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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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daß ich auch noch
den letzten Eisberg im Norden befreien werde, den die
Geisterkreaturen besetzt halten, um Euch Euer angestammtes Land zurückzugeben. Wollt Ihr mir dafür im
Namen Eurer Familie und Eures Volkes Treue und Achtung schwören?«
Laut und deutlich verpflichtete sich der neue Prinz,
dem wiedererstandenen Tencendor immerdar die Treue
zu halten und seine Gesetze zu achten.
Als letzten rief der Sternenmann Baron Isgriff zu sich.
Der Bund des Barons mit den Piraten hatte Axis in der
Schlacht am Bedwyr Fort den Sieg gebracht. So eilte
dem Mann aus Nor nun ein sagenhafter Ruf voraus, und
niemanden überraschte es, daß er heute die höchsten
Weihen empfangen sollte.
»Isgriff«, lächelte der Krieger ihn an und nahm die
Hände des Mannes, der vor ihm kniete, »Ihr habt so viel
nicht nur für mich und Tencendor, sondern auch für das
ikarische Volk geleistet. In der großen Schlacht gegen
Bornheld sorgte Eure Politik für die entscheidende Wendung, und allein schon aus diesem Grund bin ich Euch zu
allergrößtem Dank verpflichtet. Doch die Art, wie Eure
Herrscherfamilie sich seit tausend Jahren um den Sternentempel auf der Insel des Nebels und der Erinnerung
gekümmert hat, läßt die Vogelmenschen bis ans Ende
aller Zeiten in Eurer Schuld bleiben.
Isgriff, Ihr habt bereits den Lohn für Eure Zugeständnisse an die Ikarier und die Awaren erhalten. Doch will
ich Euch und die Euren nun auch in den Rang einer der
ersten fünf Familien des Landes erheben. Fortan sollt Ihr
den Titel, die Privilegien und die Rechte eines Prinzen
von Nor erhalten. Isgriff, wollt Ihr diese Ernennung annehmen und mir dafür Treue und Achtung schwören?«
Der ehemalige Baron grinste. Welch herrliches Theater! »Es ist mir eine große Ehre, Sternenmann, und ich
schwöre Euch Treue und Achtung.«
Als Isgriff das Podium verließ, nickten sich Ogden
und Veremund zu. Mit der Einsetzung von fünf Ersten
Familien hatte Axis eine Einheit zwischen den Achariten,
Ikariern und Rabenbundern geschaffen – denn diese drei
Völker bildeten das Rückgrat des neuen Tencendor und
von Axis’ Armee. Die Awaren waren heute nur am Rande erwähnt worden, trugen sie doch keinen Anteil an den
Rückeroberung Tencendors und hatten sich sogar geweigert, dafür zu kämpfen.
»Doch was wird mit den Gebieten im Osten?« flüsterte Veremund seinem Mitbruder und Weggefährten zu.
»Will der Krieger das Land östlich des Nordra seiner
Familie zukommen lassen?«
Genau darauf kam der Sternenmann nun zu sprechen,
als er sich wieder an die Menge wandte und mit seiner
zauberisch verstärkten Stimme verkündete:
»Mein Volk, eine Neuregelung will ich Euch noch bekanntgeben, ein weiteres Lehen verleihen. Der Ostteil
Tencendors wird am meisten von der Rückkehr der Awaren und Ikarier betroffen sein. Deswegen erfordert die
Auswahl eines verantwortungsvollen Fürsten für diese
Ländereien größtes Fingerspitzengefühl. Obwohl die
Landverteilung zwischen den drei Völkern weitgehend
geregelt ist, werden im Osten im kleineren Rahmen verschiedene Ansprüche aufeinanderprallen, und das vermutlich jeden Tag aufs neue. In viel stärkerem Maße als
anderenorts müssen die Ikarier, Awaren und Achariten
sich dort erst an das alltägliche Zusammenleben gewöhnen.«
Faraday nickte. Ihr Liebster hatte da eine besonders
heikle Frage berührt. Sie freute sich auch schon auf den
Tag, an dem sie damit beginnen konnte, die Schößlinge
aus dem Zauberwald im Osten Tencendors anzupflanzen.
Sie hatte bereits mit zwölftausend von ihnen Freundschaft geschlossen und sich ihre Namen eingeprägt. Jetzt
fragte sie sich, mit welchem Fürsten sie dort zusammenarbeiten könnte.
»Wir brauchen also einen ebenso ausgleichenden wie
feinfühligen Herrscher dort«, fuhr Axis jetzt fort. »Doch
ich sehe mich in der glücklichen Lage, jemanden zu kennen, der für diese Aufgabe wie geschaffen sein dürfte.
Ich möchte dieses Amt einer Person übertragen, die unter
allen drei Völkern gelebt und sich mit deren unterschiedlichen Bedürfnissen vertraut gemacht hat.«
Rivkah! schoß es Faraday sofort durch den Kopf. Damit kann er nur seine Mutter meinen.
»Aschure«, verkündete der Krieger aber und streckte
ihr beide Hände entgegen.
Die junge Frau erbleichte und starrte Axis an. Er aber
lächelte noch mehr und winkte ihr zu.
Die Achariten, Vogelmenschen und Barbaren zeigten
sich mit dieser Wahl hochzufrieden. Von allen Geschichten über Axis’ Aufstieg zur Macht und über

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