Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)
Schwung geredet und setzte gleich fort: „Schon morgen findet wieder ein Kränzchen statt, im Haus der Rätin Büstenvoll. Der Zutritt ist natürlich nur mit einer Einladung möglich, aber wenn du Lust hast könnte ich dir eine besorgen. Magst du?“
Hermann strahlte vor Begeisterung. „Welche Frage! Natürlich mag ich, ich brenne darauf. Mach das, bitte, besorge mir eine solche Einladung. Du kommst doch auch?“
„Dummchen, selbstverständlich. Morgen gehe ich überhaupt nur wegen dir hin. Du wirst einer der wenigen Herren sein, bei diesen Teegesellschaften überwiegen die Damen. Für größere Festlichkeiten, wenn Damen und Herren gleichermaßen erscheinen, werden geeignetere Lokalitäten als solche Häuser gewählt; dort bleibt es dann auch nicht beim züchtigen Geplauder“, fügte sie mit anzüglicher Stimme hinzu.
„Du bist ein wahrer Schatz“, sagte der Baron. „Und wie komme ich zu der Einladung?“
„Johann wird sie dir morgen Vormittag vorbeibringen, auch er ist ein Vertrauter der Kränzchen. Geh einfach zur angegebenen Adresse, ich werde dein Kommen den Damen avisieren. Übrigens, fühl doch mal wie warm und feucht es mir da unten beim Erzählen geworden ist. Süßer Baron, Hermann – wolltest du nicht…? Ach bitte…!“
„Ich wollte deine Erzählung nicht unterbrechen“, hauchte der Baron selig und näherte sich ihr mit begierig funkelnden Augen.
In der Zwischenzeit ...
"Soll ich aufhören?", fragte mich Hanna wohl zum zwanzigsten Mal und schob in wachsender Verzweiflung meine Hand von ihrem Knie; anders als der Baron hatte ich mich nur bis hierher vorgewagt. Auch so war etwas in mir mit Macht erwacht: Mein Pimmel versuchte, durch die Hose zu stechen, aber anders als bei sonstigen Gelegenheiten, in denen ich einen Stecken gehabt hatte, musste ich nicht dringend auf die Toilette, sondern verspürte eine fiebrige Erregung, ein aufs Höchste aufregendes, wundersames Gefühl, das mich zugleich mit einer unerträglichen und dabei lustvollen Spannung erfüllte ("lustvoll" war ein Begriff, den ich eben erst in einem ganz neuen Zusammenhang kennengelernt hatte). Es war, als litte man Folterqualen und genieße es zur gleichen Zeit.
Ich hatte genau aufgepasst und mir so einiges zusammengereimt; jugendlicher Übermut, ein sexueller Überdruck gigantischen Ausmaßes, der Anblick von Hanna, der lieben, sanften Hanna, die plötzlich wie der Inbegriff allen Begehrens wirkte (wie gut hatte ich den Baron verstehen können, als er seiner Göttin auf Knien hinterherrutschte!) – mein Verstand setzte aus und ohne an Folgen zu denken oder Konsequenzen zu fürchten überschritt ich den Rubikon: In dem Moment, als Hanna zum wiederholten Mal meine Hand daran zu hindern versuchte, die Kniegrenze zu überschreiten und das Schenkelreich zu betreten, packte ich ihre Hand und führte sie an den Ort, wo mein Stecken noch immer vergeblich versuchte, meine Hose zu durchbohren. Einen winzigen Moment lang berührten Hannas Finger meinen Pubertierendenständer und der mich durchzuckende Blitz führte zur sofortigen Entladung.
"Michael!", rief Hanna entrüstet, und nachdem mein Verstand langsam wieder anfing zu funktionieren und auch andere Empfindungen als den reinen Trieb nach Sex zuließ, bemerkte ich ein feuchtes Gefühl in der Hose. Jetzt war es an mir, knallrot zu werden. "Ich muss ganz schnell ...", presste ich hervor und flitzte zur Tür hinaus. "Danke fürs Vorlesen ..."
Später am Abend war ich wieder Kind und sehr froh darüber: Gehörte doch zu meinem Kind-Sein das allabendliche Ritual, von meinen Eltern per Gutenachtkuss ins Bett geschickt zu werden, um dort noch von Hanna ein wenig vorgelesen zu bekommen. Natürlich las ich längst selbst und lauschte der warmen Stimme meines Kindermädchens nicht mehr bis ins Land der Träume, aber wir beide hatten diese Tradition so liebgewonnen, dass Hanna mir immer noch ein paar Seiten vortrug, bevor sie ihren Dienst beendete und ich selbst zum Buch griff, um vor dem Einschlafen noch ein paar Abenteuer zu erlesen.
Hanna hatte mir den ganzen restlichen Tag kaum in die Augen sehen können und mir nur bei jeder Gelegenheit verstohlen mit vor die Lippen gelegtem Zeigefinger zu verstehen gegeben, bloß nichts von den Geschehnissen in der Bibliothek zu erzählen. Das wäre mir zwar im Traum nicht eingefallen, aber auf die Art wurde ich in meinem Verdacht bestärkt, dass ich Hanna bei etwas auch für sie streng Verbotenem ertappt hatte.
Ich konnte den Abend kaum erwarten
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