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Der Tag der Dissonanz

Der Tag der Dissonanz

Titel: Der Tag der Dissonanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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lächelte den Sängervogel an. »Das ist Charrok. Als Zancresta feststellen mußte, daß er mich mit seiner Magie nicht besiegen konnte, hat er es mit einem zweiten Bannsänger versucht. Charrok und ich haben einen ziemlichen musikalischen Sturm entfacht, bevor wir zu dem Schluß kamen, daß Harmonie besser ist als Dissonanz. Und Roseroar ist hinter Zancresta her.«
    »Dann sollte ich das Frettchen wohl bedauern.«
    »Da ‘ast du recht, Kumpel«, sagte Mudge. »Das ist 'ne Mieze! Wenn sie nur viermal kleiner wäre.«
    »Du mußt eben lernen, in großen Dimensionen zu denken, Mudge.« Dann wurde Jon-Tom wieder ernst. »Zancresta ist zu Fuß ebenso schnell wie im Kopf. Es könnte sein, daß er ihr entkommen ist.«
    »Aber raus kommt er nicht, Kumpel«, bemerkte Mudge. »Es sei denn, es gibt noch einen weiteren Eingang, aber ich verwette mein Lieblingswerkzeug darauf, daß es nur den einen gibt. Ich würde sagen, das Beste, was wir jetzt tun können, ist, diese überdimensionierte Rattendame zu suchen, die den Laden hier schmeißt. Sie 'at die Medizin ge'abt, als der Kampf begann, und ich wette, daß sie sie immer noch dabei 'at.«
    Bis zum Eingang war es ein langer Marsch, und Jon-Toms Einschätzung der Fußtauglichkeit des Frettchens erwies sich als richtig, denn als sie aus dem letzten Gang schritten, war Zancresta bereits da.
    »Hab ihn in einem Seitengang verloren«, grollte Roseroar, die nur wenige Augenblicke zuvor zu ihnen gestoßen war. »Diesmal entkommt er mia nicht!«
    Zancrestas Kleider waren zerfetzt, und er sah höchst unhexerisch aus, wie er schwer keuchend vor dem Ausgang stand. Mit einem schnellen Blick bemerkte er, wie seine Gegner sich ihm durch den Seitengang näherten. Doch es gab nichts, was ihn daran hätte hindern können, aus der Höhle zu fliehen, um draußen weiterhin seine Pläne gegen sie zu schmieden. Nichts außer einer alten Känguruhdame.
    »Geh mir aus dem Weg, Vettel! Meine Zeit ist kostbar, und ich habe nicht genug davon, um sie auf Streitgespräche zu vergeuden.«
    »Ich bin nicht hier, um mit dir zu streiten.« Snooth sprach gelassen, und die Pfeife hing ihr dabei aus dem Mundwinkel. Sie hatte die rechte Hand mit der Fläche nach oben emporgestreckt. »Du schuldest mir etwas.«
    »Ich schulde dir etwas? Wofür denn?« fauchte Zancresta ungeduldig. Seine Feinde beschleunigten ihr Tempo, allen voran die wilde Tigerin. Er hatte wirklich nicht mehr viel Zeit zu verlieren, »Für Schäden an Waren und Anlagen.«
    »Ich habe versucht, vor diesem verrückten Weib zu fliehen, die jetzt immer noch hinter mir her ist. Dafür kannst du mich nicht verantwortlich machen.«
    »Ich mache dich für alles verantwortlich«, erwiderte sie düster. »Du hast Streit angefangen. Du hast eine Verkaufstransaktion unterbrochen. Das verzeihe ich dir alles, aber für die Schäden, die du angerichtet hast, mußt du bezahlen. Ich leite hier schließlich keinen Wohltätigkeitsverein, sondern ein Geschäft.« Sie wedelte mit der Hand. »Zahlen!«
    »Närrin! Ich habe doch gesagt, daß ich keine Zeit für Streitgespräche habe! Dieser kleine Laden hier ist eine raffinierte Arbeit, das will ich zugeben. Aber ich bin Zancresta von Malderpot, und ich bin nicht beeindruckt. Ich gäbe dir eine einzige Chance, mir aus dem Weg zu gehen.«
    Snooth rührte sich nicht. Die Hand des Hexers glitt in eine noch unzerfetzte Kleidertasche, und er schleuderte ihr etwas Kleines, Rundes entgegen, während ihre Hand an ihren Bauch fuhr. Mit einem Brrummp! explodierte das kleine runde Ding und erfüllte den Ausgang mit giftigrotem Rauch. Jon-Tom hatte noch versucht, eine Warnung auszustoßen, doch er war zu spät gekommen.
    »Dann gehe ich eben über deine Leiche, Vettel!«
    Doch nun war da noch etwas anderes in der Türöffnung, noch etwas anderes außer der unverletzten und zornig funkelnden Snooth. Es trat aus ihrem Beutel hervor, aus dem Beutel, in dem Jon-Tom zuvor Bewegung wahrgenommen zu haben glaubte. Es erhob sich und wuchs - und es war sofort klar, daß es kein Känguruhjunges war. Es war viel größer, und während Jon-Tom und seine Gefährten langsam stehenblieben, wuchs es immer weiter.
    Zancresta wich langsam vor der Erscheinung zurück. Sie wurde immer größer, bis sie gegen die über zwölf Meter hohe Decke stieß, und noch immer wuchs sie, bis sie nur noch tief gebeugt in der Höhle Platz fand.
    Die Erscheinung hatte die Gestalt eines roten Känguruhs, doch besaß sie nicht das gleiche Gesicht einer sanften

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