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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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gehe jeden Abend hin, nachdem ich im Central Park gelaufen bin. Nein!
    Du auch? Was für ein Zufall.
    Oh, bei dem Gedanken an Pam steigt wieder dieses Gefühl in mir auf. Wie hässlich kann sie schon sein?
    Es könnte ganz schön dauern, bis sie bei mir im Kofferraum liegt. . Erst muss ich mich um Thom Reston kümmern - und um ein paar andere Dinge. Aber für heute Abend habe ich wenigstens Amelia 7303.
    Ich fahre in die Garage und stelle den Wagen ab - er wird hierbleiben, bis ich die Nummernschilder tausche und ihn im Croton-Reservoir versenke. Aber das hat noch Zeit. Im Augenblick interessiert mich nur die Transaktion mit meiner rothaarigen Freundin, die zu Hause in meinem Refugium wartet - wie eine Haus 313
    frau auf ihren Ehemann, der einen echt schweren Tag im Büro gehabt hat.
    Leider ist derzeit keine Vorhersage möglich. Bitte speisen Sie weitere Daten ein und wiederholen Sie Ihre Anfrage.
    Trotz der weltweit größten Datenbank, trotz der hochmodernen Software, die mit Lichtgeschwindigkeit jedes Detail von Amelia Sachs' Leben unter die Lupe nahm, strich das Programm die Segel.
    »Das tut mir leid«, sagte Mark Whitcomb und fasste sich an die Nase. Die hochauflösende Kamera des Videokonferenzsystems zeigte die Verletzung ziemlich deutlich. Die Nase sah schlimm aus; Ron Pulaski hatte ihn voll erwischt.

    »Es sind einfach nicht genügend Einzelheiten vorhanden«, fuhr der junge Mann schniefend fort. »Was man bekommt, ist nur so gut wie das, was man hineingibt. Am besten funktioniert es bei Verhaltensmustern. Aber hier sagen die Daten uns nur, dass Detective Sachs irgendwohin will, wo sie noch nie gewesen ist, zumindest nicht auf dieser Strecke.«
    Direkt zum Haus des Killers, dachte Rhyme frustriert.
    Wo, zum Teufel, steckte sie?
    »Moment mal. Das System wird soeben aktualisiert. .« Der Bildschirm flackerte und änderte sich. »Ich hab sie!«, rief Whitcomb. »Zwei RFID-Treffer vor zwanzig Minuten.«
    »Wo?«, flüsterte Rhyme.
    Whitcomb holte sie auf den Monitor. Sie lagen in einer ruhigen Gegend an der Upper East Side. »Beides sind Geschäfte. Der erste RFID-Scan hat zwei Sekunden gedauert.
    Der nächste war etwas länger, nämlich acht Sekunden. Vielleicht hat sie angehalten, um eine Adresse zu überprüfen.«
    »Rufen Sie sofort Bo Haumann an!«, rief Rhyme.
    Pulaski drückte eine Kurzwahltaste, und gleich darauf meldete sich aus dem Lautsprecher der Leiter der Emergency Services Unit.
    »Bo, wir haben einen Hinweis auf Amelia. Sie war auf der Suche nach Fünf Zweiundzwanzig und ist verschwunden. Ein Computer überwacht ihre Bewegungen.
    Vor etwa zwanzig Minuten war
    314
    sie in der Achtundachtzigsten Straße Ost, ungefähr Hausnummer sechshundertzweiundvierzig.«
    »Wir können in zehn Minuten vor Ort sein, Line. Handelt es sich um eine Geiselnahme?«
    »Davon gehe ich aus. Geben Sie Bescheid, sobald Sie Näheres wissen.«
    Sie beendeten das Gespräch.
    Rhyme dachte an Amelias Nachricht in der Voicemail. Das winzige Bündel digitaler Daten kam ihm so zerbrechlich vor. Er hatte ihre Stimme noch immer ganz deutlich im Ohr: »Ich habe eine Spur, eine gute, Rhyme. Ruf mich an.«
    Er fragte sich unwillkürlich, ob er zum letzten Mal von ihr gehört hatte.
    Team A von Bo Haumanns Sondereinsatzkommando wartete neben der Tür eines großen Hauses an der Upper East Side: vier Beamte mit Schutzwesten, Helmen und kompakten schwarzen MP5-Maschinenpistolen. Sie hielten sich sorgfältig von den Fenstern fern.
    Haumann musste zugeben, dass er in all den Jahren beim Militär und im Polizeidienst noch nie etwas Vergleichbares erlebt hatte. Lincoln Rhyme benutzte irgendein Computerprogramm, von dem Amelia Sachs in dieser Gegend aufgespürt worden war, allerdings nicht über ihr Telefon, eine Wanze oder einen GPS-Sender. Vielleicht würde so die Zukunft der Polizeiarbeit aussehen.
    Das Programm hatte nicht auf den konkreten Ort verwiesen, an dem die Teams nun bereitstanden - ein privates Wohnhaus. Aber ein Zeuge hatte eine Frau vor beiden Geschäften innehalten gesehen, bei denen der Computer Sachs registriert hatte. Dann war die Frau zu diesem Haus auf der anderen Straßenseite gegangen.
    Wo sie nun vermutlich von dem Täter gefangen gehalten wurde, den die Ermittler 522
    nannten.
    Endlich meldete sich eines der Teams von der Rückseite. »Team B an Eins. Wir sind in Position. Ich kann nichts sehen. In welcher Etage ist sie? Kommen.«
    »Keine Ahnung. Wir gehen einfach rein und säubern die ganze
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    Bude. Beeilt

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