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Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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und vorsichtig schlich Sonja den Nebenkorridor entlang, gefolgt von ihren Männern, die sich besorgt umsahen. Es herrschte unheilvolle Stille. Die Fackel beleuchtete lediglich den leeren Gang und eine offen stehende Eisentür.
    »Es ist eine Falle«, murmelte Sonja. »Haltet Augen und Ohren offen!« mahnte Sonja. »Irgend etwas führen sie im Schilde!«
    Sie traten durch die Tür und schlichen wachsam den dahinterliegenden Korridor entlang. Schritt um Schritt weiter …
    Dann kamen sie durch eine Bogenöffnung – und sahen am fernen Ende dieses Ganges einen Schatten, der sich bewegte.
    »Vorsicht!« flüsterte Daron.
    Trotz seiner Warnung beschleunigte Sonja ihren Schritt. Es drängte sie danach, mit etwas zu kämpfen, das sichtbar war. Sie hob die Fackel, um besser erkennen zu können, was dieser Schatten war, und erwartete Untote oder Dämonen oder …
    Aber es war lediglich eine einsame Gestalt in langem Gewand.
    Sie stand weit entfernt, am Ende des schmalen Korridors, der so lang sein musste, dass er durch die Mitte der Zikkurat und bis in den Berg selbst führte, schätzte Sonja. Schatten schienen an dieser Gestalt zu haften, und hinter ihr begann die Dunkelheit. Er rief keine Drohung aus und rührte weder einen Schritt vorwärts noch zurück.
    Sonja bewegte sich langsam auf ihn zu. Daron mahnte sie:. »Sei vorsichtig!«
    »Narren!« echote die kreischende Stimme der Gestalt jetzt durch den Gang.
    Sonja und die Soldaten hinter ihr sahen die Gestalt nun deutlich: es war ein hochgewachsener, hagerer Mann in blauem Gewand. Er versperrte das Ende des Korridors, der, wie es aussah, in einen riesigen Raum führte. Der Blaugewandete blickte ihnen mit funkelnden Augen entgegen, streckte die Arme seitwärts aus und drückte die Handflächen links und rechts an die Gangwände.
    »Narren! Narren! Ihr habt euer Ende selbst verschuldet!«
    Bei diesen Worten spannte er die ausgestreckten Arme, und die Handflächen pressten fester gegen die Steinwände. Die Söldner fingen zu fluchen und beunruhigt zu brummeln an, als sie das Scharren von Gestein hörten und sahen, wie Staub sich löste und die Wände erzitterten.
    »Verdammt!« fluchte Sonja. »Er bringt die Decke zum Einstürzen …«
    Staub und Steinchen rieselten von plötzlichen Rissen auf sie herab, und dann wurde das Scharren von Stein, der gegen Stein schleift, noch lauter.
    Die Decke des Mittelgangs verzog sich, und die Wände dehnten sich unter der ungeheuren Kraft des Zauberers. Die Risse weiteten sich, und nun fielen schon größere Steinchen herab auf die Söldner, die sich auf den Gang drängten.
    »Narren! Narren! Jetzt werdet ihr alle sterben!« kreischte der Zauberer, dessen Augen gelb glühten, während er sich noch stärker gegen die Wände stemmte.
    Ein Krachen hinter ihr ließ Sonja über die Schulter blicken. Ein großer Stein hatte sich von der Decke gelöst und war mitten auf ihre Männer herabgestürzt.
    »Verdammt in alle Höllen!« brüllte sie den Hexer an und rannte auf ihn zu.
    »Sonja!« rief Daron. »Wir können …«
    Aber sie wusste, dass keine Zeit blieb, keine Zeit für Daron, seine Zauberkraft einzusetzen, keine Zeit für Ban-Itos, durch die Söldner und die fallenden Steine zu ihr zu eilen, um zu helfen. Es gab nur sie allein mit Schwert und Fackel.
    »Narren! Narren!«
    »Stirb, Schlangenbrut!« schrie sie und schleuderte dem Zauberer die Fackel entgegen.
    Der Blaugewandete rief etwas in einer unbekannten Sprache. Er ließ die Wände los und gestikulierte hastig mit den Armen. Die Fackel erreichte ihn und explodierte in einer Welle von so greller Farben, dass Sonja flüchtig den Blick abwenden musste. Als das Blenden nachließ, schaute sie wieder auf und erwartete, den Zauberer verbrannt zu sehen.
    Aber er stand nach wie vor aufrecht, eingehüllt vom Glühen der Fackel – in einem wahren Feuerkranz, als hätte sich die Fackelflamme zu einem luftigen Schirm um ihn verwandelt. Aber zumindest senkte er nicht mehr die Decke auf ihre Köpfe herab.
    »Verdammt!« heulte Sonja und schnappte nach Luft. »Verdammt, verdammt in alle Höllen!« Sie duckte sich leicht, riss ihr Messer aus dem Stiefelschaft, hob den Arm, um es zu werfen …
    Da packte jemand ihr Handgelenk und hielt sie zurück. Knurrend drehte Sonja sich um – und blickte in Darons Augen.
    »Sinnlos«, sagte er leise. »Gib es mir!«
    Verblüfft nickte Sonja. Daron nahm das Messer, dann ging er vorsichtig die letzten Schritte auf den Zauberer am Ende des Korridors zu.
    Der

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