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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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er Aschure mit seinem Wunsch, sie möge das schwarze Kleid doch anziehen, das sie beim Empfang zum Namenstag seiner
Mutter in Sigholt getragen habe.
    »Habt Ihr es aus Sigholt mitgebracht?« drängte er, und
die junge Frau nickte verblüfft. »Dann zieht es bitte an.
Und tragt Euer Haar wieder offen.«
    Damit verließ er das Zelt, und Aschure stand auf,
machte sich frisch und legte das gewünschte Gewand an.
Während sie den eleganten schwarzen Stoff glattstrich,
fuhr sie sich auch kurz über den Bauch. Aschure vermutete, erneut schwanger zu sein. Axis hatte sie aber noch
nichts davon gesagt. Freudlos lächelte sie jetzt ihrem
Spiegelbild zu. Früher oder später würde sie Faraday
gegenübertreten müssen. Aschure hoffte sehr, dann nicht
gerade wieder schwanger zu sein von Axis. Faraday
würde sicher nicht begeistert sein zu erfahren, daß sie
sich den Sternenmann mit einer Geliebten zu teilen habe.
Und wenn diese dann gar noch schwanger von ihm wäre
… nicht auszudenken!
    Die junge Frau trat schließlich aus dem Zelt und kam
sich in dem eleganten Kleid früh morgens albern vor.
Dann fiel ihr Blick auf Rivkah. Axis hatte seiner Mutter
offenbar ähnliche Anweisungen gegeben, denn sie trug
gleichfalls ein prachtvolles Gewand, das sie ganz als
Prinzessin von Achar erscheinen ließ.
    »Aschure!« rief der Krieger hinter ihr, und sie fuhr zusammen. »Euer Bogen.« Er reichte ihr den Wolfen und den
Köcher. Die junge Frau hängte sich beides über die Schulter und glaubte jetzt erst recht, lächerlich auszusehen.
    Die Soldaten, Achariten wie Rabenbunder, standen in
den Gräben, die sie rings um Arken ausgehoben hatten.
Alle richteten zwar den Blick auf die Stadt, aber kaum
jemand hielt seine Waffen bereit. Axis beriet sich noch
kurz mit Belial, Magariz und Ho’Demi, dann winkte er
die beiden Damen zu sich.
    »Wir machen nun einen Spaziergang zum Stadttor«,
verkündete er ihnen, »und reden zu den braven Bürgern
von Arken. Rivkah, Ihr wendet Euch ebenfalls an sie.
Beruft Euch dabei ruhig auf meine Worte.«
Seine Mutter war zwar überrascht, nickte aber.
»Und Ihr, Aschure, legt einen der Pfeile mit den hübschen blauen Federn auf. Versucht auch sonst den Eindruck einer Gestalt aus einem Märchen zu erwecken. In
der Stadt wird man kaum jemals eine so wunderschöne
Frau gesehen haben, die mit Pfeil und Bogen gegen sie
gezogen ist. Und nun auf, gehen wir und sprechen zu
ihnen. Fürchtet Euch nicht, ich vermag Euch vor allem
zu schützen, was sie von oben auf uns herunterwerfen
könnten.«
    Über ihnen an den Zinnen entstand einige Bewegung,
als das Trio sich zu Fuß der Stadt näherte. Axis wirkte in
seinem goldenen Langhemd und roten Umhang wie der
Sonnengott selbst. Und an seiner Seite schritten zwei
Herrscherinnen, ganz in Schwarz gewandet, schön und
königlich. Was hatte das zu bedeuten, was wollten die
drei hier?
    Burdel stand unweit des geschlossenen Tors auf der
Stadtmauer. Seine Ruhe hatte ihn inzwischen verlassen.
Mit einer so starken Rebellenarmee hatte er nicht gerechnet, und jetzt tauchten auch noch diese drei unwirklichen
Gestalten vor seiner Stadt auf. Aber der Graf ließ sich
nichts von seiner zunehmenden Nervosität anmerken.
Immerhin führte der Krieger weder Katapulte, noch
Rammböcke, noch anderes mit sich, was ihnen gefährlich
werden konnte. Und Arken besaß genug Vorräte, um eine
einjährige Belagerung durchstehen zu können. Burdel
war sich absolut sicher, sich in einer besseren Position als
sein Gegner zu befinden.
    Fünfzig Schritt vor dem Haupttor blieb Axis stehen
und prägte sich mit einem kurzen Blick auf den Himmel
ein, wo sein Adler gerade kreiste.
    »Seid mir gegrüßt, Graf Burdel«, rief er fröhlich hinauf, und seine Zauberkraft trug die Worte über die gesamte Breite und Höhe der Befestigungsmauern und auch
in die Stadt selbst hinein. »Ein wunderbarer Morgen, wie
geschaffen zum Plaudern.«
    Burdel beugte sich vor, um mit Beleidigungen und
Schmähungen zu antworten, aber der Krieger ließ es gar
nicht erst dazu kommen: »Und ich grüße auch Euch,
Kulperich Fenwicke«, rief er dem Bürgermeister der
Stadt zu. »Ich sehe Euch unten hinter dem Tor stehen
und würde gern mit Euch sprechen. Seid doch bitte so
freundlich, und steigt nach oben, damit wir uns beim
Reden sehen können.«
    Die Bürger von Arken sahen sich verwundert an. Wie
konnte Axis durch ein eisenbeschlagenes Holzbohlentor
sehen?
    Kulperich Fenwicke, ein kräftiger

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