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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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traurig den Kopf. »Wer auch immer diese Arbeit erledigt hat, er war für diese Gelegenheit mit Sicherheit von außerhalb engagiert, und falls der oder die Täter Terra nicht bereits verlassen haben, sind sie so tief abgetaucht, dass es einen Tiefsee-Mech brauchte, sie zu finden.«
    »Ich könnte es«, erklärte Horn. Es lag keine Prahlerei in dieser Aussage, es war nur eine Tatsachenfeststellung.
    »Das wäre verschwendete Liebesmüh«, antwortete Jonah. »Sie sind mit Sicherheit von einem anonymen Vertreter ungenannter Interessen angeheuert worden. Und Leute dieses Schlages werden gut dafür bezahlt, keine Fragen zu stellen.«
    »Wonach soll ich dann in Santa Fe suchen?«, fragte Horn.
    »Nach dem anonymen Vertreter. Oder besser noch, nach den ungenannten Interessen. Und nach allem, das Sie darüber aufschnappen können, was genau Victor getan hat, das seinen Tod gerade jetzt erforderlich machte.«
    »So alt wie er war«, meinte Horn, »kann er nicht mehr allzu viel getan haben.«
    »Victor sollte die Eröffnungsansprache des Konklaves halten - und jetzt wird es zu dieser Rede nicht mehr kommen. Es fällt ziemlich schwer, da keine Verbindung herzustellen. Also.« Jonah zählte die Punkte an den Fingern ab. »Erstens hat er etwas getan. Und jemand hat davon erfahren. Und drittens, was immer es war, es hat diesen Jemand so erschreckt, dass er oder sie professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat.«
    »Ich verstehe«, sagte Horn und nickte. »Ich soll die Suche nach den tatsächlichen Tätern der Polizei von Santa Fe überlassen und mich darauf konzentrieren herauszufinden, woran Steiner-Davion arbeitete,
    und für wen das eine Bedrohung hätte sein können.«
    »Ganz genau.«
    Horn wirkte nachdenklich. »Der beste Ansatzpunkt ist vermutlich das erste Sicherheitsleck.«
    »Sie verstehen Ihre Arbeit am besten«, sagte Levin. »Inzwischen kümmere ich mich um das andere Ende. Es gibt eine Menge Leute, die von Victors Tod profitiert haben, und ich befürchte, ein paar davon sind meine Kollegen.«
    »Gibt es irgendjemanden im Speziellen, den Sie im Auge haben?«
    Jonah seufzte. »Ich möchte niemanden von ihnen verdächtigen. Aber wenn ich mir anschaue, wer am meisten davon profitiert, sind das Kessel und Sorenson. Die beiden waren der Block, der am wahrscheinlichsten gegen Victors Rede opponiert hätten. Ihr Block hat soeben an Macht gewonnen. Und dann ist da noch Tyrina Drummond. Ich halte es zwar für ausgeschlossen, dass sie sich an etwas so Heimtückischem wie einem Mordanschlag beteiligen würde, aber sie konnte Victor nicht ausstehen. Ich muss zumindest mit ihr reden.«
    Horn nickte. »Was ist mit dem Knaben, der Victors Nachfolge angetreten hat?«
    »Gareth Sinclair?«
    »Ja. Hat Victors Tod ihm nicht kurzfristig den größten Vorteil gebracht?«
    Jonah antwortete ohne zu zögern. »Mag sein. Aber er konnte unmöglich voraussehen, dass er zu Victors Nachfolger ernannt wird. Außerdem kenne ich Sinclair. Er ist eine durch und durch ehrliche Haut.« Er schüttelte den Kopf. »Sinclair ist der Letzte, den ich verdächtigen würde.«
    Santa Fe, Terra
    Präfektur X, Republik der Sphäre
    29. November 3134
    Santa Fe war zwar im November wärmer als Genf, kalt war die Nacht aber trotzdem. Die Luft allerdings fühlte sich warm und trocken an und roch nach Wüstengras.
    Nach der Ankunft hatte sich Burton Horn in einem preiswerten Hotel ein Zimmer genommen. Nachdem er ausgepackt hatte, nutzte er diese erste Gelegenheit zu einem langen, ungestörten Studium der Akte über Victor Steiner-Davions Tod. Der Inhalt der Akte ging ins Detail: Zeugenaussagen; der Autopsiebefund; eine Tatortbeschreibung der alarmierten Polizeibeamten; weitere Zeugenaussagen und noch eine Beschreibung des Tatorts, diesmal von Repräsentanten der Ritter der Sphäre. Horn saß im bequemen, wenn auch etwas abgewetzten Sessel des Hotelzimmers, eine Kanne mit Eiswasser neben sich, und arbeitete sich durch die Seiten, während das stumm geschaltete Trividgerät im Hintergrund flimmerte.
    Dem medizinischen Befund zufolge war Paladin Victor Steiner-Davion an einem abrupten, schweren Herzschlag gestorben. Horn gestand sich ein, dass der Bericht teilweise zutreffen konnte. Es gab jedoch eine Menge Möglichkeiten, was einen tödlichen Infarkt dieser Art auslösen konnte, und eine davon war der entschiedene Widerstand gegen einen Mordversuch.
    Die Polizisten vor Ort hatten in der Tatortbeschreibung vermerkt, dass sie in Steiner-Davions Zimmer eine zerbrochene

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