Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
Vom Netzwerk:
die vom Berg aus angegriffen hatten. Wie immer sie auch eingedrungen waren, nun befanden sie sich in großer Zahl auf allen oberen Brücken über dem bodenlosen Abgrund und kämpften gegen Scharen von Zauberern und wandelnde Leichen. Das Klirren und Rasseln von Schwertern klang wie aus weiter Ferne, gedämpft durch die ungeheure Größe dieser Höhle.
    Erst nachdem ihr klar geworden war, dass sie hier den Sturm ihrer Söldner gegen die Zauberer beobachtete, fielen ihr auch die vereinzelten Dinge auf, die von hoch oben an ihr vorbeiwirbelten und in der dampfenden Tiefe des Abgrunds verschwanden: Köpfe, Gliedmaßen, vollständige Gestalten und Waffen. Der Gedanke an ein so schreckliches Geschick für einen Menschen ließ Sonja die Finger um das Treppengeländer krallen, während sie hochstarrte.
    »Stirb! Stirb!« erklangen die fernen Rufe ihrer Krieger, während Schwerter blitzten und Trupps Gerüsteter im Kampf vor- und zurückdrängten. Schreiend stürzten immer mehr Zauberer und Soldaten über den Rand der schmalen Brücken und verschwanden im Abgrund.
    »Taarans Stacheln!« murmelte Daron.
    Sonja sah Kopf und Brust eines Zauberers und gleich danach seine untere Hälfte, als beide Teile getrennt in die Tiefe stürzten.
    Sie raste die Treppe hoch, gefolgt von Daron und Ban-Itos und den Söldnertrupps. Der erste Absatz war unbewacht, auch am zweiten und dritten leistete ihnen niemand Widerstand. Ihre Beine schmerzten, und ihre Herzen pochten von der Anstrengung des Aufstiegs, doch an jedem Treppenabsatz sahen sie nur gähnende, unbewachte Eingänge. Und über ihnen, auf den oberen Brücken, wurde weitergekämpft, während der Abgrund tief unten rot aufflackerte, wenn Tote und schreiende Männer in ihn fielen. Bei einem Blick auf die feurige Tiefe glaubte Sonja unheimliche Wesen zu sehen – mit großen flammenfarbigen Augen, riesigen Tastarmen, gewaltigen Schwingen. Dieser Abgrund war die Hölle!
    Sie hatten das vierte Stockwerk erreicht, dann das fünfte, und als Sonja sich dem sechsten näherte, rang sie bereits um Luft. Daron fasste sie am Arm, und sie rannten gemeinsam weiter. Im sechsten Geschoß drehten ein paar Zauberer sich auf der Brücke um und bemerkten sie. Brüllend rannten sie auf den Absatz zu. Sonja, Daron, Ban-Itos und ein Dutzend weitere waren bereits auf der Treppe zum siebten Stockwerk, als die Zauberer sich auf jene hinter ihnen stürzten. Doch diese Männer hielten ihrem Angriff stand und drängten sie auf die Brücke zurück, um ihren Kameraden den weiteren Aufstieg zu ermöglichen.
    Sonja und die anderen gelangten zum achten Geschoß, dann zum neunten – und Sonja prallte fast gegen eine Reihe Untoter auf dem Absatz. Schwer atmend köpfte sie den ersten und schlug dem zweiten einen Arm ab, dann stieß sie beide über die niedrige Brüstung des Absatzes in den rotflackernden Abgrund. Inzwischen hatten auch die Söldner den Absatz erreicht. Sie stürzten sich auf die schwerfälligen Untoten und drängten sie ebenfalls über die Brüstung.
    »Weiter!« befahl Sonja.
    Sie rang nach Luft, während sie den nächsten Treppenlauf hocheilte. Der alte Ban-Itos war immer noch bei ihr und schien die Stufen geradezu hochzugleiten, und seine Augen leuchteten wie von innen heraus. Sonja staunte über seine Kraft und Ausdauer, obwohl ihr klar war, dass er beides nur durch Zauberei aufrechthalten konnte.
    Im zehnten Stockwerk stießen sie auf die Priester, die sichtlich überrascht waren vom plötzlichen Herbeistürmen Sonjas und ihrer Begleiter. Daron legte einen Pfeil an die Sehne, als er zum Absatz kam, und schoss. Er traf einen Zauberer, der dadurch rückwärts über das Brückengeländer kippte.
    Seine Brüder hoben drohend die Arme und begannen, eine Zauberformel zu murmeln. Sonja sprang mit erhobenem Schwert vorwärts – doch unerklärlicherweise war Ban-Itos vor ihr, ehe sie sie erreichen konnte. Er zog aus seinem Gewand einen flachen Stein, in den Zeichen geritzt waren, und warf ihn gegen die Priester. Sie wichen zurück, als der Stein in der Luft schwebend anschwoll und ihm ein Dutzend leuchtende Tentakel entsprossen. Im nächsten Augenblick schlangen diese Fangarme sich um die Zauberer, hoben sie hoch und schleuderten sie in den Abgrund. Ihre gellenden Schreie verloren sich in der Tiefe. Die leuchtende Kugel verschwand mit ihren Tentakeln, und Ban-Itos’ kleiner flacher Stein fiel auf den Brückenaufgang.
    Dann gelangte die Rote Sonja mit ihrer Schar zum elften, zum zwölften und dreizehnten

Weitere Kostenlose Bücher