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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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suchen. Der erste Kugelhagel, der nach dem ursprünglichen Plan in die Menge hätte gefeuert werden sollen, hatte sie alle aufgescheucht. Die Vorderfront des Komplexes bot die naheliegendste Möglichkeit, ihn zu verlassen, und Tausende von Eingeschlossenen drängten wie in einer Stampede in diese Richtung, bis der angreifende Helikopter niederging, um ihren Fluchtweg abzuschneiden. Maschinenpistolenfeuer regnete aus dem Innern des Hubschraubers hinab und brachte die Menge im Cocowalk zum Stillstand. Kugeln schlugen in Leiber ein, die auf der Stelle zu Boden gingen.
    McCracken erreichte durch das Durcheinander des Baja Beach Club die zweite Etage des Cocowalk, als der feindliche Hubschrauber eben wieder zu einem Aufstieg ansetzte. Das Blutbad, das der Hubschrauber zurückließ, machte ihn krank. Schreie übertönten die letzten Gewehrschüsse aus dem Hubschrauber.
    »O Gott«, murmelte er. »Gottverdammt!«
    McCracken hielt die Beretta nach oben und versuchte, sich in der Menge so zu drehen, daß er einen Schuß auf einen anderen Gewehrschützen abgeben konnte. Alle fünf waren vom Dach gesprungen und mußten sich jetzt durch das Cocowalk bewegen. Sie waren zweifellos durch die Gegenwart eines Mannes abgelenkt worden, der ihre Pläne in drastischer Weise gestört hatte.
    Währenddessen bemühte sich das Dutzend Polizeibeamte, das im Cocowalk Dienst tat, verzweifelt darum, den Anschein von Ordnung aufrechtzuhalten, oder wenigstens die Spur der Bewaffneten durch das Cocowalk zu verfolgen. Da die Beamten mit Funksprechgeräten ausgerüstet waren, würde bald alles an Einsatzkräften auf dem Weg sein, was die Polizei von Miami aufzubringen hatte. Doch Blaine mußte annehmen, daß sie zu weit entfernt waren, um viel zu bewirken, und sie würden es in jedem Fall schwer haben, durch die Menschenmassen zu kommen.
    Die Menge, in der McCracken eingeschlossen war, wurde plötzlich in ihrem Drängen zu den Treppen hin aufgehalten. Einer der Schützen war auf der gegenüberliegenden Seite aufgetaucht. Der Polizist, der nahe dem Eingang des Baja Beach Club auf der zweiten Etage seine Position bezogen hatte, drängte verzweifelte Gäste zur Seite, um eine freie Schußlinie zu bekommen. Der Gewehrschütze wartete nicht. Er feuerte einfach in die Menge. Der Polizist ging zu Boden. Die Überlebenden um ihn warfen sich ebenfalls nieder, so daß der sich wieder bewegende Schütze jetzt nicht mehr durch ihre Körper gedeckt wurde.
    »Auf den Boden!« schrie Blaine den Leuten um ihn herum zu und feuerte drei Kugeln ab. Die erste schlug gegen die kugelsichere Weste des Schützen und warf ihn rückwärts. Die zweite erwischte ihn direkt unter dem Schlüsselbein, während die dritte ihren Weg in seinen Schädel fand. Der Mann kippte um.
    McCracken lief weiter. Er hatte kurze Zeit freie Bahn, als er sich dem Zwischengeschoß näherte, von dem aus man die behelfsmäßige Bühne und den Eingang des Cocowalk übersehen konnte. Gewehrfeuer wurde aus der dritten Etage auf ihn gerichtet, und er hatte keine andere Wahl, als sich über das Geländer und hinab auf die Konzertbühne zu schwingen.
    Er traf mit bis zur Brust angezogenen Knien auf der Bühne auf, landete in einem Durcheinander von Drähten und Kabeln. Einer der großen Verstärker kippte um, während ihn der Suchscheinwerfer des zivilen Hubschraubers zufällig traf.
    »Verdammt!« krächzte McCracken. Er rollte sich blitzschnell ab, was ihn vor einer Gewehrsalve rettete, die von der B. Dalton-Filiale in der zweiten Etage kam.
    Blaine kam hoch und feuerte die Beretta in diese Richtung. Einen tödlichen Treffer konnte er diesmal auf keinen Fall erwarten. Doch vier Schüsse in die Beine des Schützen rissen ihm die Füße weg. Seine Maschinenpistole feuerte noch immer, als er zu Boden ging, und die Kugeln zerschlugen die Schaufenster von B. Dalton und der Läden links und rechts davon.
    Sirenen heulten in der Ferne. Doch wegen des dichten Verkehrs, den Blaine auf den Straßen der Umgebung beobachtet hatte, war nicht zu erwarten, daß sie sich rasch näherten. Zusätzlich zu den Autos waren die Straßen überfüllt mit den Leuten, die sich zu ihrem Glück nicht im Cocowalk aufgehalten hatten, und mit jenen, die das noch größere Glück gehabt hatten, aus ihm entkommen zu können. Der Asphaltboden schien nachzugeben unter der Last von so vielen Leuten, die sich gleichzeitig auf ihm drängten. Die Panik verbreitete sich rasch.
    McCracken wurde klar, daß der feindliche Hubschrauber seine

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