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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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versichere Ihnen, dass ich mein Bestes getan habe, die Aktivitäten des jungen Mannes unter meinen Kollegen bekannt zu machen, in der Hoffnung, sie davon abzuhalten, ihn zu beschäftigen. Edle Herkunft bringt eine Verpflichtung zu edlem Verhalten mit sich, und dieser junge Mann scheint diesen Grundsatz vergessen - oder nie gelernt - zu haben.«
    »Und die Reaktion?«
    »Die meisten von ihnen vertrauen mir und wissen, dass ich derartige Informationen nicht leichtfertig ausstreue. Ein paar haben jedoch den Mangel an handfesten Beweisen gegen Morten zum Anlass genommen, meine Ratschläge in den Wind zu schlagen und bedienen sich trotzdem seiner Dienste.«
    Jonah beugte sich vor. Eine Liste mit Namen derer, die bereit waren, Morten für sich arbeiten zu lassen, auch nachdem sie von einigen seiner unschöneren Aktivitäten erfahren hatten, konnte sich als nützlich erweisen. »Wer denn?«
    » Hmmm ... Nun, genau genommen fallen mir momentan nur zwei ein. Gouverneur Newberry von Dieron scheint der Ansicht zu sein, dass die Fähigkeiten des jungen Mannes, Koalitionen zu schmieden, nur von denen Devlin Stones übertroffen wurden, und setzt ihn weiterhin ein. Und ein alter Freund und Ihr neuester Kollege, Gareth Sinclair. Nach allem, was er mir erzählt hat, bleibt er ein überzeugter Anhänger Mortens.«
    Das war schon das vierte Mal, dass Sinclairs Name in Jonahs Untersuchung auftauchte. Er hatte bereits ein Gespräch mit ihm anberaumt, und es sah ganz danach aus, als würde dieses Gespräch unangenehm werden.
    »Es tut mir leid, falls ich Ihnen nicht die Hilfe sein konnte, die Sie sich erhofft haben«, bemerkte Mallowes, als Jonah nichts sagte.
    Jonah zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. »Glauben Sie mir, Sie waren durchaus eine große Hilfe. Ich bedanke mich, dass ich Ihre Zeit in Anspruch nehmen durfte.«
    »Und ich würde gerne die Ihre in Anspruch nehmen, falls Sie noch ein paar Sekunden erübrigen können.«
    »Gern. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte Jonah, obwohl er sehr genau wusste, worüber der Senator sprechen wollte.
    Mallowes stand auf, nahm die Schultern etwas zurück und wirkte ganz und gar wie jemand, der im Begriff war, eine bedeutende Rede zu halten. »Wie Ihnen natürlich bekannt ist, hätte Devlin Stone dem Senat eine Stimme gegeben, hätte er beabsichtigt, dass wir bei der Wahl des Exarchen eine aktive Rolle spielen.«
    Jonah stöhnte innerlich. Warum kann er nicht einfach mit der Frage herausrücken, die ihn ohne Zweifel beschäftigt, seit ich um dieses Gespräch gebeten habe?
    »In seiner Weisheit hat er jedoch die alleinige Verantwortung in dieser Angelegenheit den Paladinen der Sphäre übertragen, Männern und Frauen, die Dank ihrer Ehre, Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit in diese erhabene Position aufgestiegen sind.«
    Stell endlich deine Frage!, brüllte Jonah in Gedanken.
    »Dennoch ist es ohne jeden Zweifel offensichtlich, dass Stone seine Paladine als weise Menschen betrachtete, und ebenso deutlich ist es, dass Stone in der Bereitschaft, sich beraten zu lassen, einen wichtigen Eckpfeiler dieser Weisheit erkannte. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass er bewusst nur Menschen von edlem Geblüt gestattete, in den Senat zu gelangen, um diese Versammlung mit Personen zu füllen, deren Familien über eine enorme Erfahrung in Regierungsfragen verfügen.«
    Jetzt kommt's, dachte Jonah. Entweder er stellt endlich seine Frage, oder er hält einen einstündigen Vortrag über die Rolle von Ratgebern im Leben Devlin Stones.
    »Während es Sie sicher nicht überraschen wird zu erfahren, dass ich mir Gedanken über die bevorstehende Wahl gemacht habe, wäre es ganz und gar gegen jede Etikette, diese Gedanken mit Ihnen zu teilen, ohne zuvor in Erfahrung zu bringen, wo Sie in dieser Frage stehen. Daher gestatte ich mir die Frage, ob Sie angesichts unserer langen gemeinsamen Vorgeschichte eventuell bereit wären, Ihre Gedanken darüber, wer in der anstehenden Wahl Ihre Stimme erhalten wird, mit mir zu teilen.«
    Endlich! Jonah konnte nur hoffen, dass dem Senator sein Aufatmen entging. Da Mallowes ihm reichlich Zeit gelassen hatte, sich eine Antwort zurechtzulegen, reagierte er prompt.
    »Ich habe lange darüber nachgedacht, bin aber noch zu keiner endgültigen Entscheidung gekommen. Ich denke, es wäre unfair von mir, Namen zu nennen, solange ich mir noch unschlüssig bin. Es wäre mir nicht angenehm, würden andere so über mich reden, also werde ich es auch nicht tun.«
    Mallowes

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