Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
Vom Netzwerk:

entscheidenden Schritt in den Heiligen Hain zu tun und
die Umwandlung abzuschließen. Dann dürft Ihr ihn gern
mit all Eurer Kraft hierher ziehen, ihn mit Eurer gesamten Energie unterstützen. Ramu kann Euch nicht erreichen, solange er sich nicht im Machtfeld der Bäume
befindet. Gegenwärtig hält der Aware sich viel zu weit
vom Wald entfernt auf, als daß wir ihm beistehen könnten. Deswegen bleibt Euch nur übrig zu warten und nach
ihm Ausschau zu halten.«
    Faraday wandte sich von den Gehörnten ab, trauerte
um ihren Freund und wußte doch, daß ihr die Hände
gebunden waren. Sie wußte, daß er auf dem Weg zu ihr
war und hoffte um seinetwillen, daß es nicht zu lange
dauern würde.
    Die junge Frau brauchte seit einiger Zeit die magische
Schale nicht mehr, um von ihrer Welt in den Zauberwald
zu gelangen. Sie beherrschte die ihr verliehenen Kräfte
mittlerweile so gut, daß ihr Wille allein ausreichte, sie in
das smaragdgrüne Licht zu versetzen, durch das sie den
Heiligen Hain erreichte. Doch sie wußte nicht, was sie
nun mit der Schale anfangen sollte. So fragte sie die Gehörnten, ob sie sie ihnen nicht lieber zurückgeben solle.
    »Ihr werdet schon eine Verwendung dafür finden«,
antwortete ihr der Silberpelz. »Deswegen mögt Ihr sie
behalten.«
    So bewahrte Faraday die Holzschale weiterhin auf und
erfreute sich an ihrem Anblick. Jeder, der einen zufälligen Blick darauf warf, sah in ihr nicht mehr als eine alte
Holzschale, wie sie wohl kaum von einer Königin benutzt wurde. Aber Faraday erinnerte sie täglich an die
ungeheure Aufgabe, die auf sie wartete. Und an die
Freuden und den Trost, den die Mutter ihr durch dieses
Geschenk beschert hatte.
    Sie lächelte, als Yr die Bürste zur Seite legte. »Axis
kommt, liebe Freundin. Ich spüre es. In wenigen Monaten wird er hier sein. Ach, Yr, ich kann es kaum noch
erwarten!«

16 A XIS ERTEILT EINE
L
EKTION
    In den dunkelsten Stunden der Nacht, die unmittelbar vor
dem Morgengrauen liegen, war die ikarische Luftarmada
gestartet. Burdels Soldaten hatten sich auf den steilen
und felsigen Pässen der Farnberge eingegraben, und nur
ein Angriff aus der Luft konnte ihnen dort noch etwas
anhaben.
    Dennoch war Axis mit dem Einsatz der Luftkämpfer
nicht glücklich. Zu leicht ließen sich mit deren Auftauchen alte Wunden und alter Haß wieder aufreißen. Der
Krieger haßte sich dafür, Ikarier gegen Menschen in die
Schlacht zu schicken. Deswegen hatte er sie bislang
stets weitgehend zurückgehalten und gehofft, die Achariten würden die Vogelmenschen eher akzeptieren,
wenn sie diese nicht als gegnerische Streitmacht erlebten. Deswegen ging Axis mit dieser Schlacht ein ziemliches Wagnis ein. Leider ließ der Feind ihm keine andere
Wahl. Die Ikarier stellten seine einzige Waffe dar, mit
der sich das Gebirge mit geringen eigenen Verlusten
erobern ließ.
    Der Krieger lief nun angespannt auf und ab. Er hatte
sich fest in seinen roten Mantel gewickelt. Alle drei bis
vier Schritte blickte er zu den Bergen. Sie erhoben sich
vor ihm in den Himmel, der sich zunehmend hell färbte.
Der Sternenmann wußte sehr genau, was sich oben an
den Pässen tat, denn sein Schneeadler flog hoch über den
Ikariern.
    »Nun?« fragte Belial. Er wirkte ebenso fahrig und
nervös wie sein General.
Axis blinzelte und mußte erst zu sich selbst zurückfinden, ehe er seinem Leutnant antworten konnte: »Es sieht
gut für uns aus. Als die ersten Pfeile Burdels Soldaten
erreichten, wußten sie nicht, woher die Geschosse kamen, und haben blindlings um sich gefeuert.«
»Haben wir Ausfälle?« fragte Magariz.
»Fünf Ikarier wurden in ihre Flügel getroffen. Sie
konnten aber abseits der feindlichen Stellungen landen
und kommen jetzt zu Fuß zu uns zurück. Der Graf hat
bedeutend schwerere Verluste erlitten. Wenn ich es recht
sehe«, sein Blick umwölkte sich wieder, und die beiden
wußten, daß er erneut durch die Adleraugen schaute,
»zieht er seine Truppen bereits zurück. Bis zum Mittag
dürften die Pässe frei vor uns liegen.«
»Wohin will Burdel denn?« wollte Belial wissen.
»Schnell nach Arken?«
»Vermutlich.« Axis zuckte die Achseln. »Wir können
ihn leider nicht vorher abfangen. Einen Tag brauchen wir
mindestens, um mit unserer Armee zum Gebirge zu
kommen, und dann noch ein paar mehr, um das Gebirge
zu überwinden. Burdels Soldaten sind leichter bewaffnet
und damit viel beweglicher als unsere. Der Graf würde
schon in seiner Hauptstadt sein und sie zur

Weitere Kostenlose Bücher