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Der Tag der zuckersueßen Rache

Der Tag der zuckersueßen Rache

Titel: Der Tag der zuckersueßen Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Moriarty
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dann
Lyd
     
     
    Lieber Matthew Dunlop,
haben die Worte meiner Briefe Dir wirklich so in den Augen gebrannt? Ich schreibe Dir nur, um Dir mitzuteilen, dass Dein Plan nicht aufgegangen ist. Falls Du vorgehabt haben solltest, mich in Dich verliebt zu machen oder so – das ist jedenfalls nicht passiert. So sexy war Matthew Dunlop dann doch nicht. Ich werde Dir nicht mehr schreiben und ich vermute, dass ich nichts mehr von Dir hören werde. Schließlich hast Du Deinen genialen Plan ja jetzt in die Tat umgesetzt. Ich frage mich, warum Du Dir überhaupt diese Mühe gemacht hast. Scheint Dich ja echt angemacht zu haben.
    Wiedersehen
Cassie
     
     
    Liebe Emily,
es war echt schön, gestern Nachmittag vor Deiner Schule mit Dir zu plaudern. Schade, dass Du keine Zeit für einen Kaffee hattest; es war nämlich verflucht kalt. Aber Du warst süß wie immer und ich hoffe, ich habe bei dieser »Zufälligen Begegnung mit einem Mädchen« alles richtig gemacht. Ich lege ein Klassenfoto vom letzten Jahr bei. Tut mir leid, dass es ein paar Tage gedauert hat, bis ich es gefunden habe. Wir sind nun mal nicht so eine Familie, bei der gerahmte Fotos auf dem Kamin stehen. Wir haben einen Couchtisch aus alten Radkappen und darauf steht ein lustiges Bild von Jess, wie sie von einem Hahn gejagt wird – das war’s. Auf alle Fälle hoffe ich, dass das Foto bei Eurer Suche hilft. Wie gesagt, ich würde Deine Freundinnen Lyd und Cass gerne mal kennenlernen und Cass zeigen, dass es auch nette Jungs an unserer Schule gibt. Wie Du siehst, stehen unter dem Foto Namen. Falls Cass herausfindet, welches Gesicht es ist, hat sie auch gleich einen Namen dazu. Mir ist aufgefallen, dass ein paar Typen in meiner Klasse einen Namen mit den Initialen »MD« haben. Vielleicht ist das eine Spur. Möglicherweise hat der Typ seine echten Initialen verwendet. Siehe beispielsweise Mario D’Angelo und Malcolm Dong. Liebe Grüße
    Charlie
Freitag
    Liebe Lyd,
hier die neuesten Neuigkeiten: Matthew Dunlop: 1 Seb Mantegna: 0 Bisher habe ich keinen Brief an Matthew Dunlop im Ashbury-Briefkasten entdeckt. Ich vermute, wenn Cass ihn am Mittwoch losgeschickt hat, wie du gesagt hast, hat Dunlop ihn sich bereits geholt. Ich habe an den Typen in meiner Englischklasse geschnuppert (soweit das möglich war, ohne mir ein blaues Auge zu holen), aber sie rie chen so wie immer: nach stinkenden Füßen und ungeputzten Zähnen. Gar nicht wie Maiglöckchen. Ich will nicht mehr an ihnen schnuppern, Lyd! Ich dachte, ich könnte so eine Art Torwart für dich sein und den Briefkasten bewachen, bis »Matthew« auftaucht. Aber ich musste zwischendurch immer mal wieder zum Unterricht. Außerdem neigen Torwarte leider zur Dummheit. Vielleicht hat er den Brief weggeworfen, ohne ihn zu lesen, sodass kein Geruch an ihm haften bleiben konnte. Oder er hat ihn genialerweise beim Duschen gelesen? Was er auch getan hat, es war ein schlauer Zug und verdammt gute Beinarbeit. Und ich? Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und es tut mir furchtbar leid, dass ich Dich im Stich gelassen habe.
    Seb
    Lieber Charlie,
ich möchte gleich damit beginnen, dass ich Dir für Deine Begrüßung die volle Punktzahl gebe. Als ich Dich da am Tor stehen sah, hattest Du einen aufrichtig überraschten Gesichtsausdruck, der aber nicht zu aufdringlich war. Ich meine, es war ein sehr intimer und doch durchdringender Blick. Vor allem, weil Du ganz still dagestanden hast, an den Zaun gelehnt, und nur Deine Augen und Dein kleines Lächeln hast sprechen gelassen. Außerdem fand ich unser Gespräch sehr nett. Es war entspannt, aber ich wünschte, ich hätte mir vorher überlegt, was ich sagen könnte, denn ich brachte plötzlich kein Wort mehr heraus, wie Dir aufgefallen sein dürfte. Das hat Dich bestimmt überrascht, weil mir die Worte normalerweise nie ausgehen, oder? Nein. Tut mir leid, dass wir nicht Kaffee trinken waren, wie Du vorgeschlagen hast. Das wäre etwas voreilig gewesen. Und, um ehrlich zu sein, ich hatte ein bisschen Angst, weiterhin wortblockiert zu sein. Außerdem möchte ich Dir noch meinen allergrößten Dank dafür aussprechen, dass Du das Foto aufgestöbert und uns geschickt hast. Das war wirklich äußerst aufmerksam von Dir und Cass sagt, dass Du ein netter Kerl sein musst, wenn Du Dir so viel Mühe machst. Obwohl sie meint, es wäre ihr lieber gewesen, ich hätte Dir nichts von »Matthew Dunlop« (MD) erzählt, weil ihr die Sache so furchtbar peinlich ist. Arme Cass, es muss ihr doch nicht peinlich

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