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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Ritterin, »hätte Haus Ma-Tzu Kai das gesamte Tal kontrolliert. Sie hätten uns platt gewalzt. Es wäre ein Massaker geworden.«
    »Es - es war...« Ihm fehlten die Worte. Er war sich nicht sicher, was er darauf sagen sollte. »Befehle«, erklärte er schließlich. »Wir haben nur unsere Befehle ausgeführt.«
    Die Ritterin sagte nichts, nickte aber, und er las ihrem Gesicht ab, dass sie ihn verstand. »Ich bin Lady Maya Avellar, und das ist Senator Geoffrey Mallowes von Skye. Er ist gekommen, um Ihnen persönlich den Dank der Republik zu überbringen.«
    »Allerdings«, bestätigte Mallowes. »Es wird Sie vielleicht interessieren, dass es eine lebhafte Debatte gab, wie genau der Senat Sie für die mutige Verteidigung des Prospect Mons belohnen sollte.«
    »Mich?... Sie meinen, meine Kompanie. Ich war nicht der Einzige da oben.« Jonah zwängte die Worte durch rissige Lippen.
    Der Senator schien ihn gar nicht gehört zu haben. »Es gab eine beträchtliche Diskussion darüber, welche Auszeichnung angemessen sein könnte. Es gab sogar eine gewisse Kontroverse, ob das Mitglied einer planetaren Miliz, selbst wenn es für einen bestimmten Feldzug im Auftrag der Republik im Einsatz war, überhaupt für eine Auszeichnung der Republik in Frage kommt. Aber schließlich hat uns der Rat der Paladine an die Wand gespielt.« In Mallowes Stimme bemerkte Jonah einen seltsamen Unterton, den er möglicherweise erkannt hätte, wäre er in besserem Zustand gewesen. »Er hat eine Anerkennung für Sie beschlossen, die weit über alles hinausgeht, was der Senat anbieten kann.«
    Er wandte sich zu Lady Avellar um und seine Miene wurde leicht säuerlich. Sie übern ahm . »Die Paladine der Sphäre möchten diese Gelegenheit dazu benutzen, Ihnen unseren Dank für Ihre heldenhafte Aktion auszusprechen und Sie von Ihrer Ernennung zum Ritter der Sphäre in Kenntnis zu setzen.«
    Jonahs Gesicht schmerzte, sein Hals schmerzte und auch seine Lippen schmerzten. Trotzdem hätte er fast gelacht. Eine Belohnung? Ein Ritter zu werden, mit all der zusätzlichen Aufmerksamkeit und dem Medieninteresse, die damit verbunden waren, erschien ihm ebenso sehr eine Strafe wie eine Belohnung.
    »Meine Leute«, erwiderte er, und unterdrückte das Lachen auf eine Weise, die klang, als hielte er ein Schluchzen zurück. »Belohnen Sie zuerst meine Leute.«
    Senator Mallowes wirkte beinahe beleidigt. Offenbar hatte er größere Dankbarkeit erwartet.
    Lady Avellars Lächeln jedoch blieb. »Sie werden in Anerkennung Ihrer Dienste zum Ritter der Sphäre ernannt, aber Sie bleiben noch eine Weile auf Kyrk-backen stationiert. Falls Sie einzelne Soldaten oder
    Einheiten in Ihrer Jurisdiktion kennen, die eine besondere Anerkennung verdienen, stehen Ihnen dazu verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.«
    Jonah entspannte sich ein wenig und ließ den Kopf in die Kissen sinken. Ob sie sich dessen bewusst war oder nicht, Avellar hatte genau das Richtige gesagt. Hätte sie versucht, an seinen Stolz zu appellieren, oder ihn zu überzeugen, dass er diese Ernennung verdient hatte, hätte sich das Gespräch in eine gänzlich andere Richtung entwickelt. Aber indem sie ihm mitteilte, dass ihm seine Ernennung zum Ritter die Möglichkeit gab, Leuten zu helfen, die es verdienten, ließ sie ihm nur eine Wahl.
    »Danke. Sie dürfen sicher sein, dass ich Sie an dieses Versprechen erinnere.«
    Avellar nickte ihm zu. »Wir sind auf Grund Ihrer Entschlossenheit hier, ein gegebenes Versprechen einzuhalten. Wir hoffen, Sie werden diese Qualität noch bei vielen Ihrer Mit-Ritter wiederfinden.«
    Mallowes, der immer noch verunsichert wirkte, versuchte, das Gespräch wieder an sich zu reißen. »Sie haben eine leuchtende Zukunft in der Republik vor sich, junger Mann. Ihr Handeln hat uns jetzt schon gezeigt, dass wir von Ihnen Großes erwarten dürfen.«
    Jonah neigte als Antwort auf die Worte des Senators den Kopf, dachte dabei aber: Würden Sie mich wirklich kennen, wüssten Sie, dass Sie bei mir mit solchen Phrasen wenig erreichen.
    Jonah behielt aus jener Schlacht viele Narben, und einen Teil davon spürte er noch immer bei jedem Wetterumschwung. Aber zahlreiche andere Mitglieder der Kompanie E traf es weit schlimmer.
    Die hohen Ränge der Kyrkbacken-Miliz waren voller Veteranen von Kompanie E. Manche hatten sich aus dem Militär zurückgezogen, ein paar auf Lehrämter an Militärakademien, andere hatten gar nichts mehr mit dem Militär zu tun. Jonah behielt jeden einzelnen Überlebenden im

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