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Der Tag Delphi

Titel: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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damit gerechnet, vorzeitig aufzufliegen.«
    »Du schlägst also vor, das Tonband freizugeben.«
    »Es ist alles, was wir haben«, gestand Byrne ein.
    »Aber es ist nicht genug«, sagte der Präsident mit grimmiger Überzeugung. »Jedenfalls nicht, um Schaden und Spott von uns zu wenden. Sicher, wir könnten ihren Plan damit für eine Weile verzögern, aber wir würden dann so lachhaft schwach dastehen, daß sie nicht einmal die Hauptstadt erstürmen müssen, um über kurz oder lang die Macht zu übernehmen.«
    »Diese Möglichkeit erscheint mir immerhin besser als die, uns irgendwo zu verkriechen oder Panzer durch die Hauptstadt fahren zu lassen.«
    »Versteh mich nicht falsch, Charlie«, schlichtete der Präsident, »ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg. Aber um diesen Weg einzuschlagen, brauchen wir mehr Informationen, mehr Beweise. Und deshalb brauchen wir McCracken.« Er sah Samuelson an. »Aber Sie haben ihn wahrscheinlich noch nicht gefunden, Ben?«
    »Wir konnten lediglich bestätigen, daß es McCracken war, der am Samstag abend die Bombe von diesem Airbus der American Airlines mit Zielflughafen Miami abgeworfen hat.«
    »Die unsere Feinde natürlich dort versteckt hatten, um ihn zu beseitigen.«
    »Sie sind auch seine Feinde, Sir. Aber nachdem er Miami erreicht hatte, hat er keine Spur hinterlassen, der wir folgen konnten. Wir haben in all seinen toten Briefkästen Nachrichten deponiert und erfolglos versucht, mit einem ehemaligen Geheimdienstagenten Kontakt aufzunehmen, der gelegentlich als sein Verbindungsmann fungiert. Wir haben sogar ein Team in die Wälder Maines geschickt, das nach einem Indianer suchen sollte, mit dem er in Vietnam gedient und anscheinend auch später zusammengearbeitet hat … ebenfalls ohne den geringsten Erfolg.«
    »Er ist ihnen auf der Spur«, sagte der Präsident, und in seiner Stimme lag plötzlich ein Fünkchen Hoffnung.
    »Das wissen wir nicht genau.«
    »Ich bin mir dessen sicher. Und jeder, der so viel über McCracken nachgelesen hat, wie ich es in den letzten paar Tagen getan habe, wäre sich genauso sicher. Wir werden ihn finden, und wir werden auch etwas finden, das uns hilft, diese Nation vor Dodd und seinen Hintermännern zu retten.«
    Charlie Byrne verlagerte unbehaglich sein Gewicht.
    »Außer, sie finden ihn zuerst, Sir.«

Vierundzwanzigstes Kapitel
    »Danke, daß ich mitkommen darf, Boß.«
    »Ich habe so ein Gefühl, als würde ich dich bei dieser Sache brauchen, Sal.«
    McCracken war am Montagnachmittag kurz vor Sal Belamo auf dem Flughafen von Albuquerque eingetroffen. Er hatte seine Reise nur einmal unterbrochen, um sich neue Kleidung zu kaufen, die etwas unauffälliger war als die, die er dem Farmer in Oklahoma von der Wäscheleine gestohlen hatte. Belamo war mit einem einfachen Hemd und einem zerknitterten Leinenanzug bekleidet. Die Ausrüstung, die er für sie beide mitgebracht hatte, befand sich schon auf dem Weg zum Gepäckband.
    Belamo war nicht viel größer als einsfünfundsechzig, und nachdem Carlos Monzon seine Karriere in ihrem zweiten Kampf beendet hatte, bestand sein Körper nicht mehr hauptsächlich aus Muskeln; er hatte eine ganz schöne Menge Fett angesetzt. Der Kontrast zu McCrackens v-förmiger, muskelbepackter Gestalt und Johnny Wareagles riesigem Leib täuschte darüber hinweg, daß Belamo unter Druck genausogut arbeiten konnte wie diese beiden, wenn auch auf seine ureigene Art.
    »Wenn du mir jetzt erzählen willst, was hier gespielt wird, Boß, bin ich ganz Ohr.«
    McCracken erklärte ihm während ihrer Fahrt auf der Route 27 in südlicher Richtung zur White-Sands-Wüste und der Sandburg Eins alles, so gut er es vermochte. Nicht Arlo Cleese und die Midnight Riders wollten die Regierung stürzen. Die wahren Täter, die aus den Überresten von Bill Carlisle geheimnisvoller Trilateraler Kommission bestanden, wollten dies das Land nur glauben machen.
    Belamo akzeptierte die Geschichte mit einer Mischung aus Achselzucken und Nicken. Doch als Blaine geendet hatte, hatte sein Gesicht sich verzogen und brachte Mißfallen und Abscheu zum Ausdruck.
    »Und diese Inhaftierungslager …«
    »Sind wie dazu geschaffen, all jene unterzubringen, die sich ihren Plänen widersetzen«, schloß Blaine den Satz ab.
    »Und das werden nicht gerade wenige sein, Boß. Das Land ist groß.«
    Kristens Zelle war klein und fensterlos; das einzige Licht, das zwischen ihr und der völligen Dunkelheit stand, fiel durch eine schmale Dachluke. Sie lag auf einer

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