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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Verteidigung
gerüstet haben, bevor wir auch nur die Berge hier hinter
uns gebracht haben.«
Arken war die Hauptstadt der Grafschaft Arkness und
lag fünfundzwanzig Meilen südlich des Farngebirges
inmitten der ausgedehnten Weideflächen dieser Provinz.
»Also richten wir uns auf eine Belagerung ein«, sagte
Magariz. Keine Frage, sondern eine Feststellung.
Der Krieger seufzte. »Ja. Uns bleibt wohl nichts anderes übrig.« Vor zwei Jahren war er auf dem Weg nach
Smyrdon schon einmal durch Arken geritten. Die Stadt
besaß hohe und dicke Mauern, und ihre Bürgerschaft war
sehr waffenerprobt. Burdel stand dort nicht nur sein
Heer, sondern auch eine starke Miliz zur Verfügung.
Axis wußte, daß er mit sehr viel Umsicht vorgehen
mußte. Belagerungen konnten sich leicht über Monate
hinziehen. Er aber war kaum in der Lage, mit seiner Armee ein halbes Jahr lang oder länger die Stadt zu belagern. Andererseits mußte er sich davor hüten, weiter nach
Süden vorzudringen und eine solch starke Streitmacht in
seinem Rücken zurückzulassen. Bornheld würde es dann
ein Leichtes sein, ihn zusammen mit Burdel von zwei
Seiten in die Zange zu nehmen. Nein, ihm blieb kein
anderer Ausweg, als Arken zu erobern.
Aschure trat zu ihnen. »Könnt Ihr dem Grafen nicht
die Luftarmada hinterherschicken, während er über die
Ebene flieht?«
Axis sah sie an. Die junge Frau hatte Caelum bei Rivkah im Lager zurückgelassen und war nur mit Sicarius
als Begleitung zu ihm gekommen. Ihre grau-weiße Uniform ließ sie noch schlanker und durchtrainierter aussehen. Der Wolfen hing ihr über der Schulter, und das Haar
hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden, der auf
ihren Rücken hinunterhing.
In den zwei Wochen seit er Faradays altes Zuhause
besucht hatte, hatte sich die Beziehung zwischen ihm und
Aschure zwar nicht unbedingt abgekühlt. Aber sie begegneten sich eher sachlich. Selbst wenn sie sich liebten,
in den wenigen Nächten, in denen sie Zeit und Gelegenheit dazu fanden, lachten sie nicht mehr so fröhlich zusammen, sondern waren heftig und ungestüm. Beiden
war bewußt, daß sie Faraday täglich näher kamen.
»Nein«, antwortete der Krieger jetzt mit einem Blick
auf die Berge. »Die Luftkämpfer haben ihre Ruhe dringend nötig. Fünf Stunden waren sie nun im Einsatz. Außerdem sollen sie lieber die Berggipfel überfliegen und
nach Nachzüglern oder Hinterhalten suchen. Wenn ich
sie jetzt Burdel auf dessen Flucht zu seiner Hauptstadt
hinterherschicke, erschöpfe ich sie nur unnötig.« Und
präsentiere sie den Blicken unzähliger Bauern, die dann
nichts Besseres zu tun haben, als überall davon zu erzählen, daß die Unaussprechlichen zurückgekehrt seien.
Nein, seinen Plänen wäre sicher nicht damit gedient,
wenn das Volk von Arkness mit ansah, wie fliegende
›Ungeheuer‹ aus der Luft über das Heer ihres Grafen
herfielen. Damit würden ihre alten Ängste nur Bestärkung finden, und die Position des Seneschalls wäre gestärkt.
»Nein«, erklärte der Sternenmann noch einmal und
dachte an die bevorstehende Belagerung. »Bis wir dieses
Heer hier endlich in Bewegung gesetzt haben, dürften die
Pässe endgültig frei sein.«
Er verdrängte die strategischen Unwägbarkeiten und
lächelte Aschure an.
»Kommt«, sagte er und nahm ihre Hand, »uns erwartet
ein angenehmer Ausritt durch die Berge.«
»Gute Arbeit, Weitsicht«, lobte Axis und brachte Belaguez neben dem erschöpften Ikarier zum Stehen.
    Die meisten Luftkämpfer befanden sich nun am Fuße
der Berge. Nur einzelne Staffeln flogen noch Luftpatrouille, um Burdels Rückzug im Auge zu behalten. Die
Vogelmenschen hatten nun, am frühen Nachmittag, bereits zwölf Stunden Einsatz hinter sich.
    Der Offizier schaute nach oben. Furchen durchzogen
sein Gesicht, und Tränensäcke hatten sich unter seinen
Augen gebildet. Aber in seinen Zügen war nur Zufriedenheit zu erkennen. Seine Luftarmada hatte wirklich
gute Arbeit geleistet. Der schwarze Tag im Krallenturm,
als Axis die Fehler, Schwächen und Untauglichkeiten der
einzelnen Geschwader schonungslos benannt hatte, lag
so weit zurück, als gehöre er zu einem anderen Leben.
Weitsicht wußte, daß er nun eine Elitetruppe anführte.
»Burdels Nachhut hat nicht allzu tapfer gekämpft, dafür
aber mit großer Hartnäckigkeit. Wir haben eine Stunde
länger als erwartet darauf verwenden müssen, sie aus
allen ihren Felsenverstecken aufzuscheuchen.«
    Der Krieger stieg ab und setzte sich neben den Ikarier.
»Und

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