Der Tag der zuckersueßen Rache
Informationen? Warte.)
BRAUCHST DU NOCH MEHR INFORMATIONEN?
(Er hat mir zugeblinzelt.)
ALSO GUT, HIER SIND NOCH EIN PAAR INFORMATIONEN: DER BRIEF IST FÜR SEBASTIAN. ER GEHT AUF DIE BROOKFIELD HIGH UND ER WILL, DASS ICH BEWEISE, DASS ICH KEINE RATTE BIN. UND DASS ICH KEINE ANGST VOR MEINEM VATER HABE. DU SIEHST VERWIRRT AUS. ICH WEISS, MIR GEHT’S GENAUSO. WAS GEHT ES IHN AN, OB ICH ANGST VOR MEINEM VATER HABE ODER NICHT? WIE BITTE? NA JA, ER DENKT, ICH WILL DOPE VON IHM KAUFEN. ICH WEISS! ICH WEISS! DAS IST NICHT SEINE SCHULD. ER IST HALT EIN BROOKERKID, WIE MEIN LEHRER SAGEN WÜRDE. VIELLEICHT MERKEN SIE ES DORT NICHT, WENN MAN SIE VERARSCHT? WAS SOLL ICH IHM DENN JETZT SCHREIBEN?
(Entschuldige, Seb, ich rede nur gerade mit dem Büroklammermännchen. Ich wollte dich nicht warten lassen. Der Büroklammermann sagt, ich könnte doch ohne Probleme hier an der Ashbury Dope bekommen, warum sollte ich mir dann von der Brookfield welches schicken lassen? Wir haben uns erst mal totgelacht über dich.)
ACH, WIRKLICH?
(He, Seb, weißt Du, was er gesagt hat? Er sagte, ich solle mir gar nicht erst die Mühe machen, Dir zu schreiben. Ich solle einfach mein Zimmer verwüsten und diesen Computer aus dem Fenster werfen. Das kommt mir etwas übertrieben vor. Ich werde ihn fragen, ob er das wirklich ernst meint.)
BÜROKLAMMERMÄNNCHEN. IST DIR KLAR, DASS DU STERBEN WIRST, WENN ICH DEN COMPUTER AUS DEM FENSTER WERFE?!?!? DU BIST EIN TEIL DES COMPUTERS!!!
(Seb, es sieht so aus, als wäre es ihm wirklich ernst. Warte kurz, ich fang schon mal an, das Zimmer zu verwüsten . . .)
*
Na, Seb, reingefallen? Ich habe mein Zimmer gar nicht verwüstet, ich habe mir nur einen überbackenen Toast mit vegetarischem Brotaufstrich geholt und einen jus d’orange . Das ist französisch für Orangensaft. Ich bin heute nicht zur Schule gegangen, weil ich erkältet bin, und ich schreibe diesen Brief auf meinem neuen Computer, den ich von meinen Eltern zum Geburtstag bekommen habe. Durch das Fenster kann ich unsere Glaspyramide sehen. Eine Familie kleiner Elfen versucht gerade, daran hochzuklettern. Sie tragen gestreifte Schlafanzüge und haben winzige Saugdinger an ihren Händen und Füßen, damit sie das Glas hochkommen, aber sie rutschen immer wieder nach unten und das sieht so SÜSS aus. OH MEIN GOTT. Pumpernickel, unser Hund, hat gerade die Elfen gefressen! Wie grauenhaft. Du darfst mir gerne mehr von deinen Träumen erzählen, weil sie so lehrreich sind wie Biologieunterricht. Dieser Traum mit dem Rieseneisvogel, der die Ratte umbringt, indem er sie gegen einen Felsen schmettert? Echt beeindruckend, Seb. Warte kurz, das Büroklammermännchen spricht wieder zu mir. (Es sitzt jetzt auf meiner Schulter und isst eine kleine Schüssel Erdbeeren mit Sahne.)
NEIN, BÜROKLAMMERMANN! ICH BIN MIR SICHER, DASS ER MIR MIT DIESEM RIESENEISVOGEL-TRAUM NICHT DROHEN WOLLTE! SO WAS WÜRDE ER DOCH NIEMALS TUN! DAS WÄRE KINDISCH UND DUMM! UND ICH WÜRDE IHM NIE WIEDER SCHREIBEN.
Grüße
Lydia
PS: Du willst, dass ich dafür sorge, dass nächsten Dienstag nach der Mittagspause bei Euch an der Schule der Feueralarm losgeht? Kein Problem. Ich kenne die perfekte Person für diese Aufgabe. Wenn Du Hilfe brauchst, Seb, frag einfach mich.
PPS: Aber Du musst auch was für mich tun. Ich schlage vor, wir
stellen uns gegenseitig schwierige Aufgaben und schauen dann,
wer von uns beiden sie am besten löst. Der Gewinner wird auserwählt, einer Elite-Spionageeinheit mit den besten Spionen des
Landes beizutreten. Ich bestimme, wer gewonnen hat.
PPPS: Mir gefällt Dein Bild mit meinem Hund und der Frühstückspyramide sehr gut. Du kannst toll malen.
Liebe Lydia, warst Du schon mal im Irrenhaus?
Du bist muchos verwirrend (sprich bitte nicht Französisch mit
mir; ich lerne Spanisch und Du bringst mich ganz durcheinander,
wenn Du eine weitere Sprache ins Spiel bringst).
Welche Teile Deines Briefs sind ernst gemeint?
O.k., schön, Lydia, Du kannst ruhig die Verrückte spielen, echt
lustig. Aber bitte gib mir ein Zeichen, wann Du die Wahrheit
sagst!
Ich dachte, es wäre ernst gemeint, dass ich Dir das Zeug schicken
soll, um das Du mich gebeten hast, und ich hätte es fast getan,
weißt Du, und ich hätte einen Haufen Ärger kriegen können.
Und jetzt stellt sich heraus, dass Du es ganz leicht an Deiner Schule besorgen kannst. Von wem eigentlich?
Und, wichtiger noch, ich dachte, Du hättest wirklich nur ein Buch
zum Geburtstag bekommen. Weißt Du
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