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Der Tag an dem ich erwachte

Der Tag an dem ich erwachte

Titel: Der Tag an dem ich erwachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Miller
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„der beste, den sich ein Kind wünschen kann.“
    „Tja, eins steht fest: Ich werde unser Balg bis zum geht nicht mehr verwöhnen. Genau wie seine Mutter“, flüsterte er mir ins Ohr. Er war wieder aufgestanden, legte seine Hände auf meinen Hintern und drückte ihn fest an seinen Unterleib. Ich spürte, wie er langsam anschwoll. „Verdammt, ich wusste nicht, dass ich so sehr auf Schwangere abfahre“, sagte er und fügte verschmitzt hinzu: „Womöglich begrenzt sich diese eigenartige Vorliebe auf die Frauen, dich ich höchstpersönlich geschwängert habe.“
    „Das will ich schwer hoffen, Mister Boyle!“, wies ich ihn zurecht und schubste ihn von mir weg, wobei er enttäuscht aufstöhnte. „Und ich hoffe auch schwer, dass Sie gerade rein rhetorisch im Plural gesprochen haben.“
    „Gail, ich will dich!“, jammerte er wie ein kleiner Junge, dem man die Zuckerwatte vor der Nase weggeschnappt hatte.
    „Später!“, schalt ich ihn streng. „Fahr endlich los!“
    „Na, es fängt ja gut an“, murmelte er beleidigt, während er sich widerwillig anzog.
    „Ryan!“, rief ich, bevor er hinausging.
    „Ja?“ Oh, er war wirklich angepisst, stellte ich amüsiert fest.
    „Bring am besten mehrere Schwangerschaftstests mit. Ich will die absolute Gewissheit!“
    „Jawohl, Ma’ am“, murrte er, bevor er die Tür hinter sich schloss. Ich machte das Fenster auf und beobachtete, wie er zum Auto ging.
    „Ryan!“
    „Ja?“, drehte er sich um und sah zu mir hoch.
    „Denk bitte an die Äpfel für deinen Apfelkuchen!“
    Er salutierte und fuhr endlich los. Verdammt, ich musste mindestens drei Stunden warten, bis er wieder da war, dachte ich frustriert. Ich machte den Kühlschrank auf und überlegte mir, was ich für Ryan kochen sollte. Es musste ein wahres Festmahl sein, schließlich hatten wir endlich einen richtigen Anlass zum Feiern. Ich entschied mich für eine Entenleberterrine mit Kirschglasur auf Maronipüree als Vorspeise, als Hauptspeise würde es ein zartes Lammfilet mit Sellerie-Feigen Schaum geben. Und zum Dessert… Ich würde die Nachspeise einfach auslassen, beschloss ich kühn. Zum Dessert gab es mich! Ich wollte mich so richtig in Schale werfen, mit allem drum und dran: Ein schönes Kleid, ein aufwändiges Make-up und eine komplizierte Hochsteckfrisur. Das wird alles in den Schatten stellen, was Ryan bis jetzt erlebt hatte! Doch, als ich mich daran machte, das Fleisch in kleine Stückchen zu schneiden, überkam mich schon wieder die Übelkeit. Ich eilte ins Bad und übergab mich so lange, bis meine Speiseröhre schmerzlich brannte. Danach putzte ich mir die Zähne, um den widerlichen Geschmack in meinem Mund loszuwerden und sank erschöpft ins Bett. Es tut mir leid, Ryan, dachte ich voller Bedauern, es wird wohl nichts aus unserem schönen Abendessen. Leider auch nichts aus dem geplanten, aufregenden Dessert. Tja, mit solchen Ausfällen wirst du in den nächsten neun Monaten rechnen müssen, mein Liebling. Ich legte die Hände auf meinen Bauch und sagte laut: „Du machst mir ganz schön zu schaffen, Baby! Aber es macht Mami nichts aus, mein Schatz, tob dich ruhig aus! Schließlich habe ich lange genug auf dich gewartet.“ Meine Augenlider wurden schwer und fielen mir zu, eher ich wusste, wie mir geschah, schlief ich tief und fest, bis Ryan mich weckte.
    „Aufwachen, Eu re Hoheit!“, rief er fröhlich, „Euer ergebener Diener ist wieder da!“ Er wollte mich auf den Mund küssen, doch ich drehte meinen Kopf zur Seite.
    „Bitte nicht, Ryan, ich stinke nach Kotze!“, entschuldigte ich mich beschämt.
    „Hast du dich schon wieder übergeben?“, fragte er besorgt.
    „Ja, dein Kind scheint deinen Charakter geerbt zu haben“, witzelte ich. „Ich habe nichts für dich gekocht“, eröffnete ich ihm schuldbewusst.
    „Das macht doch nichts, Schatz! Wie fühlst du dich?“
    „Wie ausgekotzt“, erwiderte ich wahrheitsgemäß. „Und genauso sehe ich auch aus.“
    „Di siehst wunderschön aus!“, beeilte er sich, mich zu beruhigen, „nur etwas blass.“
    „Schleimer!“, neckte ich ihn zärtlich. „Hast du es da?“
    „Ja, Gail, fünf Stück!“
    „Was, fünf? So viel kann ich gar nicht pinkeln!“, lachte ich.
    „Das kriegst du schon hin“, sagte er mit einem bedeutungsvollen Blick auf die drei leeren Wasserflaschen, die auf dem Boden vor dem Bett standen. „Deine Blase muss aus Stahl sein, Gail“, wunderte er sich. „Wenn ich so viel getrunken hätte, würde ich das Badezimmer nie

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