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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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hingekritzelten Notiz: Du siehst müde aus. Das wird dir helfen.
    An diesem Abend sah er sie wieder, bei der Dauerhaften Friedensdebatte. Er setzte sich neben sie, aber sie schwieg lange Zeit und blickte konzentriert und mit gerunzelter Stirn zur Bühne vor, wo drei Frauen über einen Text redeten, der in der Luft hing. Sie nahmen Vorschläge aus dem Publikum entgegen und schrieben den Text entsprechend um. Es handelte sich um eine Art Friedenserklärung. Schließlich erschauerte Zi Lei und sagte, dass sie versucht hätte, die harmonischen Schwingungen zu glätten, aber dass es keinen Zweck hätte, weil sich ihr irgendetwas widersetzte. Sie stand auf und ging zum Ausgang.
    Ken Shintaro eilte ihr hinterher und fand sie auf einer Bank auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes vor dem Amphitheater. Sie war sehr blass, und ihre Hand zitterte, als sie sich an die Stirn griff. »Es ist wirklich nicht einfach«, sagte sie.
    »Lass mich dir helfen«, erwiderte er.
    Er kaufte ihr eine Schüssel Nudelsuppe und sagte ihr, dass ihm die Mango sehr gut geschmeckt hätte. Eine Weile lang schwieg sie und rührte mit ihren Stäbchen in den Nudeln in der reichhaltigen, von Fettaugen bedeckten Brühe. Während er sie beobachtete, spürte er eine liebevolle Zärtlichkeit in sich aufsteigen. Er erinnerte sich daran, wie er sich um seine Brüder gekümmert hatte, wenn einer von ihnen krank geworden war oder sich in der Sporthalle verletzt hatte, und wie sie ihrerseits ihm geholfen hatten. Er forderte Zi Lei auf, ein wenig von der Brühe zu trinken, und lächelte, als sie ein paar Schlucke nahm und dann sagte, dass sie sich schon etwas besser fühle.

    »Es ist eine schwere Arbeit«, sagte Zi Lei. »Aber sie ist sehr wichtig. Ich bin die Einzige, die den Krieg noch verhindern kann, weißt du.«
    Geduldig lauschte er ihrem Monolog darüber, dass sie die chaotischen Schwingungen auflösen musste, weil tief im Innern des Saturn eine Flotte wunderschöner Schiffe darauf wartete, dass sich die Menschheit als würdig erwies, der großen Galaktischen Zivilisation beizutreten.
    »In meinen Träumen sind mir geheime Visionen zuteilgeworden. Und ich habe geschworen, dieses geheime Wissen zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Es ist schwierig, sehr schwierig, aber ich werde es schaffen.«
    »Ich habe auch Geheimnisse.«
    Er hatte es einfach ausgesprochen. Und dennoch war er nicht entsetzt oder schockiert über diesen Verstoß gegen seine Ausbildung. Stattdessen verspürte er nur ein leichtes Schwindelgefühl. Glück und Erleichterung.
    Zi Lei stand auf und sagte ihm, dass sie zur Arbeit müsse. Dann beugte sie sich vor und küsste ihn hart auf den Mund. Sie blickten einander an, beide gleichermaßen verwundert. Schließlich schlug sie sich die Hand vor den Mund und lief davon.
     
    Als Ken Shintaro am nächsten Tag nach der Arbeit zu seinem Wohngebäude zurückkehrte, trat eine Frau auf ihn zu und sagte ihm, dass sie eine Freundin von Zi Lei sei.
    Er erwiderte, dass es ihn freuen würde, sie kennenzulernen, weil er hoffte, dass er ebenfalls ein Freund von Zi Lei sein könne.
    »Darüber möchte ich gerne mit dir reden.«
    Sie nahmen an einem Teestand Platz. Die Frau stellte sich als Keiko Sasaki vor. »Du bist noch nicht sehr lange in Paris«, sagte sie.

    Es war eine Feststellung, die offenbar keinerlei Antwort erforderte. Keiko Sasaki war eine schlanke junge Frau mit einer ruhigen, nüchternen Art. Als sie ihn fragte, ob er vorhätte, länger in der Stadt zu bleiben, zuckte er die Achseln.
    »Ich weiß, wie es ist«, sagte Keiko Sasaki. »Vor zwei Jahren bin ich selbst auf Wanderschaft gewesen.« Sie zählte mehrere Städte auf, darunter auch Rainbow Bridge, und erwähnte einige Leute, die sie kennengelernt, und Orte, an denen sie gearbeitet hatte. Er nickte und lächelte, während sie redete, und fragte sich, ob das Ganze eine Art Test war, ob sie herausfinden wollte, wie viel er tatsächlich über Rainbow Bridge wusste.
    »Natürlich war es damals einfacher«, sagte sie. »Heute gibt es kaum noch Flüge zwischen Saturn und Jupiter, wegen der Angst vor dem Krieg. Wahrscheinlich machst du dir Sorgen darüber, wie du wieder nach Hause kommst.«
    »Ach, eigentlich nicht.« Die Erwähnung des Krieges machte ihn wachsam. Er schlürfte etwas Tee aus seiner Schale, pulte sich ein Teeblatt aus den Zähnen und legte es auf dem Unterteller ab.
    Keiko Sasaki nahm ebenfalls einen Schluck Tee. Schließlich sagte sie: »Soweit ich weiß, hast du Zi Lei bei

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