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Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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wichtig machen«, fuhr Daron ernst fort. »Obgleich ich noch jung bin, Befehlshaber, bin ich weitgereist und habe viel gelernt. In meiner Vergangenheit gibt es Rätsel, die ich hoffentlich noch aufdecken kann. Und wenn mir das gelingt, bin ich imstande, euch ebenfalls zu helfen.«
    »Das klingt nach mehr als nur nach Schwertern«, meinte Bo-ugan angespannt.
    »Ja, Hetman. Es geht um weit mehr als nur um Schwerter.«
    »Zauberei?«
    »Auch viel davon.«
    Bo-ugans Gesicht verdüsterte sich. »Ich habe Zauberer angestellt. Sie haben mir herzlich wenig geholfen. Keine Zauberei kommt gegen Thotas an.«
    »Da täuscht Ihr Euch, seid versichert. Aber ich darf Euch nicht sagen, woher ich das weiß. Könnt Ihr mein Schweigen achten, Lord Bo-ugan? Ich weiß, dass Ihr Zauberer angeworben habt, doch lediglich unbedarfte, schwächliche. Sie taten mächtiger, als sie waren, um daran zu gewinnen. Ich spreche nicht von kleinen Zaubern und Hellseherei, sondern von derselben Art von Zauberei, wie Thotas sie gegen euch einsetzt – einer Zauberei der Macht. Wenn ich Erfolg habe, kann ich ihn vernichten.«
    »Dann wirst du eine ganze Armee zu Hilfe haben«, versprach ihm Bo-ugan. »Falls du mich von der Wahrheit deiner Worte überzeugen kannst.«
    »Ich werde keine Armee benötigen, Lord Bo-ugan. Ich hätte nur gern, dass die Rote Sonja und ein Mann mich begleiten. Das heißt, falls Sonja mitkommen mag …«
    »Selbstverständlich«, versicherte sie ihm.
    »Dann such einen Soldaten aus. Nimm den besten! Du kannst gern einen Mann aus meinem Stab haben.«
    »Ich fürchte, der würde meinen Zweck nicht erfüllen«, lehnte Daron dankend ab, »auch wenn er vermutlich im Kampf unschlagbar ist. Ich möchte den armen Irren mitnehmen, Bo-ugan, diesen Urrim.«
    Bo-ugan hob die Brauen. »Das meinst du doch nicht ernst?«
    »Ich könnte es nicht ernster meinen. Eure Soldaten sind im Schwertkampf unvergleichlich, aber wohin ich gehe, ist Schwertkampf nicht so wichtig wie Urrim. Er ist verwundet und scheint ein Irrer zu sein; dennoch ist er durchaus nicht ohne Geist – und wenn er sich dessen bedient, sieht er manchmal seltsame Dinge. Er spricht zwar selten und unbeholfen, aber dann und wann redet er von den Dingen, die er sieht. Deshalb brauche ich ihn.«
    »Willst du damit sagen«, wandte Sonja sich an Daron, »dass Urrims Kopfverletzung bewirkt hat, dass er etwas verstehen kann, wozu die meisten anderen nicht imstande sind?«
    »Das stimmt. Ich habe mich mit ihm unterhalten – habe seine verworrenen Worte gedeutet.«
    Sonja erinnerte sich an ihr Gespräch mit Iatos. Gewiss hat es irgendeinen Zweck, hatte er über Urrims Verwundung gesagt …
    »Verzeih, wenn ich es unverblümt sage«, warf nun Bo-ugan ein, »aber je mehr ich von diesem – ah, Plan – höre, desto weniger halte ich davon.«
    »Gestattet Sonja, mir und Urrim, dass wir noch heute aufbrechen«, beharrte Daron. »Bei Euren vielen Hunderten von Kriegern werden wir Euch nicht fehlen. Und wenn wir zurückkommen …«
    »Wann mag das sein?«
    »Vielleicht in einer Woche, möglicherweise erst in einem Monat. Länger gewiss nicht.«
    »Dann geht!« Bo-ugan erklärte sich einverstanden. »Geht und tut, was du für richtig hältst, Daron. Inzwischen werde ich mit der Belagerung fortfahren und zusehen, was ich erreichen kann.«
    »Das erinnert mich an etwas«, sagte Sonja. »Eine Menge Eurer Soldaten ist der Leiche auf dem Hauptplatz wegen aufgebracht. Man steigert sich in einen Sturmangriff hinein.«
    »Ich werde ihnen schon Vernunft beibringen«, versprach Bo-ugan.
    Als sie das Haus verließen, wandte sich Sonja an Daron: »Das war ein merkwürdiges Gespräch. Ich hoffe, du weißt, worauf du dich da einlässt.«
    »Du brauchst nicht mitzukommen, Sonja, wenn du nicht möchtest.«
    »O nein!« Sie lächelte. »So leicht wirst du mich nicht los.«
    »Dann«, sagte Daron leise, »hoffe auch ich, dass ich weiß, worauf ich mich da einlasse …«
     
    Urrim weigerte sich, am Feuer zu sitzen. In dieser dritten Nacht, weit westlich des Dorfes, ruhte er sich, wie in den vergangenen beiden Nächten, weit entfernt von dem Lagerfeuer aus, das Sonja und Daron entfacht hatten, und er sah ihnen zu, wie sie dieses schreckliche Element meisterten. Beim Anblick der über dem Feuer brutzelnden Wildgans rann ihm das Wasser nicht nur im Mund zusammen, sondern wie bei einem kleinen Hund auch aus den Mundwinkeln.
    Seine Gedanken wanderten. Als die Sonne von den Wiesen schwand, die allmählich Wäldern wichen,

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