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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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übertragen worden war, und
der handfeste Beweis von Axis’ Vertrauen in sie und ihre
Fähigkeiten bewegte sie tief. Er hatte sie vor all diesen
Menschen und Wesen ungeheuer ausgezeichnet.
Sternenströmer sah seinen Sohn streng an. Für seinen
Geschmack hatte Axis noch lange nicht genug getan.
Seine Ungeduld zwang ihn, die Flügel auszubreiten und
neben dem Krieger auf der Empore zu landen.
Der Zauberer breitete die Arme aus und sprach mit
beinahe ebenso schöner und magischer Stimme wie Axis:
»Ich bin Sternenströmer Sonnenflieger, der Vater des
Sternenmannes. Wir begehen heute einen großen Tag
und wurden Zeuge der Wiedererstehung Tencendors.
Einem vereinten Tencendor, das stark genug sein wird,
Gorgrael zu vernichten und einer glorreichen Zukunft
entgegenzusehen.
Aber, meine Freunde, noch viele Prüfungen erwarten
uns. Große Schlachten stehen noch bevor, um die Macht
des Zerstörers über den Norden zu brechen. Axis wird
unsere Völker in diese Schlachten führen. Liebe Freunde
und Gefährten, mir liegt es fern, einen Wermutstropfen in
diese freudige Feier zu gießen, aber wir dürfen unseren
Blick nicht vor der Wirklichkeit verschließen. Was würde aus Tencendor, wenn der Sternenmann eine Verwundung erlitte, oder gar, was die Götter verhindern mögen,
getötet würde?« Der Zauberer sah Axis an und hob die
Hände zu einer dramatischen Geste. »Axis Sonnenflieger
Sternenmann, wollt Ihr daher heute vor allen hier Versammelten Euren Erben benennen, damit niemand mehr
einen Zweifel über unsere Zukunft hegen muß?«
Der Krieger starrte seinen Vater wütend an. Glaubt Ihr
vielleicht, ich hätte das vergessen? Ich wollte diese Frage gerade zur Sprache bringen, als Ihr so voreilig auf
das Podium gesprungen seid!
Ogden, Veremund und Jack starrten lieber geradeaus,
als jetzt Faraday anzusehen. Yr blickte bekümmert drein.
Vor diesem Augenblick hatte sie sich schon seit langem
gefürchtet. Voller Schuldgefühle fragte sich die Katzenfrau zum wiederholten Male, ob sie und die anderen
Wächter vielleicht damals falsch gehandelt hatten, als sie
Faraday dazu drängten, Bornheld zu heiraten, und sie
damit zwei Jahre lang von Axis getrennt hatten?
»Setzt Euch wieder hin, Sternenströmer«, befahl der
Krieger ihm leise und streckte wieder die Hände nach
Aschure aus.
Sie wollte ihm Caelum einfach nur übergeben und sich
dann rasch wieder auf ihren Platz zurückziehen, aber
Axis’ Rechte schloß sich um ihr Handgelenk, und er zog
sie zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn auf die Empore.
Faraday meinte auf der Stelle sterben zu müssen. Sie
erkannte sofort, von wem der schwarzhaarige Knabe
seine ikarischen Züge hatte. »Mutter, was hat er mir angetan?«
Yr beugte sich vor und legte ihr zur Beruhigung einen
Arm um die Schulter.
Axis nahm Aschure lächelnd Caelum ab und hielt den
lachenden Jungen hoch über seinen Kopf.
»Ich erkläre Euch, Caelum Sonnenflieger Sternensohn
und Sohn der Aschure, zu meinem Erben über das Haus
der Sterne und auf dem Thron der Sterne, verbunden mit
allen dazugehörigen Titeln, Rechten und Privilegien.
Willkommen in meinem Herzen und in meinem Haus,
Caelum Sternensohn.«
Die Blicke von Faraday und Aschure trafen sich. Die
junge Frau wandte sofort ihren Kopf wieder zur Seite,
weil sie den Schmerz nicht ertragen konnte, den sie aus
den Augen der Königin empfing.
Die Menge raste. Menschen, Ikarier und Rabenbunder
sahen vor sich den goldenen Sternenmann, die wunderschöne Frau an seiner Seite und den Knaben, den er immer noch in die Luft hielt.
»Hört mich!« rief der Krieger laut genug, um den Jubel zu übertönen. »Kein anderes Kind, das mir geboren
werden wird, soll jemals Caelum sein Erbe streitig machen. Denn er ist mein Erstgeborener. Und so wie meine
uneheliche Geburt keinen Makel auf meiner Seele oder
auf meinem Anspruch auf den Thron der Sterne hinterlassen hat, so soll sie auch seine Seele oder seinen Anspruch als mein Erbe nicht beflecken.«
Faraday saß wie erstarrt da, während sie in ihrem eigenen Alptraum zu ertrinken drohte. Nicht nur hatte Axis
sich mit einer anderen Frau eingelassen, und daraus war
ein Sohn entstanden und ein weiteres Kind auf dem Weg,
er hatte diese Frau auch mit großen Ehren, Macht und
Titeln überhäuft. Und dazu auch noch den Bastardsohn
zu seinem Erben auserkoren, womit alle Kinder, die sie
selbst ihm noch schenken könnte, von vornherein von der
Thronfolge ausgeschlossen bleiben würden!
Stück für Stück wurde ihr das

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