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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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vorsichtig aufs Bett legte, spürte ich eine leichte Übelkeit aufsteigen und musste plötzlich würgen.
    „Gail, ist alles in Ordnung?“, fragte Ryan, „musst du dich übergeben?“
    „Ich weiß nicht“, hauchte ich schwach, „mir ist übel.“
    „Soll ich dir aufhelfen, Schatz? Komm, halt dich an mir fest!“, forderte er mich auf, doch ich war viel zu schwach und viel zu müde.
    „Ic h kann nicht“, flüsterte ich, „wo ist mein Wasser?“ Ryan gab mir die Wasserflasche, die er vorher auf meinen Nachttisch gestellt hatte, und hielt sie mir an die Lippen, während ich gierig daraus trank. „Jetzt geht es wieder, danke!“, sagte ich im Halbschlaf. Ich spürte, wie Ryan mich zudeckte und mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn hauchte, bevor ich wieder einschlief. Als ich aufwachte, war es bereits Mittag. Die spätherbstliche Sonne beleuchtete müde meinen genauso müden Kopf. Mir war immer noch übel. Ich zwang mich mühsam von meinem Bett hoch und eilte ins Badezimmer. Ich schaffte es nur knapp, mich nicht auf den Boden zu übergeben, in der letzten Sekunde erwischte ich das Waschbecken. In demselben Moment, in dem mein ganzer Körper schmerzlich unter dem heftigen Würgen erbebte, wurde mir klar, dass ich schwanger sein musste. Ich trug Ryans Kind unter dem Herzen! Oh mein Gott, meine Gebete wurden erhört, ich war schwanger! Von dem Mann, den ich liebte.
    „Ryan, du musst sofort in die Stadt fahren!“, rief ich laut, bevor ich in den Spiegel sah. Mein Gesicht war blass, ich hatte dunkle Ringe unter den Augen. Ich lächelte mein Spiegelbild an und legte die Hände auf meinen flachen Bauch. Er wird nicht mehr lange flach bleiben. Ich streichelte ihn und flüsterte: „Hallo, mein Baby!“
    „Ebenfalls hallo, Baby“, grinste Ryan, der zur Tür herein kam. „Was ist denn so dringend?“
    „Du musst einen Schwangerschaftstest holen!“, sagte ich und warf mich in seine Arme. Er hob mich hoch und drehte mich im Kreise. „Hör auf, Schatz, mir ist schon schwindelig genug!“, lachte ich. Er stimmte in mein Lachen ein und küsste mein ganzes Gesicht ab.
    „Das ging aber schnell!“, strahlte er stolz, „ein Mann, ein Wort, das müssen Sie zugeben, Mrs. Boyle!“
    „Oh ja, Sie sind der Beste, Mister Boyle! Aber würden Sie mich samt Ihrem Sprössling nun endlich runterlassen?“ Er stellte mich vorsichtig auf den Boden und hielt mich noch eine Weile fest.
    „Ich mache mich am besten gleich auf den Weg“, sagte er, „was soll ich dir sonst noch mitbringen?“
    „Uns“, korrigierte ich ihn, und er strich mir zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich weiß nicht“, sagte ich kokett, „bring mit, was die schwangeren Frauen gern essen. Essiggurken, Süßigkeiten, Eis, eingelegte Heringe…“
    „Oh, es geht aber gut los!“, lachte er und verzog angeekelt das Gesicht, „eine wahrhaft eigenwillige Kombination, Gail. Ich hoffe, du isst das ganze Zeug nicht auf einmal, und wenn doch, tu es bitte nicht vor meinen Augen, sonst kotze ich mit dir um die Wette.“
    „Mal sehen, was sich machen lässt“, sagte ich schmunzelnd. „Eins ist jedenfalls sicher: Bald werde ich fett.“
    „Du darfst so fett w erden wie du willst, Mrs. Boyle“, erlaubte er mir großzügig, „ich werde dich schon irgendwie tragen können.“ Plötzlich verdunkelte sich sein Gesicht ganz kurz, doch ich merkte es und hackte sofort nach.
    „An was hast du gerade gedacht?“
    „An meinen Plan“, gab er widerwillig zu. „Jetzt müssen wir uns noch mehr beeilen. Ich will dich heiraten, noch bevor unser Kind auf die Welt kommt. Ich bin wohl das, was man traditionsbewusst nennt“, lächelte er. „Ich werde mir während der Fahrt überlegen, wie wir weiter vorgehen“, versprach er mir.
    „Ich vertraue dir voll und ganz!“, versicherte ich ihm inbrünstig und küsste ihn innig auf den Mund. „Schließlich haben Sie bis jetzt eine ganz gute Arbeit geleistet, Mister Boyle“, fügte ich grinsend hinzu und legte seine Hände auf meinen Bauch. Er ging vor mir auf die Knie und küsste ihn. Streichelte ihn, legte seinen Kopf darauf und lauschte angestrengt.
    „Ach Ryan, sei nicht albern!“, tadelte ich ihn, „wer ist denn der Arzt hier, du oder ich? Es gibt noch nichts zu hören.
    „Ich weiß, Süße“, erwiderte er beschämt, „ich habe wohl berei ts die Krankheit, die sich „werdender Vater-Syndrom“ nennt. Höchst ansteckend und gefährlich!“
    „Du wirst ein ganz toller Daddy“, sagte ich zärtlich,

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