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Der Sternenschwarm

Der Sternenschwarm

Titel: Der Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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schon jetzt.«
    »Die Kolonisten haben meist keine andere Wahl«, sagte Craig Hodges, der Leiter des Teams. »Sie kommen, weil sie irgendwie unter Druck stehen wirtschaftliche Faktoren, Unterdrückung, schlechte Zukunftsaussichten oder das Bedürfnis nach Lebensraum – alles drängende Notwendigkeiten, die unsere Arbeit um so wichtiger machen.«
    »Ein fröhliches Paar!« rief Barney aus. »Zum Glück gefällt es wenigstens Daddy Dangerfield hier! Er hält es seit neunzehn Jahren auf Kakakakaxo aus, spielt Gott und erzieht seine Pygmäen!«
    »Er ist hier notgelandet; er hat sich zwangsweise angepaßt«, stellte Craig fest.
    »Und das ist ihm hervorragend gelungen«, meinte Tim. »Daddy Dangerfield, Gott der Schwarzen Unendlichkeit! Er war einer der Helden meiner Jugend. Ich kann noch immer kaum glauben, daß wir bald mit ihm sprechen werden.«
    »Die meisten Legenden, die sich um ihn ranken, stammen von Droxy und sind folglich nicht ernstzunehmen«, erklärte Craig ihm. »Ich erwarte nicht viel von ihm, aber unter Umständen kann er doch nützlich sein.«
    »Er ist bestimmt nützlich«, warf Barney ein und wich einem Felsbrocken aus. »Er kann uns jedenfalls eine Menge Arbeit sparen. In neunzehn Jahren – wenn er auch nur einigermaßen dem Bild entspricht, das sich fast jeder von ihm macht – müßte er unendlich viel Material gesammelt haben, das uns wertvolle Hinweise liefern würde.«
    Wenn ein PET auf unerforschten Planeten wie Kakakakaxo landet, registrierte es mögliche Gefahren und stellte fest, welchen Widerstand Kolonisten von der herrschenden Rasse zu erwarten hatten. Diese herrschende Rasse konnte alles Mögliche sein: Säugetiere, Reptilien, Insekten, Vögel oder beliebige andere Lebewesen bis hinab zu Viren. In vielen Fällen erwies sie sich als so schwierig, daß sie ausgerottet werden mußte – so ausgerottet, daß das ökologische Gleichgewicht des Planeten möglichst wenig oder gar nicht unter dieser Ausrottung litt.
    Die Fahrt endete unerwartet. Sie waren knapp zwei Kilometer von ihrem Raumschiff entfernt, als der Dschungel plötzlich an einer Felswand endete, die den Sockel eines steil aufragenden Berges bildete. Als sie um einen Felsvorsprung bogen, sahen sie eine Art Siedlung vor sich. Barney bremste und stellte den Motor ab; die drei Männer beobachteten die Szene eine Minute lang schweigend.
    Unter den Bäumen waren rasche Bewegungen zu erkennen.
    »Hier kommt das Begrüßungskomitee«, sagte Craig. »Am besten steigen wir aus und versuchen freundlich dreinzublicken, soweit das überhaupt möglich ist. Der Himmel weiß, was sie von deinem Bart halten werden, Barney.«
    Sie wurden umringt, als sie zu Boden sprangen. Die Pygmäen bewegten sich erstaunlich rasch; sie kamen von allen Seiten heran und versammelten sich in Sekundenschnelle.
    Sie waren abgrundtief häßliche Wesen. Sie bewegten sich wie Echsen, und ihre Haut war ebenso grün und fleckig, nur am Rücken nicht, wo sie in große braune Schuppen überging. Keiner von ihnen war mehr als einszwanzig groß. Sie hatten vier Beine und zwei Arme. Ihre Köpfe schienen ohne Hälse unmittelbar aus den Schultern zu wachsen und erinnerten an Krokodile – mit langen Kiefern und spitzen Zähnen. Diese Köpfe schwangen nun von einer Seite zur anderen, während ihre Besitzer schweigend die neuen Besucher betrachteten.
    Die Pygmäen machten keine weitere Bewegung mehr, nachdem sie die Ökologen umringt hatten. Anscheinend erwarteten sie, daß die Fremden die Initiative ergreifen würden.
    Craig wandte sich an den Pygmäen vor ihm. »Wir begrüßen euch!« sagte er nachdrücklich. »Wo ist Daddy Dangerfield? Wir kommen in Frieden. Wir möchten nur Dangerfield besuchen. Bitte führt uns zu ihm.«
    Er wiederholte seine Bitte mehrmals und sprach dabei Galingua.
    Die Pygmäen bewegten sich, öffneten die gewaltigen Rachen und krächzten. Dann brach auf allen Seiten erregtes Geklapper aus. Die seltsamen Wesen stanken entsetzlich nach Fisch. Keiner der Laute konnte als Antwort gedeutet werden.
    Die untersetzten Körper wirkten vielleicht lächerlich, aber die vier stämmigen Beine und die gefährlichen Rachen waren eher abschreckend, so daß einem das Lachen rasch verging.
    »Das sind nur Tiere!« rief Tim aus. »Sie besitzen nicht einmal den persönlichen Stolz, den man bei jedem Wilden erwartet. Sie sind unbekleidet. Sie tragen nicht einmal Waffen!«
    »Und was sind die langen Kiefer mit den Reißzähnen?« warf Barney ein.
    »Kommt, wir gehen langsam

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