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Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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wir uns diese Gräuel noch gefallen lassen?« rief er. »Seht euch das an! Seht euch den Tod eures Kameraden an! Und wie viele weitere sterben jeden Tag? Wie viele werden bei Tag und bei Nacht von diesen seelenlosen Wahnsinnigen gefoltert? Lasst uns ein Ende mit ihnen machen, ein für allemal! Lasst uns eine Armee aufbauen, so stark, dass keine Zauberei uns aufhalten kann, und dann ihre Festung in einem einzigen Sturm nehmen!«
    Beifall wurde laut, und während der Mann noch weiterredete, scharten sich immer mehr Männer um ihn. Sonja, Daron und auch Iatos wandten ihnen den Rücken und gingen.
    »Wenn du einen Plan hast, irgendwas, dann sollten wir möglichst gleich mit Bo-ugan sprechen«, sagte Sonja zu Daron.
    »Ja.« Er nickte. »Ja.«
    Gedankenverloren stapfte er weiter. Sonja blieb noch kurz bei Iatos stehen.
    »Ich werde dich auf dem laufenden halten«, versprach sie ihm. »Jedenfalls dürfen wir nicht zulassen, dass diese Dummköpfe durch einen neuen Sturmangriff Selbstmord begehen.«
    »Natürlich nicht«, bestätigte Iatos. »Ich halte euch den Daumen, dir und Daron.«
    Sie schlug ihm auf die Schulter und eilte hinter Daron her, um sich mit ihm zu Bo-ugans Haus zu begeben.

 
3
FINSTERE WURZELN
     
    Bo-ugan saß mit Agthor und einigen anderen Männern in seinem dämmrigen Haus an dem langen Tisch. Die Pergamentkarte war ausgebreitet, Wein und Erfrischungen standen bereit.
    Einer von Bo-ugans Stab spielte mit einem Messer. Er saß in einem Holzsessel und ließ die Klingenspitze immer wieder in die Armlehne fallen. Mühelos las Sonja seine Gedanken.
    Bo-ugan lehnte sich nach vorn und hob die verschränkten Hände zum Kinn, als Sonja und Daron eintraten. Der Soldat, der sie hereingeführt hatte, salutierte und zog sich wieder zurück.
    »Ja«, sagte Bo-ugan zu Sonja. »Setzt euch – beide.«
    Sie taten es. Daron nahm neben Sonja Platz, griff nach einem Becher, schenkte sich Wein ein und nippte sogleich daran. Keinem blieb verborgen, wie nervös er war. Das gefiel Sonja nicht, denn so benahm man sich nicht, wenn man zu seinem Kriegsherrn ging, um ihm einen guten Plan zu unterbreiten, der die Wende des Krieges bedeuten sollte.
    »Wir sprachen gestern von einer möglichen Änderung der Taktik«, wandte Sonja sich an den Hetman.
    »Ja, ja«, drängte Bo-ugan.
    »Mein Freund Daron hat einen Plan – so versicherte er mir.«
    Bo-ugan musterte den jungen Mann. »Was ist dein Plan, Daron?«
    Daron starrte in den Weinbecher. »Weniger ein Plan«, gestand er, »als eine Möglichkeit.« Er blickte auf und in des Hetmans stahlblaue Augen. »Erfolg garantieren kann ich allerdings nicht. Doch allein, um damit anzufangen, muss ich um eure Hilfe ersuchen. Es ist – vielerlei zugleich, Bo-ugan. Wenn ich es richtig sehe, wird es Eure Probleme lösen – und vielleicht meine ebenfalls.«
    Bo-ugan runzelte die Stirn. »Du sprichst in Rätseln. Erklär bitte genau, was du dir ausgedacht hast!«
    Daron richtete sich in seinem Sessel auf, blickte Sonja und die anderen an und legte die Hände auf den Tisch! »Ich glaube, ich weiß, wo ich eine Waffe finden kann, die imstande ist, Thotas und seine Priester zu vernichten.«
    Bo-ugan unterdrückte seine Aufregung. »Sag mir wo! Ich werde eine Armee danach schicken.«
    »Ich weiß eben nicht genau wo. Das ist einer der Gründe, weshalb ich zaudere, überhaupt davon zu sprechen.«
    »Jegliche Hoffnung auf Erfolg ist jetzt ein Wagnis wert«, versicherte Bo-ugan dem jungen Mann.
    »Wirklich?« murmelte Daron und starrte den Hetman an. Nach seinem Ton schien er dabei an mehr zu denken als an eine einfache Strategie gegenüber dem Feind.
    Bo-ugan griff nach der Weinkanne und fragte, ob er Daron nachschenken dürfe. Der junge Mann nickte. »Erzähl mir mehr über dieses Geheimnis!« bedrängte er ihn. »Ich muss schließlich wissen, welches Risiko ich eingehe.«
    »Ihr«, sagte Daron zu ihm, »geht so gut wie keines ein, von dem zeitweiligen Verlust von zwei Kriegern abgesehen – nein, von drei: Sonja, ich und noch einer. Wir müssen uns auf eine Reise begeben, damit ich Hinweisen auf dieses – Geheimnis folgen kann. Wenn wir es finden, kehre ich zurück mit der Macht, die Zikkurat zu vernichten!«
    »Du sprichst immer noch in Rätseln«, sagte Sonja. »Kannst du uns nicht näher erklären, worum es geht?«
    »Nein«, entgegnete Daron. »Ich muss euch bitten, mein Schweigen einstweilen zu achten.«
    Sonja und auch Bo-ugan blickten ihn überrascht an.
    »Ich will mich wahrhaftig nicht

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