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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ist schwer zu erklären.” Jack mochte nicht über Lorraine reden und hatte das auch noch nie getan, weder mit Murphy oder Tim noch mit deren Frauen. Obwohl anderthalb Jahre vergangen waren, gab es jedoch keinen Tag, an dem er nicht an Lorraine dachte.
    Erinnerungsfetzen tauchten zu den sonderbarsten Anlässen auf, meistens, wenn er am wenigsten darauf gefasst war. Immer wieder fragte er sich, was wohl aus ihr geworden war, seit sie wieder in den Staaten lebte.
    War sie glücklich? Hatte sie ihrem Ehemann von ihm erzählt? Wie hatte Gary Franklin reagiert? Hatte sie ihn, Jack, vergessen und endlich das Baby bekommen, das sie gegenüber Dr. Berilos Schwester erwähnt hatte? Die Vorstellung, Lorraine könnte Mutter sein, versetzte ihm einen Stich durchs Herz. Erst seit Kurzem war ihm klar, dass er sich selbst Kinder wünschte. Seine Freunde mit ihren Söhnen und Töchtern zu erleben hatte zweifellos dazu beigetragen.
    “Quatscht dir Andy wieder die Ohren voll?” Tim gesellte sich zu ihnen an den Zaun.
    “Kaum.” Jack schätzte die Gesellschaft des Jungen und seinen gelegentlichen Redeschwall.
    “Das Wetter im Land spielt ziemlich verrückt”, erklärte Tim und blickte zum blauen Himmel hinauf, über den nur ein paar hohe weiße Wolken zogen.
    “Sieht mir aber ziemlich gut aus”, gab Jack zurück. Ihm gefiel Washington, und er hatte schon daran gedacht, hier selbst einige Acres zu kaufen. Irgendwo am Wasser. Gleich nach seinem Unfall hatte er die “Scotch on Water” verkauft, weil er nie mehr auf ihr hätte übernachten können, ohne an Lorraine zu denken. Damals hatte er noch nicht geahnt, dass er überhaupt nicht mehr schlafen konnte, ohne an sie zu denken.
    “Hier ist das Wetter schön”, bestätigte Tim, “aber ich rede davon, was in Louisville, Kentucky, passiert ist.”
    “Louisville?” Lorraine und Gary lebten dort.
    “Hast du es nicht gehört?”
    “Nein.” Nur sehr mühsam konnte er seine Neugier bezähmen.
    “Es gab einige Tornados in der Gegend. Sie haben in der Stadt ziemlichen Schaden angerichtet. Die Nachrichten sind voll davon.” Er schüttelte den Kopf. “Kaum zu glauben, dass ein Sturm derartige Zerstörungen anrichten kann.”
    “Wie viele Opfer hat es gegeben?”
    “Fünf bisher. Aber man ist sicher, in den nächsten Tagen noch mehr zu entdecken.”
    “Das ist viel”, warf Andy ein.
    “Und es betraf nicht nur einen Stadtteil”, fuhr Tim fort, “wie ich in den Nachrichten hörte, wurden mehrere Viertel verwüstet. Verrückt, wie ein Haus dem Erdboden gleichgemacht wird, während das auf der anderen Straßenseite unbeschädigt bleibt.”
    Am Abend blieb Jack lange auf und sah die Nachrichten an. Danach konnte er nicht mehr schlafen. Sobald er die Augen schloss, sah er Lorraine, und wenn er doch einschlummerte, geisterte sie durch seine Träume. In einem suchte er sie verzweifelt, während ihre Stimme immer leiser und schwächer wurde. In einem anderen lag sie unter riesigen Trümmerhaufen begraben, und er konnte sie nicht befreien. Danach erwachte er schweißgebadet.
    Als das Morgenlicht über den Weiden heraufdämmerte und die kalte Novembersonne aufging, hatte er seine Sachen gepackt und einen Flug nach Louisville gebucht.
    “Du verlässt uns?”, fragte Francine und schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein.
    Jack nahm einen stärkenden Schluck und nickte.
    “Irgendein besonderer Grund?”, fragte Tim. Er zurrte die Schnallen seiner Latzhose fest und nahm sich selbst einen Becher Kaffee.
    “Ja”, bestätigte Jack, ohne ins Detail zu gehen. Er sah, wie die beiden einen Blick tauschten.
    “Ist es wichtig?”, fragte Francine. Sie butterte Toast und legte ihn auf einen Teller.
    “Ja.” Mit ihren Fragen teilte sie ihm auf subtile Weise mit, dass es keine gute Idee war, sich schon zu viel zuzumuten. Nach all der Zeit war er immer noch geschwächt, doch er hatte es satt, krank und schwach zu sein.
    “Wohin willst du?”, bohrte Tim weiter. “Kentucky?”
    Jack war erstaunt, dass er so leicht zu durchschauen war. “Und was, wenn ja?”
    Tim und Francine setzten sich ihm gegenüber an den Tisch. “Ist sie dort?”, fragte Francine.
    Niemand außerhalb Mexikos wusste von Lorraine, und doch schienen es alle zu wissen. Er hatte jedoch keine Ahnung, woher.
    Die beiden warteten auf seine Antwort. “Ich weiß nicht, wo sie jetzt ist, aber ich vermute, sie ist in Louisville”, gestand er widerwillig.
    “Und du wirst es herausfinden”, stellte Tim endgültig fest, als sei das die

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