Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
Vom Netzwerk:
gemeinsam entdeckt, als wir in seinem Haus waren, erinnerst du dich? Dieses wundervolle Ereignis hat uns für immer zusammengeschweißt. Ich hatte schon immer seine Nähe gesucht, das hatte ich dir ja bereits erzählt. Und, dass er mich immer wieder verleugnet und von sich zurückgestoßen hatte, war lediglich ein Zeichen seiner Liebe zu mir. Das wurde mir erst nach seinem Tod bewusst. Für den du gesorgt hast, Holly! Versteh mich bitte nicht falsch, ich weiß, dass du nicht anders konntest, als ihn zu töten. Wahrscheinlich hätte ich an deiner Stelle genau dasselbe getan. Auch ich bin ein Mörder, mein süßer, dunkler Engel“, sagte er leise, und ich riss überrascht die Augen auf. „Ich habe meine Mutter und meinen Stiefvater getötet.“ Seine Stimme klang eigenartig tonlos, als wäre er in einer Art Trance. „Ich liebte meine Mutter“, fuhr er fort, „so wie jedes Kind seine Mutter liebt, aufrichtig und ohne jeden Vorbehalt. Selbst, nachdem ich erfuhr, dass meine Mutter eine Hure und ich ein Bastard waren, liebte ich sie. Wahrscheinlich mag ich Alice so sehr, weil sie mich an meine Mutter erinnert“, sinnierte er. „Obwohl Alice viel ehrlicher ist. Sie verarscht keinen Mann, sowie meine Mutter meinen Stiefvater verarschte. Die wunderbare Alice, die stets so feucht ist, wie du nie sein wirst, Liebling. Aber mach dir nichts draus, Holly, dafür bist du viel enger als sie. So gleicht sich alles in diesem Leben aus… Wie auch immer, hatte ich kein Problem damit, meiner Mutter zu verzeihen, dass sie eine treulose Hure war. Ich fühlte mich sogar irgendwie erleichtert, weil ich den Mann, den ich für meinen Vater hielt, nie ausstehen konnte. Nun versicherte sie mir, dass ich der einzige Mensch auf Erden sei, den sie wirklich liebe. Und ich war so glücklich wie noch nie zuvor.
    Und dann eröffnete sie mir eines Tages, dass sie erneut schwanger war! „Du bekommst ein kleines Schwesterchen, Ryan, Liebling“, strahlte sie mich an, „ist es nicht wunderbar?“ Das war es allerdings nicht. Um ehrlich zu sein, war es sogar ganz furchtbar, so furchtbar, dass ich es kaum in Worte fassen konnte. Die Liebe meiner Mutter war das Einzige, dessen ich mir sicher sein konnte, das Einzige, was ich nie in Frage stellte. Nun musste ich sie mit jemandem teilen. Ich teile nun mal nicht gern, Holly. Deswegen will ich auch dich nicht mit meinem Vater teilen, auch, wenn er tot ist. Und auch nicht mit deiner Freundin Ava, mit niemandem! Ich werde eine völlig neue Frau aus dir machen. Auch ich werde eine neue Identität annehmen, und dann gehen wir gemeinsam fort und fangen ein neues Leben an. Dass du dir keine Gedanken um deine Zähne machen sollst, habe ich ja bereits gesagt, du bekommst neue Implantate. Dein Gesicht werde ich auch etwas verändern: Ich hätte gern eine etwas schmalere Nase, einen Tick stupsiger, frecher. Und die Wangenknochen einen Tick betonter, dramatischer. Und die Haarfarbe… Was hältst du von Platinblond und einem akkuraten Pagenschnitt? Eine Blondine an meiner Seite finde ich einfach schicker. Ach ja, und die Brüste müssen natürlich größer werden, nicht viel, nur etwas… Und die Taille schmaler. Vielleicht werde ich dir ein Paar Rippen entfernen“, dachte er laut nach. „Ich will eine richtige Sexbombe, so ähnlich, wie ich dich mal verkleidet habe, weißt du noch? Jessica Rabbit“, lächelte er fröhlich bei dieser Erinnerung. „Ich werde eine richtige Traumfrau aus dir machen, mit allem, was dazu gehört“, versprach er. „Ich habe mich sogar bereits nach einer Leihmutter für unsere zukünftigen Kinder umgesehen. Ich bin viel besser als er, das wirst du schon merken, Holly! Aber nun zurück zu meiner Geschichte. Nachdem meine Mutter mir die freudige Nachricht überbracht hatte, ging ich in den Keller und hatte diese Gasleitung manipuliert. Ich wusste nicht genau, was ich tat, ich hatte an dem Ding einfach irgendwie herumgeschraubt. Und dann rauchte ich meine erste Zigarette, die ich meinem Stiefvater entwendet hatte. Zum Glück hatte er es nicht mehr gemerkt“, kicherte Ryan. „Ich ließ sie brennend in dem Keller. Ich dachte schon, dass ich mit dieser Spontanaktion nichts bewirkt hatte, denn ich war bereits weit vom Haus entfernt, und es passierte rein gar nichts. Und dann, plötzlich… Kabumm!“ Ich schrie unwillkürlich laut auf, und Ryan lachte zufrieden. „Aber nicht jede spontane Entscheidung scheint die Beste zu sein, Holly, das hatte ich früh genug erkannt. Ich Nachhinein

Weitere Kostenlose Bücher