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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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ihm ebenso gute Dienste
erwiesen wie Aschures Bogenschützen. Und jetzt kehrten
Hunde wie Schützen zu ihrer Herrin zurück.
Genau wie ich, sagte sich der Krieger.
Am Paß angekommen, trafen die Soldaten auf eine
    kleine Gruppe Flüchtlinge aus Skarabost. Ein zerlumpter
Haufen, der sich vor Wochen nach Norden begeben hatte
und sich seitdem mit dem verheerenden Winterwetter
herumschlug. Sie mußten wirklich großes Vertrauen zu
ihm und der Prophezeiung haben, dachte Axis, während
er auf sie zuritt. Wenn man sich vorstellte, daß diese
Menschen ausgerechnet nach Norden gezogen waren, wo
dort doch der Winter am schlimmsten wütete.
    Der Anführer der etwa fünfundvierzig Männer, Frauen
und Kinder war ein wohlbeleibter und grauhaariger
Händler in den mittleren Jahren, der auf den Namen DruBeorh hörte. Er war außer sich vor Freude, als er erfuhr,
daß es sich bei dem Mann mit den goldenen Haaren und
dem prachtvollen Hengst um Axis selbst handelte.
    »Großmächtiger Herr!« keuchte der Händler und warf
sich vor Belaguez auf den Boden. »Euch plötzlich hier zu
begegnen, erscheint mir wie ein Wunder. Ich komme von
Nor, um mich Eurer Sache anzuschließen.« Axis, Belial
und Magariz sahen sich erstaunt an. Aus Nor kam der
Mann? Hatte die Prophezeiung sich denn schon so weit
verbreitet? »Und denkt Euch nur, ich bringe ein Geschenk mit, das ich Euch gerne überreichen möchte!« rief
der Mann ergriffen und zeigte auf das hintere Ende seines kleinen Zugs.
    Dem Krieger stockte der Atem, als er erkannte, worauf
Dru-Beorh zeigte. Und sofort wußte Axis, was er damit
anfangen würde.
8 »W EH UNS !«
»Aschure.«
    Die junge Frau fuhr beim Klang seiner Stimme herum
und wischte sich den Schweiß aus den Augen. Vor zwei
Wochen hatte sie ihre Waffenübungen wieder aufgenommen und den heutigen Morgen mit Bogenschießen
auf einem kleinen Feld unterhalb der Burg verbracht.
    »Was ist denn?« wollte sie wissen und fragte sich, ob
etwas mit Caelum nicht stimme. Der Kleine war gerade
vier Wochen alt geworden. Die junge Mutter hatte ihn in
ihrem Gemach zusammen mit seiner Großmutter und
Sicarius zurückgelassen.
    »Keine Bange, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur
hergekommen, weil ich der Offizierin meiner Bogenschützen beim Übungsschießen zusehen wollte. Sagt mir
doch, Liebste, fühlt Ihr Euch wieder vollständig bei Kräften? Und bereit für eine neue Aufgabe, die der Sternenmann Euch übertragen will?«
    »Ich würde mich wesentlich besser fühlen, wenn ich
ein anständiges Pferd hätte«, gab sie etwas schroff zurück. »So wie´s aussieht, muß ich auf einem altersschwachen Klepper hinter meiner Truppe herreiten, dem man
bereits vor fünf Jahren das Gnadenbrot hätte geben sollen. Da kann ich mir ja gleich einen von Ogdens und
Veremunds Eseln nehmen.«
Axis hatte nicht erwartet, daß sie es ihm so leichtmachen würde mit seiner Überraschung.
    »Ihr erwartet wohl, daß ich Euch Belaguez wieder
überlasse«, antwortete er ihr bewußt im gleichen Tonfall.
Aschure legte einen neuen Pfeil auf und bog den Rücken durch, als sie über die Länge des Geschosses das
Ziel anvisierte. Die junge Frau ließ den Pfeil losschnellen
und drehte sich in derselben Bewegung zu ihm um.
»Wollt Ihr mir jetzt etwa Vorwürfe machen, daß ich damals Euren Hengst geritten habe? Das ist doch schon so
lange her. Da hättet Ihr auch wirklich früher etwas sagen
können!«
»Nein, nein, Aschure, ich mache Euch keine Vorwürfe. Ihr habt Euch während meiner Abwesenheit sehr gut
um Belaguez gekümmert. Wenn ich heute in den Stall
gehe und er mich begrüßt, weiß ich nie, ob er seine Nüstern vor Freude an mir reibt oder nur nach Eurem Geruch
sucht. Nein, ich bin wirklich nicht ärgerlich deswegen.«
Er winkte einem Wächter zu, der im Schatten des Haupttores stand. »Eigentlich bin ich eher beeindruckt … Und
zwar so sehr, daß ich beschlossen habe, Euch ein eigenes
Streitroß zu überlassen.«
Ein rundlicher grauhaariger Mann, in dem Aschure einen der Flüchtlinge wiedererkannte, die Axis von seinem
Feldzug mitgebracht hatte, trat aus dem Tor und führte
einen prächtigen koroleanischen Fuchs mit sich. Einen
Hengst, bereits gesattelt und aufgezäumt. Dru-Beorh
zuckte zusammen, als das Tier plötzlich unruhig wurde.
Doch dann ließ es sich von ihm über die Zugbrücke führen.
Axis nahm Wolfen und Köcher entgegen, die Aschure
ihm jetzt in die Hand drückte, und legte sie auf den Boden. »Gefällt er Euch? Der Hengst

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