Der Tag der Ehre 3 - Ihre klingonische Seel
merkte B’Elanna, wie Energie in ihren Strahler zurückkehrte. Jetzt waren sie bewaffnet –
zumindest die meisten von ihnen. Und Tolga hatte bereits darauf hingewiesen: Die Besatzungen der Transportschiffe rechneten beim Erreichen der Station bestimmt nicht mit Problemen.
Aber die Gefangenen waren nicht imstande, alle sechs Transporter gleichzeitig unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie mußten sich auf zwei Schiffe konzentrieren und hoffen, sich damit absetzen zu können, bevor die Besatzungen der anderen Transporter Verdacht schöpften.
B’Elanna sprach laut genug, damit sie alle hörten. »Wir übernehmen die ersten beiden Transporter, die andocken.
Wenn wir hart und schnell genug zuschlagen, sollten wir einen Erfolg erzielen können.«
Tolgas Augen glitzerten unter der vorstehenden Stirn, als er die übrigen Gefangenen musterte. »Ich kenne mich mit solchen Schiffen aus und fliege das erste. Was das zweite betrifft…«
Er wandte sich an B’Elanna, aber sie schüttelte den Kopf.
»Kim. Er ist ein besserer Pilot als ich.«
Tolga sah den Fähnrich an. »Kim. Also gut.«
In den Wangen des jungen Starfleet-Offiziers mahlten die Muskeln. »Ich werde mir alle Mühe geben«, sagte er, obgleich er noch etwas blasser geworden war. Zufrieden schloß Tolga die Tür des Kontrollzentrums und führte die Gruppe zum Andockbereich.
Janeway wurde immer ungeduldiger. Schon seit einer Stunde wartete die Voyager, doch die Transportschiffe blieben an der Raumstation angedockt.
»Die Sache gefällt mir nicht«, wandte sie sich an den neben ihr stehenden Chakotay.
»Mir auch nicht«, erwiderte er.
Janeway preßte kurz die Lippen zusammen. »Vielleicht brechen die Transporter erst in einigen Stunden auf. Oder gar erst in einigen Tagen.«
»Und wenn sie die Station schließlich verlassen… Vielleicht nehmen sie mehr mit als nur Erz.«
Die Kommandantin musterte den Ersten Offizier. »Halten Sie es für möglich, daß die Schiffe auch Gefangene transportieren?
Vielleicht von einer Erzstation zur anderen?«
»Das könnte durchaus der Fall sein, wenn in einer anderen Station dringend Arbeiter gebraucht werden«, entgegnete Chakotay. »Und wenn wir die Station sondieren, nachdem B’Elanna und Kim fortgebracht wurden…«
Janeway nickte langsam. »Wenn wir sie nicht lokalisieren…«
»In dem Fall hätten wir keine Antwort auf die Frage, ob B’Elanna und Kim fortgebracht wurden oder ob sie sich nie in der Raumstation befanden.«
Janeway schüttelte den Kopf. Wenn so etwas geschah, gab es zu viele unbekannte Faktoren – dann war es praktisch unmöglich, die Vermißten zu finden.
Fazit: Entsprechende Entwicklungen mußten verhindert werden.
»Ich habe meine Meinung geändert«, sagte der Erste Offizier.
»Ich möchte nicht länger warten.«
Janeway nickte. »Ich auch nicht.« Sie hob die Stimme und wandte sich an Paris. »Wir fliegen zur Station, Lieutenant.
Warp sechs. Gehen Sie auf Impulsgeschwindigkeit, wenn wir noch zwei Millionen Kilometer vom Asteroidengürtel entfernt sind.«
»Aye, Ma’am«, bestätigte der Pilot.
»Alarmstufe Rot«, ordnete der Captain an.
»Gefechtsstationen besetzen. Mr. DuChamps, ich brauche eine taktische Analyse der…«
Janeway unterbrach sich, als ihr der Hauptschirm eine plötzliche Veränderung zeigte. Zwei Transportschiffe lösten sich von der Raumstation, und sie schienen es dabei ziemlich eilig zu haben.
Sie erweckten den Eindruck zu fliehen.
B’Elanna stand auf einer Seite der Luftschleuse, Kim auf der anderen. Ein weißes Indikatorfeld wies darauf hin, daß draußen ein Transportschiff ein Andockmanöver durchführte. So lautete jedenfalls Ogis’ Erklärung.
Und Ogis sollte es eigentlich wissen. Wie Tolga hatte er zur Crew eines Nograkh-Kampfschiffes gehört.
Das weiße Licht verwandelte sich in ein rotes Glühen. Die beiden Starfleet-Offiziere hoben ihre Waffen und sahen Ogis an.
»Wie lange?« fragte Torres.
»Eine Minute«, antwortete der Nograkh. »Vielleicht auch etwas weniger oder etwas mehr.«
Widderhorn stand ebenfalls in der Nähe und nickte. »Kommt darauf an, wie eilig sie es damit haben, ihre Fracht loszuwerden.«
Die Besatzung des Transporters schien es sehr eilig damit zu haben. Nach nur zehn Sekunden öffnete sich das Schott, und der Kommandant des Transportschiffes trat in die Schleuse –
dadurch bot er ein leicht zu treffendes Ziel.
Ogis setzte ihn mit einem Schuß außer Gefecht.
Anschließend wurden B’Elanna, Kim und Widderhorn aktiv,
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