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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gelächter erfüllte den Laden ›Irgends und Nirgends‹ .
    Jon-Tom fühlte, wie eine Hand ihn anstieß. »Na, komm schon, Kumpel«, drängte Mudge ihn flüsternd, »mach dich an die Arbeit. Ich ste'e direkt 'inter dir, falls du 'ilfe brauchen solltest.«
    »Du bist mir ja so ein Trost!« Doch der Otter hatte recht. Es lag an ihm, diesen Dschinn zu beschwichtigen und sie alle hier herauszuholen. Doch er war erschöpft von seinem Duell mit Charrok und Zancresta und müde davon, sich einen Song nach dem anderen überlegen zu müssen. Außerdem war er über alle Maßen gereizt. Das war vielleicht nicht gerade die vernünftigste Einstellung in dieser Situation, aber er war zu müde, um sich deswegen Sorgen zu machen. »Dann hör mir mal zu, Ragout ali Rouge!« Der Dschinn funkelte ihn zornig an. »ICH MAG STERBLICHE NICHT, DIE MEINEN NAMEN MISSVERSTEHEN.«
    »Okay, dafür habe ich noch Verständnis«, erwiderte Jon-Tom.
    »Aber du wirst mich schon entschuldigen müssen. Ich hab ein paar höllische Wochen hinter mir. Wir sind hierher gekommen, um etwas Medizin für einen kranken Freund zu beschaffen. Wenn dieser alte Knacker da sich nicht eingemischt hätte...« Er deutete auf den Schmierfleck,am Boden, »dann wären wir schon längst wieder draußen und würden unserer Wege gehen. Wir hatten nicht das geringste mit seinen Unternehmungen zu tun.«
    »GEWISS WÄRT IHR EURER WEGE GEGANGEN, ABER WELCHES IST FÜR DICH DER RICHTIGE UND RECHTE WEG, KLEINER STERBLICHER?«
    »Hast du die Medizin noch, Snooth?« Die Känguruhdame nickte und öffnete eine Faust, um den kostbaren Behälter vorzuzeigen. Eine Hand, die so groß wie ein Bus war, senkte sich zwischen sie und Jon-Tom, um ihm die Sicht zu versperren.
    »DIE MEDIZIN KÖNNT IHR HABEN, WENN DU MICH ZUFRIEDENSTELLEN KANNST. UND DU HAST SELBST GESEHEN, WAS MIT STERBLICHEN GESCHIEHT, DIE MIR MISSFALLEN.«
    Plötzlich begann Jon-Tom zu begreifen, weshalb Crancularn unter den Reisenden in diesem Tal der Welt keinen sonderlich guten Ruf besaß, trotz all der Wunder, die man hier kaufen konnte.
    »DU DENKST LANGE NACH, STERBLICHER, VERSUCHE NICHT, MICH REINZULEGEN, INDEM DU MICH BEISPIELSWEISE DARUM BITTEST ZUSAMMENZUSCHRUMPFEN, BIS ICH IN EINE FLASCHE PASSE.« Eine Hand schwebte über ihnen, und Wahnwitz zuckte zusammen. »ICH BRAUCHE MEINE GRÖSSE NICHT ZU VERÄNDERN, UM MEINE MACHT ZU BEWEISEN. DAZU BRAUCHE ICH NUR MEINEN DAUMEN AUF DEINEN SCHÄDEL ZU LEGEN.«
    »Egal was dem Kunden passiert, es ist immer in Ordnung, wie?« schoß Jon-Tom zurück.
    Der Dschinn zögerte. »WAS IST DENN DAS FÜR EINE ANDERWELTLICHE IDIOTIE?«
    »Nichts als gesunde Geschäftsführung.«
    »EIN STERBLICHER MIT TALENT FÜRS GESCHÄFT.« Der Dschinn sah interessiert aus. »DANN WILL ICH DICH MIT DEINEM GESCHÄFT BEZAHLEN LASSEN, VIELLEICHT WIRST DU MIT DEINEN FREUNDEN DANN MIT HEILEN KNOCHEN VON HIER FORTZIEHEN DÜRFEN. DU BIST EIN BANNSÄNGER. ICH HABE SCHON VIELE BANNSÄNGER GEHÖRT, ABER KEINEN, DER MIR FREUDE GEMACHT HÄTTE. ICH GLAUBE, VON DEINER WELT KENNE ICH KEINEN. DANN SING MIR ALSO EINEN ZAUBERSANG VON DEINER WELT, WURM. SING MIR EIN LIED, DAS MICH ERHEITERT, DAS MICH FESSELT. SING MIR ETWAS ANDERES. DANN, UND NUR DANN, LASSE ICH EUCH DIE MEDIZIN NEHMEN UND GESTATTE EUCH ZU ZIEHEN!« Der Dschinn verschränkte die Arme mit den baumdicken Muskeln.
    »ÜBERLEG DIR SORGFÄLTIG, WAS DU SINGST. ICH VERLIERE SCHNELL DIE GEDULD, UND EINE ZWEITE CHANCE ERHÄLTST DU NICHT.«
    Jon-Tom stand schwitzend da und überlegte fieberhaft. Welchen Song konnte er nur singen, der diesen Abkömmling der Magie interessieren würde, der doch immerhin Zugang zu Tausenden von Welten hatte? Was kannte er, das ausgeflippt und stark genug war, um einen Dschinn zu beeindrucken?
    Ein Stück zu seiner Linken stand Roseroar und musterte ihn stumm. Mudge murmelte etwas Gebetsähnliches. Wahnwitz schritt verängstigt hinter ihm auf und ab, während Drom mit dem Huf auf dem Boden scharrte und sich wünschte, draußen im Freien zu sein, wo er wenigstens die Möglichkeit gehabt hätte, es mit dem Davonlaufen zu versuchen.
    Federn streichelten seinen Nacken. »Du schaffst es schon, Kollege.« Charrok lächelte ihn zuversichtlich an.
    Etwas Mystisches. Es mußte offensichtlich mystisch sein, aber doch auch nicht so eindeutig, daß der Dschinn Verdacht schöpfen konnte, Jon-Tom wolle ihn nur reinlegen. Welches von den Stücken, die er kannte, erfüllte diese Anforderung? Er war bloß ein Hardrockmusiker, wenn er nicht gerade Jura

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