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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Er erreichte eine große Anschlußdose, in die die Koaxialkabel eingesteckt waren, und riß eines davon heraus. Er nahm das restliche Stück Kabel auf und zerrte dann ruckartig mit aller Kraft das andere Kabelende aus der ersten Etage hoch. Auf der behelfsmäßigen Bühne flog ein Verstärker um und nahm mit einem typischen Domino-Effekt eine ganze Reihe von Ausrüstungsgegenständen mit. Aus dem ganzen Durcheinander tauchte ein Kabel auf.
    Direkt gegenüber von McCracken folgte der feindliche Helikopter einer horizontalen Bahn durch die Luft und nahm zahlreiche Gebäudeteile unter Beschuß. Glas splitterte und fiel auf diejenigen Gäste herab, die noch immer in dem Komplex gefangen waren. Weitere Sirenen heulten auf. McCracken machte einen Polizeihelikopter aus, der mit Höchstgeschwindigkeit auf den Grove zuhielt.
    Schepper!
    Eine Kugel traf das stählerne Geländer zu seiner Rechten, und McCracken warf sich auf den Boden, wobei er das Kabel unter sich festhielt. Der letzte Schütze rannte auf die Treppe zu und feuerte dabei ohne Unterbrechung mit der M16. Blaine jagte vier Kugeln gegen seine geschützte Körpermitte, und die Wucht reichte aus, den Mann von seiner Maschinenpistole zu trennen und ihn die Treppe hinabsegeln zu lassen, deren Stufen er eben bewältigt hatte. Er schlug gegen die Tür und kroch hinter die nächste Deckung.
    McCracken kam wieder auf die Füße und zog den Rest des Kabels hoch. Nachdem er es wie einen Gartenschlauch aufgerollt hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit dem feindlichen Hubschrauber zu.
    Doch bevor Blaine sich weiter damit beschäftigen konnte, schwang der Polizeihubschrauber sich direkt über die Rückseite des Cocowalk, keine fünfzehn Meter über seinem Kopf. Aus seinem Inneren wurden Schüsse auf den feindlichen Hubschrauber abgegeben, der unschlüssig hin und her schwenkte, bevor er auf seinen Gegenspieler Kurs nahm und beschleunigte. Der Polizeihubschrauber gewann ein wenig an Höhe, der Feind folgte unmittelbar und erwiderte das Feuer aus einer offenen Seitentür.
    Die beiden Helikopter stürzten sich wie riesige Raubvögel aufeinander, tauchten ab und wichen aus. Blaine beobachtete, wie der zivile Hubschrauber über den beiden anderen in die Höhe stieg, in der Luft verhielt und den Suchscheinwerfer nach unten schwenkte. Es verwirrte McCracken zunächst, doch dann begriff er schnell, daß der Pilot des zivilen Hubschraubers seinen Kollegen in dem angreifenden Helikopter durch den Strahl zu blenden versuchte. Der Trick zwang den Piloten, der die Gewehrschützen eingeflogen hatte, nach unten abzutauchen und in Richtung auf McCracken zurückzuweichen.
    Besser konnte es nicht kommen!
    Während Blaine das zusammengerollte Kabel bereitmachte, flog eine weitere Granate aus dem feindlichen Hubschrauber. Sie traf den Polizeihubschrauber direkt in die Seite. Er wirbelte ohne jede Kontrolle dahin und zog eine Spur von schwarzem Rauch hinter sich her. Der Pilot schaffte es, daraus einen unsicheren Abstieg zu entwickeln, der ihm hoffentlich die Zeit ließ, einen Parkplatz oder ein Gebäudedach zu finden, um eine Landung zu versuchen.
    Während des Kampfverlaufs hatte Blaine aus den Augenwinkeln wahrgenommen, daß die verbleibenden Gefangenen des Cocowalk die Gelegenheit zur Flucht genutzt hatten. Nun jedoch, da ihn nichts mehr aufhalten konnte, war klar, daß der feindliche Hubschrauber seinen Angriff einfach auf die Straßen fortsetzen würde, die mit ihrem endlosen Meer von Körpern gleichermaßen einladende Ziele boten.
    McCracken zog die aufgerollte Kabelmasse hinter sich, um Schwung zu holen. Als er das Kabel warf, drehte der Helikopter sich wieder in seine Richtung. McCracken beobachtete, wie es sich abwickelte, während es sich seinem Ziel näherte. Dann hechtete er unter dem Kugelhagel aus dem Hubschrauber hinweg auf den Boden. Aus dem Augenwinkel sah er, wie ein Teil des Kabels auf dem Hauptdrehflügel aufkam. Im nächsten Augenblick wurde auch der Rest der Kabelschlingen in den Rotor gezogen und wie hinter einem Schleier verborgen. Da die Kontrolle beeinträchtigt war, begann der Hubschrauber zu schwanken und geriet in eine ernsthafte Schräglage nach links. Der Pilot überkompensierte, und der Helikopter kippte fast ganz nach rechts. Er begann sich wild zu drehen, gewann leicht an Höhe, nur um wieder hinabgezogen zu werden, als sich das Koaxialkabel noch enger um den Drehflügel schlang.
    Der Pilot kämpfte verzweifelt darum, die Kontrolle zurückzugewinnen. Er versuchte,

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