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Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Titel: Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Feuchtenbeiner
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ganzes Wesen. Ich war so glücklich, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie der Kaplan seine Hand auf meinen Liebeshügel gelegt hatte; dort ruhte sie nun bereits seit gut zehn Minuten wie eine warme Decke für meine Muschel, die doch noch nie zuvor ein Mann berührt hatte.
    Und dann ist es irgendwie geschehen. Ja, Baron, ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern. Derart durchströmt von Glücksgefühlen und noch glücklicheren Gefühlen, für die es keine Worte mehr gibt, erlebte ich diese ganze Zeit wie in einem einzigen Rausch, besinnungslos vor Glück. Und so weiß ich nicht mehr, was genau sich zugetragen hat, wie genau er in mich gedrungen ist … Sicher ist, ich habe ihm meine Jungfräulichkeit geschenkt und dabei nichts als Liebe, ein ganz klein wenig Schmerz und Glück, Glück, Glück empfunden.
    Fortan war ich die Geliebte des Kaplans. Der Gräfin habe ich davon selbstverständlich nichts erzählt, allerdings fand sie es recht bald selbst heraus. Unsere gemeinsamen Wonnespiele dauerten an, jedoch hatte ich bereits von Besserem gekostet und konnte mich nicht mehr so richtig an diesen Belustigungen erfreuen. Die Gräfin merkte, dass ich nicht recht bei der Sache war und wurde misstrauisch. Schließlich drang sie einmal mit ihren Fingern besonders tief in meine Spalte ein und entdeckte mit Entsetzen, dass kein Häutchen mehr spannte, ich also keine Jungfrau mehr war. Die Folgen waren schlimm. Die Gräfin stellte mich zur Rede, hielt mir eine endlose Strafpredigt und zwang mich endlich zu einem umfassenden Geständnis. Leugnen oder Lügen waren ohnedies zwecklos geworden.
    Meine Herrin setzte von diesem Tag an alles daran, den Kaplan loszuwerden, allzu sehr nagte die Eifersucht an ihr. Dank ihres Einflusses gelang ihr auch recht bald, seine Versetzung in eine weit entfernt liegende Gemeinde zu erwirken. Schweren Herzens musste ich von ihm Abschied nehmen und mich wieder alleine der Gräfin widmen.
    Eine Weile ging das gut. Aber ich hatte von den wahren Früchten der Liebe gekostet, ich hatte den Nektar der Lust getrunken, und auch wenn die Spiele mit der Gräfin ihren Reiz hatten, konnte ich doch auf Dauer auf diese echten Genüsse nicht mehr verzichten.
    Ich brauchte einen Mann! Ich vermisste das Gefühl, innerlich so ausgefüllt zu sein, so erfüllt, wie es nur geschieht wenn der Mann seinen Liebesmuskel spannt und in das Weib eindringt. Das ist – Erfüllung. Und so fiel mein Auge auf Johann, der heute mein Gatte ist. Er war bei der Gräfin als Kammerdiener beschäftigt. Ich fand ihn nett und aufmerksam und liebevoll, und er vergötterte mich vom ersten Augenblick an. Wir verliebten uns, verlobten uns und heirateten. Er gab seine Stellung bei der Gräfin auf, wir ließen uns hier in der Stadt nieder und Johann nahm einen Posten als Kellner im besten Haus am Platz an; mittlerweile ist er dort erster Kellner, es geht uns gut und wir kommen gut miteinander aus. Auch deshalb, weil es ihm nichts ausmacht, mich mit anderen Männern zu wissen; Johann ist kein schlechter Liebhaber, aber meine Lust ist so viel größer und er könnte meinen Hunger niemals allein stillen. Das weiß er auch und teilt mich daher auf großzügigste Weise mit anderen Herren.
    Und damit bin ich ans Ende meiner Geschichte gelangt, lieber Baron!“
    „Einer höchst bemerkenswerten Geschichte, möchte ich meinen“, sagte Hermann lachend und bedeckte seine Geliebte mit Küssen auf den Mund und auf die Brust. „Aber sag mir bitte: Was ist aus der Gräfin Szusapicsa geworden? Ihr Bild war im Album deines Mannes zu sehen.“
    „Aber ja doch, sie ist ebenfalls in der Stadt und wir treffen einander auch noch ziemlich häufig. Wir nennen es das Kränzchen – hat dir mein Mann denn nichts davon erzählt? Auch ich bin nämlich eine Kränzchenschwester, ja“, freute sie sich, „obgleich ich nur die Frau eines Kellners bin und sich dort der hohe Adel trifft, Gräfinnen und Fürstinnen sowie Offiziersfrauen, die Gattinnen hoher Beamter und Töchter von Stand und edler Abkunft. Die Szusapicsa hat mir letztlich verziehen und mich protegiert, so kann auch ich einfache Kellnersfrau bei diesen Treffen der Vornehmen zugegen sein. Im Kränzchen sieht man nicht so auf die Herkunft oder große Namen, es geht mehr um ähnliche Gesinnung und die nötige Eleganz. Mir sind sogar einige Verkäuferinnen bekannt, die Zugang haben – freilich sorgen die nur bei Festivitäten und geheimen Diners für das leibliche Wohl der Gäste.“ Almuth hatte sich in

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