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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Krieger dem Häuptling,
der ihn aufhalten wollte. »Wir können ihn nicht aufhalten. Außerdem ist er Faradays Ritter. Deswegen will ich
ihm nichts zuleide tun.«
»Vom dem jungen Mann geht Gefahr aus«, bemerkte
Ho’Demi. Er hatte gespürt, daß etwas Dunkles Besitz
von Timozels Seele ergriffen hatte.
Axis ging nicht weiter darauf ein und wandte sich an
Gautier. Das Gesicht des Mannes war eingefallen, und er
wirkte sehr erschöpft.
»Ihr seid Bornheld in allem bedenkenlos gefolgt«,
sprach der Krieger ihn an, »und das kann und will ich
Euch nicht vergeben.« Er tauschte einen kurzen Blick mit
dem Häuptling. »Aber mir kommt es nicht als erstem zu,
vor Euch zu treten und Anklage gegen Euch zu erheben.
Viele Männer in Eurem ehemaligen Heer hassen Euch
wegen Eurer Grausamkeit viel mehr als ich. Wie viele
Eurer Soldaten habt Ihr hinrichten oder beseitigen lassen,
weil sie keinen Schritt mehr weiter konnten? Weil sie
bereits alles gegeben hatten und ihre Kräfte vollkommen
aufgebraucht waren? Aber Ihr habt noch weit Schlimmeres begangen, Gautier. Was war Eure furchtbarste Tat?
Die Kreuzigung dreier braver Rabenbunder, Männer,
deren Verbrechen allein darin bestand, nicht schlecht von
mir zu sprechen.« Er sah wieder den Häuptling an.
»Ho’Demi, ich überlasse ihn Euch, und Ihr dürft mit ihm
verfahren, wie Ihr wollt. Ich erbitte nur eines von Euch«,
fügte der Krieger mit Blick auf die Fenster im Kuppeldach hinzu, »bis zum Einbruch der Nacht muß er tot
sein.«
»Nein!« kreischte Bornhelds Leutnant und wehrte sich
heftig, als zwei grimmig aussehende Rabenbunder ihn
ergriffen. »Tötet mich auf der Stelle, wenn es schon sein
muß! Ein rascher Schwertstoß, mehr erflehe ich nicht
von Euch, Axis. Aber händigt mich nicht diesen Wilden
aus!«
Doch der Krieger wandte sich nur an Ho’Demi: »Bis
Einbruch der Nacht. Dann werft Ihr seinen Leichnam auf
den Abfallhaufen vor der Stadt, wo wir alle ihn sehen
können.«
»Zumindest das, was dann noch von ihm übrig ist«,
bestätigte der Häuptling mit einem Lächeln.
»Laßt mir zwei von Euren Kämpfern da, Ho’Demi«,
bat Axis mit Blick auf Gautier, der vor Angst ohnmächtig
zu werden drohte. »Ich glaube kaum, daß Ihr alle vier
benötigt, um mit diesem Mann fertigzuwerden.«
Der Häuptling salutierte vor ihm. »Dank für diese
großzügige Gabe, großmächtiger Herr.« Er gab den beiden Rabenbundern, die den Unglücklichen zwischen sich
führten, das Zeichen, ihm zu folgen, und marschierte zur
Halle hinaus.
»Nun, Jayme«, wandte sich Axis jetzt an den letzten
im Bunde, »Euch scheint der Ruhm zuzufallen, der Bruderführer zu sein, unter dem es mit dem Seneschall nicht
nur bergab, sondern buchstäblich zu Ende ging. Die ›Unaussprechlichen‹«, er schleuderte ihm das Wort geradezu
ins Gesicht, »kehren heim, sie ziehen bald wieder über
die Hügel und Ebenen, von denen die Kirche sie vor so
langer Zeit verjagte.«
Er schwieg und betrachtete den Mann. Fast konnte er
es nicht glauben, wie sehr Jayme sich verwandelt hatte.
Solange Axis zurückdenken konnte, hatte der Kirchenfürst immer Stärke und Lebensmut ausgestrahlt. Ein
Herr, der auf sein Äußeres wie auf sein Auftreten immer
größten Wert gelegt hatte.
Doch der Jayme, der jetzt vor ihm stand, erinnerte eher
an einen alten Bauern, der sich in lebenslanger Plackerei
und Armut die Knochen zerschunden hatte. Er brach fast
unter Axis’ strengem Blick zusammen, sein Ornat war
zerrissen und schmutzig, Speichel und Speisereste hingen
in seinem weißen Bart, und sein Haar stand wirr vom
Kopf.
»Wo sind Moryson und Gilbert?« verlangte der Krieger streng zu wissen.
»Fort«, murmelte der Bruderführer nur.
»Führt ihn in eine ausbruchssichere Kammer«, befahl
er den beiden Rabenbundern. Diesen gebrochenen alten
Mann in den Kerker zu werfen, brachte er nicht über
sich. »Und bindet ihn. Sorgt dafür, daß das Fenster verriegelt ist, damit er sich nicht in die Tiefe stürzen kann.
Ich werde mich später mit ihm befassen.«
Nachdem das erledigt war, drehte er sich wieder um
und sah Rivkah. Magariz mußte sie immer noch stützen.
Sie starrte regungslos auf ihren toten Erstgeborenen.
Seine und Bornhelds Mutter. Er näherte sich ihr zö
gernd. Was konnte er ihr jetzt sagen? Als er am Leichnam des Königs vorbeikam, schaute er ihn an. Bornhelds
graue Augen blickten nun stumpf und voller Blut auf die
goldenen und silbernen Monde, die einander inmitten der
Gestirne am blauemaillierten Kuppeldach jagten. Axis
bückte

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