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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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fletschte seine weißen Zähne. »Das ist Miami. Mir gehört diese Stadt.«
    »Dann solltest du dich besser um sie kümmern. Bleib zu Hause und mache deine Schulaufgaben, statt Waffen zu verschieben.«
    »Echt lustig, Mann.«
    »Du könntest dich zum Beispiel auf die Zwischenprüfung vorbereiten.«
    »Du bist ein verdammter Komiker.«
    »Ich hoffe, du bist kein vorzeitiger Schulabgänger.«
    »Ich habe einen Einser-Durchschnitt, weil ich echt was drauf habe«, prahlte der Junge. »Im Ransom.«
    »Das muß wohl eine Jugendstrafanstalt sein.«
    »Mach nur so weiter, du Arschloch, und ich werde dich vielleicht ganz langsam umbringen lassen.«
    »Du spielst außerhalb deiner Liga, Junge.«
    Alvarez lehnte sich zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah zwischen den fünf Bewaffneten hin und her, die sich über den Balkon verteilt hatten. »Das macht Spaß. Ich bin froh, daß ich dich nach hier oben gelassen habe.«
    »Ist das nun deine Unternehmung oder die deines Vaters?«
    »Sowohl als auch.«
    »So bleibt alles in der Familie.«
    »He, Mann, das ist der amerikanische Traum!« Alvarez schüttelte geringschätzig den Kopf. »Und du tauchst hier auf und hoffst, ihn zerstören zu können.«
    »Kinder bringen sich mit deinen Waffen gegenseitig um.«
    »Ich vertreibe jetzt im ganzen Land. Wir expandieren.«
    »Aus diesem Grund bin ich hier.«
    Der Junge kicherte. »Du willst mich aufhalten, was?«
    Blaine schüttelte den Kopf. »Typen wie du halten sich am Ende immer selber auf. Ich könnte die Entwicklung aber etwas beschleunigen.«
    Die Augen des Jungen weiteten sich mit einem Ausdruck des Unglaubens. »Sieh dich doch einmal um, Mann. Ich habe die Waffen. Ich brauche nur mit den Fingern schnippen, und du bist auf der Stelle tot.«
    »Deinem Vater würde das nicht gefallen.«
    »Dann eben woanders. Macht mich auch nichts aus.«
    »Macht mir auch nichts aus«, korrigierte Blaine. »Ich hab' doch schon gesagt, du solltest dich mehr um die Schule kümmern.«
    Der Junge fletschte erneut die Zähne. »Das wird dir noch leid tun, Mann, das wird dir noch soooooooo leid tun.«
    Ein zweiter Hubschrauber tauchte über ihnen auf und senkte sich direkt auf sie hinab. Zwei der Wachen des jungen Alvarez, die nahe dem Balkongeländer standen, sahen verunsichert zu ihm hoch.
    »He«, schoß Alvarez auf Blaine zu, als er bemerkte, daß auch dessen Augen darauf gerichtet waren. »Ich rede mit dir.«
    Blaine beobachtete, wie der zweite Hubschrauber sich bis in die unmittelbare Höhe des Balkons des Baja Beach Clubs hinabsenkte. Er warf sich zu Boden.
    Rat-tat-tat … rat-tat-tat …
    Das Feuer aus den Maschinenpistolen zerfetzte zuerst die Männer am Geländer. Blaine wollte Alvarez zu Boden reißen, doch der Junge schwang zu dem Hubschrauber herum und wurde mit einer Gewehrsalve begrüßt. Die Wucht der Kugeln warf ihn über den Tisch, Blut schoß durch sein Seidenhemd. Einer seiner Leibwächter ging zu Boden, von Kugeln getroffen. Zwei weitere wurden niedergemäht, als sie zu fliehen versuchten.
    McCracken kroch zu dem, der ihm am nächsten lag, holte die Neun-Millimeter-Beretta aus seinem Halfter und dazu drei Magazine mit Munition aus seiner Jackentasche. Er kam mit einem Satz auf die Beine und prallte mit den Schultern gegen die Außenwand. Gleichzeitig führte der Hubschrauberpilot seine beste Version einer Blitzlandung in einer gefährlichen Landezone vor und setzte ein halbes Dutzend schwarzgekleideter Bewaffneter auf dem Dach des Big City Fish in der zweiten Etage ab. Der Helikopter ging sofort wieder hoch, während die Bewaffneten sich verteilten und ihre M16-Gewehre auf die Menge in der ersten Etage richteten.
    McCracken eröffnete das Feuer. Zwei seiner Kugeln schlugen einen von ihnen zurück. Die Art und Weise, in der er zu Boden ging, ließ eindeutig erkennen, daß er eine kugelsichere Weste trug. Mit Schüssen in die Körpermitte konnte er keinen von ihnen töten.
    Die anderen fünf Bewaffneten bewegten sich in Richtung auf den Balkon, und Blaine schaffte es, eine Kugel genau in die Stirn des einen zu plazieren. Er tauchte wieder ab, bevor eine Salve von 7,62-mm-Kugeln über ihn hinwegfegte, und kroch zu dem Durchgang, der zurück in den Baja Beach Club führte.
    Im gesamten Cocowalk hatte sich die anfängliche Verwirrung mittlerweile zum Chaos gesteigert. Die Band, die das Konzert gegeben hatte, hörte mitten in einem weiteren Stones-Titel auf zu spielen, und ihre Mitglieder rannten auseinander, um Deckung zu

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