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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Morgenmantel zurückkehrte. »Ihr seid
eben das, wozu Euer Vater Euch gemacht hat.«
»Mein Vater?«
»Einer der Götter, das hat Eure Mutter doch gesagt,
nicht wahr?« Faraday zog eine Braue hoch. »Was muß
das für eine Nacht gewesen sein, als ein Gott vom Himmel stieg, um bei Eurer Mutter zu liegen.«
»Ach, ich habe noch so viel zu lernen«, meinte Aschure leise.
»Und ein sehr langes Leben mit viel Zeit dazu vor
Euch.«
Die junge Frau brauchte einen Moment, bis sie die
Bedeutung dieser Worte erfaßt hatte. »Oh!« rief sie dann,
als sie begriffen hatte. Aschure starrte die Königin aus
weit aufgerissenen blauen Augen an.
»Sehr, sehr viele Jahre«, lächelte Faraday, »in denen
Ihr und Euer Liebster Eure Liebe genießen dürft. Und in
denen Ihr Euren Kindern beim Wachsen zusehen könnt.«
Sie setzte sich zu ihr aufs Bett. »Ich möchte, daß Ihr etwas für mich tut.«
»Alles!« rief Aschure sofort.
»Liebt Axis für mich. Zieht seine Kinder für mich
groß. Sie alle.« Bei den letzten Worten hatte sich ihre
Stimme unmerklich verändert, was Aschure aber entging.
»Haltet mich im Andenken Eurer Kinder wach. Erzählt
ihnen von Faraday, die einmal ihren Vater liebte und die
Freundin ihrer Mutter ist. Und berichtet ihnen von der
Mutter Natur. Aschure, ich muß nun bald fort, um meine
Aufgabe in der Prophezeiung zu erfüllen.«
»Faraday …«
»Ein sonderbarer und unbekannter Weg liegt vor mir.
Aber auf dem möchte ich nicht die Freundschaft verlieren, die ich heute gewonnen habe. Aschure, im Lauf
einiger Monate werden wir uns Wiedersehen.«
Die junge Frau zog die Stirn in krause Falten. »Wie
meint –« begann sie, aber Faraday legte ihr einen Finger
auf die Lippen.
»Wir beide werden schon eine Möglichkeit finden.
Und wenn sich eine Gelegenheit dazu bieten sollte, nehme ich Euch auch einmal zum Heiligen Hain mit. Ikarische Zauberer heißt man dort zwar nicht unbedingt
willkommen, aber in Eurem Fall werden die Mutter, die
Gehörnten und auch Ramu sicher gern eine Ausnahme
machen. Dort erwarten Euch Wunder, Aschure, wie Ihr
sie Euch einfach nicht vorstellen könnt. Und die möchte
ich Euch zeigen. Wenn es uns möglich sein sollte, uns
hin und wieder zu sehen, könntet Ihr doch auch Eure
Kinder dorthin mitnehmen.«
Aschure starrte die wunderschöne Frau an, die neben
ihr saß und fühlte sich in ihrer Gegenwart vollkommen
unbedeutend. »Danke, Faraday, vielen Dank.«
Die Königin strich ihr wieder über die Wange. »Ich
bin froh, daß wir beide Freundinnen geworden sind.
Doch nun legt Euch wieder hin und schlaft. Während der
nächsten Wochen und Monate werdet Ihr viel Ruhe benötigen. Vielleicht sogar, bis Eure Zwillinge zur Welt
gekommen sind. Deshalb schlaft jetzt.«
Die junge Frau ließ sich in die Kissen zurücksinken
und schloß die Augen.
    Faraday blieb noch lange bei ihr sitzen und betrachtete
sie in ihrem Schlaf. Gelegentlich strich sie ihr sanft über
das Haar.
    Euch erwartet eine lange und erstaunliche Reise, dachte sie, genauso wie Axis, genauso wie mich. Betet darum,
daß nach all den Schmerzen, die hinter uns liegen und
uns noch erwarten, wenigstens einige von uns lebend das
Ziel erreichen.
    Nach sehr langer Zeit erst erhob sich Faraday und
strich ihr Gewand über den Knien glatt. Auf dem Weg
nach draußen blieb sie vor dem Stuhl stehen, in dem
Vater und Sohn schliefen.
»Axis«, sagte sie leise und kniete sich neben ihn hin.
Er erwachte sofort, mit dem Namen Aschures auf den
    Lippen, und seine Blicke fuhren zum Bett.
»Sie schläft und ist wohlauf.« Nun richtete der Krieger
seinen Blick auf sie. »Ich glaube, ich werde Euch Eurer
Liebsten überlassen.«
»Faraday …«, murmelte er schlaftrunken und streckte
eine Hand aus, um sie an der Wange zu berühren.
»Axis«, lächelte sie, aber er sah in ihren Augen die
Tränen und den Schmerz, »wir haben uns vor langer Zeit
beide ineinander verliebt. Damals war ich die Tochter
des Grafen Isend von Skarabost und Ihr der Axtherr des
Seneschalls. Doch heute sind wir zwei völlig andere
Menschen. Das, was einmal zwischen uns war, kann
heute nicht mehr sein. Und vielleicht bedurften wir wirklich eines Bornhelds, um uns lieben zu können …« Sie
schwieg, und Axis sah ihr deutlich den Schmerz des Verzichts an. »Wir hätten niemandem geglaubt, der uns damals gesagt hätte, daß der Tod Eures Bruders das Ende
unserer Liebe sein würde.«
»Faraday«, begann er wieder, aber sie bedeckte seinen
Mund mit ihrer Hand.
»Nein, Axis,

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