig Uhr war alles in Ordnung.«
    »Ja. Allen Anzeigen nach hatte Paladin SteinerDavion das Licht ausgemacht und schlief tief und fest.«
    »Interessant«, stellte Horn fest. Die Auftragsmörder stiegen in seiner Beurteilung eine Stufe höher. Sie hatten sowohl das Personal vor Ort als auch Elena Ruiz' inoffizielle Fernabfrage getäuscht. Von der Letzteren konnten sie nicht zufällig erfahren haben. Jemand, der darüber informiert war, musste ihnen einen Hinweis gegeben haben.
    »Sie hatten also allen Grund anzunehmen, dass bis zum nächsten Morgen kein Anl ass zur Besorgnis bestand.«
    Sie lächelte zögernd. »Das versuche ich mir immer wieder zu sagen.«
    Kurz blätterte er in seinen Notizen, dann sagte er: »Gut. Danke. Sie waren mir eine große Hilfe.«
    »Ich wünschte, ich wüsste, wie«, erwiderte sie verloren.
    Da er ihr keinen Trost anbieten konnte, stand Horn auf und ging zur Tür. In der Öffnung blieb er stehen, zählte in Gedanken die Sekunden und sah, wie sie entspannte.
    Wie im Nachhinein stellte er eine letzte Frage. »Nur der Vollständigkeit halber... könnten Sie mir noch sagen, wie der Bekannte hieß, mit dem Sie an jenem Abend essen waren?«
    »Henrik Morten.«
    »Ah ja. Danke.«
    Interessant, dachte er auf dem Weg zum Hotel. Henrik Morten.
    Mit einem Vornamen wie diesem bestand die Chance, dass der junge Mann zu den Mortens von Mallory's World gehörte. Falls dem so war, handelte es sich bei dem jungen Henrik jedenfalls definitiv nicht um die Sorte Mann, von dem man erwartete, dass er eine Haushälterin/Krankenschwester zur Freundin hatte.
    Das war ein loser Faden. Burton Horn mochte lose Fäden. Wenn man daran zog, machte man häufig interessante Entdeckungen.
    Banque du Nord, Zweigstelle Plateau de St. Georges, Genf, Terra
    Präfektur X, Republik der Sphäre
    30. November 3134
    Die Frau namens Norah war nach Genf gekommen, um Unruhe zu stiften. Es war ein Auftrag, der ihr lag. Ihrer Meinung nach hatte sich die Tätigkeit der Kittery-Renaissance viel zu lange in bloßem Reden erschöpft, ohne dass etwas geschah. Fast hatte sie die Hoffnung auf den großen Tag verloren, an dem ihr Mann an die Spitze gehievt werden würde.
    Der Traum von diesem Tag war es gewesen, der sie überhaupt erst zu Cullen Roi und in die Kittery-Renaissance gebracht hatte. Über ihre Vergangenheit sprach sie nie - die hatte sie zusammen mit ihren Toten begraben. Aber sie hatte einen Rachedurst im Hinblick auf die Konföderation Capella in die Gegenwart gerettet, der so gewaltig war, dass die ganze Macht der Republik der Sphäre nötig war, ihn auszuleben. Nur ein Exarch konnte einen solchen Rachefeldzug befehlen, und nur der richtige Exarch würde ihn befehlen, aber Devlin Stones Republik war so aufgebaut, dass sie außer durch die

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