Der Tag der zuckersueßen Rache

genau, was, aber uns wird schon was einfallen. So viel zumindest wissen wir! Und ich will ehrlich zu Dir sein, damit es keine Tricks und keine Lügen zwischen uns gibt: Ich wusste, wie Du aussiehst, und zwar schon eine ganze Weile, bevor ich Dich kennenlernte. Das lag daran, dass Seb Lydia ein Foto von seinem Fuß schickte, als Teil des Spiels, dass sie spielten (und das sich jetzt als ein unehrliches Spiel entpuppt hat!), und Du warst zufällig auch auf dem Foto. Beim Fußballspielen. Das war kurz bevor ich Dir vorschlug, dass wir uns zu einem »Date mit einem Mädchen« treffen könnten. Also, hör zu, Du und ich, wir können uns gerne wieder zu einem »Perfekten Date mit einem Mädchen« treffen, wenn Du magst. Ein Ton genügt!
    Emily
     
     
    Emily,
es ist mitten in der Nacht. Mir ist gerade ein ganz verrückter Gedanke gekommen. Mein superphänomenales Gedächtnis hat einen weiteren Hyperlink ins Blaue für mich geknüpft. Ich lag auf meinem Bett und dachte, wie schön es ist, dass Du ein Foto von mir gesehen hast und Dich trotzdem mit mir treffen wolltest. Das ist eine echt schöne Geschichte und ich bin froh, dass Du sie mir erzählt hast. Und dann dachte ich daran, was al les süß ist an Dir. Zum Beispiel Dein Lispeln, wie süß Du den Buchstaben »s« aussprichst. Und da machte es auf einmal wieder KAAZONG! und mir fiel diese Tussi ein, die mir den Telefonstreich mit dem Gasleck gespielt hatte. Sie lispelte nämlich auch ein bisschen. Und dann begann ich nachzudenken – na ja, nachdem ich den Alarm ausgelöst hatte, Du weißt schon, wegen des angeblichen Gaslecks, fiel unsere Geschichtsarbeit aus. Und das bedeutet, dass Seb ebenfalls keine Geschichtsarbeit schreiben musste. Meine Frage lautet also folgendermaßen: Hat die Sache viel leicht etwas mit Seb und Lydia zu tun? Hat Lydia vielleicht Seb versprochen, ihn vor der Klausur zu bewahren, und DIR dann den geheimen Befehl erteilt, dafür zu sorgen, dass der Alarm los geht? Kannst Du bitte, bitte schwören, Emily, dass Du nicht diejenige warst, die diesen Anruf bei unserer Schule gemacht hat? Wo wir gerade dabei sind, ehrlich miteinander zu sein?
    Charlie
     
     
    Charlie,
also, ich sehe nicht ganz ein, warum wir SO ehrlich zueinander sein müssen. Es tut mir sehr leid, aber ich kann Dir nicht schwören, dass ich nicht diejenige war, die bei Eurer Schule angerufen hat. Weil ich es leider tatsächlich war. Bitte verzeih mir und vergiss die ganze Sache, wie ich es Dir schon vor ewigen Zeiten empfohlen habe, ja? Und dann denken wir einfach nicht mehr daran! Ja, es tut mir leid, dass ich diejenige war, die Dir den Streich gespielt hat. Aber ich hatte keine Wahl, weil es ein Geheimauftrag war, und wir MÜSSEN sie befolgen. Es tut mir auch wahnsinnig leid, dass Du dadurch in eine peinliche Lage gekommen bist. Das war wirklich nicht meine Absicht. Bei genauerer Überlegung ist die Sache wirklich total unfair, denn WIE GROSS WAR DIE CHANCE, DASS AUSGERECHNET DU, MEIn BRIEFFREUND, ans Telefon gehst? Es ist so was von unfair, dass
das ausgerechnet mir passieren musste.
Deshalb, lass uns die Sache einfach vergessen.
    Deine Emily
     
     
    Weißt du, Emily,
ich glaube, ich kann die Sache nicht so einfach vergessen. Ich
weiß jetzt, dass Du die ganze Zeit heimlich über mich gelacht
hast, und der Gedanke gefällt mir ganz und gar nicht.
Vielleicht ist es besser, wir legen eine Pause ein, ja?
    Danke Charlie
    PS: Zufällig hat Christina soeben mit Paul Wilson Schluss gemacht. Offenbar hat sie ihn von ganz allein durchschaut. Paul
scheint aber schon eine Neue am Start zu haben und keine größeren Qualen zu leiden, was irgendwie ziemlich ironisch ist.
     
     
    Charlie, ICH HABE NICHT ÜBER DICH GELACHT! NIE, NIE, NIE, AUSSER WENN
DU WITZE GEMACHT HAST!
BITTE , können wir die Sache nicht einfach vergessen? Und o.k.,
schön, dass Christina mit Paul Schluss gemacht hat, aber versuch
einfach, Dich nicht an sie ranzumachen, o.k.? Du solltest ihr lieber ein bisschen Zeit zum Nachdenken lassen. Sie wird eine Pause brauchen. O.k.? Es tut mir SEHR , SEHR leid und ich wünschte,
Du hättest eine Tafel Schokolade zur Hand, um Dich aufzuheitern, weil ich einsehe, dass Du Dich hintergangen fühlst und so.
    Ich sehe ein, dass ich Dir sofort hätte sagen sollen, dass ich es war, oder es vielleicht gar nicht hätte tun sollen! Aber ich musste es tun! Und außerdem, Du bist auch nicht so perfekt, wie Du immer tust, Charlie. Weißt Du nicht mehr? Du hast doch auch ständig