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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Sie schüttelte den Kopf, und die Glöckchen und bunten
Perlen klingelten fröhlich. »Dort haben wir zwei Eurer
berittenen Streifen und auch fünf Eurer Flieger gesehen,
die am Himmel kreuzten. Doch wir haben uns ihnen nicht
genähert und sind unerkannt weitermarschiert.«
»Dann bin ich aber froh, daß Ihr als Freunde kommt
und nicht als Feinde, die uns in der Nacht die Gurgel
durchschneiden wollen«, bemerkte der Krieger.
»Wenn wir das vorgehabt hätten, wärt Ihr schon längst
tot«, meinte die Rabenbunderin nur.
»Ho’Demi sagte mir, er wollte beim ersten Schneefall
mit seinem Volk zu mir kommen«, wechselte Axis eilig
das Thema und zeigte zum Fenster. »Obwohl der Lebenssee uns und dem Umland frühlingshafte Temperaturen beschert, liegt der Rest des nördlichen Achar doch
schon längst unter einer hüfthohen Schneedecke. Warum
ist der Häuptling noch nicht gekommen?«
Und warum konnte er an der Furt mit dem Geist zu
mir sprechen? fragte sich Axis im Stillen. Wer ist er
wirklich?
Sa’Kuja erklärte ihm, in welchem Dilemma ihr Mann
sich befinde. »Wenn es nach seinem Herzen ginge, wäre
er lieber heute als morgen bei Euch. Aber sein Verstand
und sein Pflichtgefühl verbieten es ihm. Ho’Demi weiß
nur zu gut, daß die Front bei Jervois zusammenbrechen
würde, wenn er seine Soldaten dort abzöge. Damit könnte Gorgrael die Stellungen überrennen, und das will
schließlich keiner von uns.«
Belial meldete sich zu Wort: »Meine Kundschafter
haben mir berichtet, daß Euer Mann elftausend Kämpfer
nach Jervois geführt hat. Stimmt das?«
Die Häuptlingsgattin nickte. »Elftausend, das stimmt,
abzüglich derer, die bereits im Kampf gegen die Skrälinge gefallen sind. Dazu kommen noch einmal zehntausend
Frauen und Kinder. Sie alle werden schon bald bei Euch
sein.«
Axis und sein Leutnant sahen sich mit großen Augen
an. Zwanzigtausend zusätzliche Menschen? Wo sollten
die denn alle untergebracht werden?
»Aschure, habt Ihr Euch schon um die Rabenbunder
gekümmert, die bereits hier eingetroffen sind?« fragte der
Oberste Befehlshaber dann.
Die junge Frau nickte und wußte genau, was ihren
Liebsten gerade bewegte. Elftausend Kämpfer wären
sicher hochwillkommen. Aber bei der riesigen Schar
Flüchtlinge, die hier bereits lagerten, stellte sich die Frage, wie man sie und auch noch ihre Familien alle unterbringen und vor allem versorgen sollte.
Seufzend wandte Axis sich wieder an Sa’Kuja. »Wir
haben erfahren, daß auch koroleanische Söldner auf
Bornhelds Seite mitkämpfen. Was wißt Ihr darüber? Hat
der König einen Pakt mit dem Kaiser von Koroleas geschlossen?«
»Nein, nein, das ist ihm noch nicht gelungen, obwohl
so etwas sicher in seinem Sinne wäre. Er wirbt in größerem Maße Söldner aus Koroleas an. Zur Zeit dürften
etwa drei- bis fünftausend von ihnen unter seinem Befehl
stehen. Und weitere sollen unterwegs sein.«
Der Krieger ließ entmutigt die Schultern hängen.
»Söldner sind teuer«, bemerkte Magariz. »Für mehrere
Tausend von ihnen muß Bornheld die königliche Schatzkammer geplündert haben.«
Axis nickte und wollte dann mehr von der Rabenbunderin erfahren: »Berichtet mir von den Angriffen der
Skrälinge auf Jervois. Und von den Verteidigungslinien,
die der König dort errichtet hat.«
Sa’Kuja beschrieb ihm den gewaltigen Massenansturm
der Geisterwesen. Lediglich Bornhelds Kanäle und Gräben hatten sie aufhalten und zerstreuen können. »Die
Skrälinge hassen ja bekanntlich Wasser. Mit dem System
der Kanäle kann man sie steuern. Wo immer sie an der
Front zwischen dem Azle und dem Nordra anrennen,
stoßen sie über kurz oder lang auf einen Wassergraben.
Sie können nur versuchen, diese zu umgehen, und notwendigerweise teilen sie ihre Verbände dabei immer
mehr auf. Und die lassen sich dann leichter von Bornhelds Soldaten niederringen. Aber Gorgrael hat mehrere
Hunderttausend seiner Kreaturen vor Jervois zusammengezogen. Im Moment halten die Verteidigungslinien
noch …«
»Und hat er noch keine Eiswürmer eingesetzt?«
»Nein, nur Skrälinge.«
Axis sah seine Befehlshaber an. Warum hatte der Zerstörer bislang auf den Einsatz von Eiswürmern verzichtet? Die könnten sich leicht über die Kanäle schieben und
auf der anderen Seite ihre tödliche Fracht ausspeien …
Er wandte sich wieder an Sa’Kuja: »Wann will Euer
Gemahl bei mir sein?«
»Spätestens im Frühling, Großmächtiger Herr.« Die
Anrede hatte sie letzte Nacht von Dru-Beorh

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