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Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel

Titel: Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman
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Streitmacht hatten den Kampf um die Freiheit mit dem Leben bezahlt.
    Wenn ihnen die Überlebenden keine Gesellschaft leisten wollten, durften sie nicht länger an diesem Ort verharren.
    Erneut übernahm B’Elanna die Führung. Ihre Begleiter zögerten nur lange genug, um den außer Gefecht gesetzten Wächtern die Gewehre abzunehmen.
    Und dann setzten sich die Gefangenen wieder in Bewegung, strömten wie eine Flutwelle durch den dunklen Gang. Das sekundäre Kontrollzentrum konnte nicht mehr weit entfernt sein.
    18
    B’Elanna hielt ihre Waffe schußbereit, als sie eine Kurve des Korridors hinter sich brachte – und eine große graue Tür mit zwei Beschlägen sah. Sie entsprach genau Tolgas
    Beschreibungen.
    Tolga schloß zu ihr auf, reichte seine Waffe einem anderen Nograkh und schob die Abdeckung eines ›Beschlags‹ beiseite
    – darunter kam eine Tastatur zum Vorschein. Er zögerte nicht und gab sofort einen Code ein.
    Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür. Sie gewährte Zugang zu einem kleinen Raum mit vielen Konsolen. Tolga trat ein, nachdem er die anderen Gefangenen aufgefordert hatte, Wache zu halten.
    Kim’ näherte sich B’Elanna. »Wieso kannte er den Code?«
    fragte er.
    Die Chefingenieurin zuckte mit den Schultern und
    beobachtete den Teil des Korridors, der sich vor ihr erstreckte.
    »Er gehörte zur Crew eines Nograkh-Kampfschiffes. Vielleicht wird überall der gleiche Code verwendet.«
    »Das sind seltsame Sicherheitsmaßnahmen«, kommentierte der Fähnrich.
    »Wir sind keine Nograkh«, erwiderte B’Elanna. Offenbar sah man bei Tolgas Volk diese Dinge aus einer anderen
    Perspektive.
    Plötzlich hörte Torres Schritte, die sich schnell näherten. Sie gab ihren Begleitern ein Zeichen und richtete das Gewehr auf eine etwa zwanzig Meter entfernte Abzweigung.
    Schwerbewaffnete Wächter sprangen in den Korridor, und grimmige Entschlossenheit glitzerte in ihren silbergrauen Augen. Sie legten sofort auf die Gefangenen an, ganz offensichtlich mit der Absicht, alle zu töten.
    Doch B’Elanna und ihre Mitstreiter eröffneten das Feuer vor den Wächtern und schickten ihnen blauweiße Energieblitze entgegen. Dann preßten sie sich an Wände und Boden, um keine leicht zu treffenden Ziele zu bieten.
    Doch die Wächter schossen gar nicht. Zumindest nicht sofort.
    Und kurz darauf sah B’Elanna den Grund dafür.
    Die Nograkh verfügten über Schilde wie jene Krieger, denen Torres an Bord des Kazon-Schiffes begegnet war. Hier und dort bemerkte sie ein vages Wabern, das auf die Existenz ansonsten unsichtbarer Schirmfelder hinwies.
    Die Wächter hinter den Schilden grinsten siegessicher, hoben ihre Waffen und bereiteten sich darauf vor, in aller Ruhe einen Gefangenen nach dem anderen zu erschießen.
    Unter ihnen befand sich auch Ordagher, und sein Lächeln wirkte besonders spöttisch. Die Gefangenen waren ein Ärgernis für ihn gewesen – ein Ärgernis, das er nun aus der Welt schaffen wollte.
    Wenn kein Wunder geschieht, gelingt ihm das auch, dachte B’Elanna.
    Die Gefangenen verfügten nicht über Schilde und waren somit lebende Zielscheiben. Sie konnten sich nicht einmal zurückziehen, denn dann hätten die Wächter gesehen, was Tolga beabsichtigte.
    Ihnen blieb keine andere Wahl, als an Ort und Stelle zu verharren und erneut auf die Wächter zu schießen, in der Hoffnung, sie wenigstens zu blenden.
    Einige Gefangene traten vor – die meisten von ihnen
    Nograkh –, um B’Elanna und die restlichen Gefangenen zu schützen. Nicht mit Individualschilden, sondern mit ihren Körpern. Sie opferten sich, damit andere leben konnten.
    Sie erlitten schwere Verbrennungen und starben einer nach dem anderen.
    Es war ein entsetzlicher Anblick, und B’Elanna gab einen protestierenden Schrei von sich, ebenso wie Kim.
    Und dann fand der Angriff der Wächter ein jähes Ende.
    Nach den grellen Entladungen mußte B’Elanna mehrmals blinzeln, bevor sie die Mienen der Gegner erkennen konnte.
    Dort zeigte sich jetzt kein Spott mehr, sondern Zweifel.
    Und sogar Furcht. Etwas war geschehen und schien die Wächter zu verunsichern.
    B’Elanna wußte Bescheid. Waffen und Schilde der Wächter funktionierten nicht mehr. Tolga hatte sie deaktiviert – es war ihm ganz offensichtlich gelungen, die richtigen Kontrollen zu finden.
    Der Nograkh kam gerade aus dem Kontrollzentrum. In
    seinem Gesicht zeichnete sich kein Triumph ab, sondern kühle Entschlossenheit. Er trat vor, schien dabei überhaupt nicht auf die Wächter zu achten.

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