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Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition)

Titel: Der Tanz der besseren Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Feuchtenbeiner
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später daran, von mir auf diese Weise penetriert zu werden. Jedoch wuchsen in mir dabei auch Neugier und Verlangen nach etwas, das mich wahrhaft erfüllen würde, aber obwohl die Gräfin auch immer gut zu mir war und ich manch Gipfel der Lust erklomm: Dieses Vergnügen missgönnte sie mir.
    So kam es, wie es wohl kommen musste: Es ging so lange gut, bis ich – meine Jungfräulichkeit anderweitig verlor.
    Das, verehrter Baron, kam folgendermaßen: Ein unglückliches oder vielleicht auch glückliches Geschick wollte es, dass in der Kirche des zum Schloss gehörigen Dorfes ein Kaplan angestellt war, der von solch männlicher Schönheit und Jugend war, dass ich ihm bei der Beichte regelrecht verfiel. Weil er mir so ausnehmend gut gefiel, ging ich oft und regelmäßig zur Beichte, und auch weil er es so ausgezeichnet verstand, mich nach meinen geheimsten und intimsten Sünden auszufragen.
    Es dauerte daher nicht lange, bis ich auf das Treiben mit der Gräfin zu sprechen kam, und als er davon hörte befiel ihn eine merkliche Unruhe und er drängte mich, alles bis ins kleinste Detail genau zu erzählen, jede Bewegung zu beschreiben und jeden Körperteil zu benennen, der an unserem sündhaften Spiel beteiligt gewesen war. Und das tat ich dann auch, denn bei der Beichte muss man doch alles offenlegen und darf nichts bei sich behalten, nicht wahr?
    Vielleicht vermagst du zu erahnen, wie es mir bei diesen Beichten erging. Ich erlebte die lustvollsten Augenblicke aufs Neue, und das in Gegenwart meines geliebten Kaplans. Mein Atem ging schwer, mein Herz drohte mir den Busen zu sprengen, so wild schlug es in meiner Brust. Und unten, zwischen meinen Schenkeln, machte sich ein wohlbekanntes Kribbeln breit, das sich ausbreitete im ganzen Körper und mich dazu zwang, nervös auf den Knien hin und her zu rutschen.
    Auch mein schöner Kaplan konnte seine wachsende Erregung immer schlechter verbergen und schlug mir schließlich vor, doch in sein Zimmer zu gehen, um mir die Beichte dort abzunehmen. Er könne sich mir dort viel besser widmen als in der dunklen Enge des Beichtstuhls. Also entlockte er mir fortan meine Bekenntnisse in seinem Zimmer, in dem uns natürlich keine Holzwand mehr voneinander trennte. Und dort geschah es dann, gerade als ich ihm mit brennenden Wangen und gesenktem Blick glühend vor Scham gestand, dass ich meine Herrin zwischen den Schenkeln schlecken müsse, dass er sich mir plötzlich näherte und mir etwas Heißes, Hartes, Pulsierendes in die Hand drückte. Der Dildo der Gräfin hätte mich vielleicht vorbereiten sollen, doch was ist kühler Stein gegen ein lebendes, warmes, samtweiches und zugleich eisenhartes männliches Gemächt? Und ehe ich richtig begriff, zum ersten Mal eine echte, einsatzbereite Manneszier in Händen zu halten, hatte er mich auch schon an sich gezogen und begonnen, mich mit leidenschaftlichen Küssen über und über zu bedecken.
    Als er sich meiner Fassungslosigkeit bewusst wurde, begann er mich mit Worten des Trostes zu bedenken, behielt mich dabei allerdings die ganze Zeit in engster Umarmung. Mein erster Drang, als er mir seinen Stab in die Hand gedrückt hatte, war es gewesen, diesen von mir zu schleudern und laut aufzuschreien, als hätte mich ein gräuliches Insekt mit seinem giftigen Stachel bedroht. Andererseits übte dieses Ding aber auch eine schwer zu beschreibende Faszination auf mich aus, und seine Liebe und seine Nähe, seine tröstlichen Worte und seine Umarmung raubten mir den Willen. So behielt ich sein mächtiges Glied weiter in der Hand, nicht ahnend, dass mich genau dieser Körperteil nur wenige Minuten später meiner Jungfernschaft berauben würde.
    Er hob mich hoch und trug mich zum Sofa; ich ließ alles willenlos mit mir geschehen. Er legte mich sanft nieder, kniete sich neben mich und erklärte mir seine immerwährende, alles überwindende Liebe zu mir. Er versicherte mir mit vor Lust heiserer Stimme, dass ich der Traum seiner Tage und Nächte sei und er nimmermehr von mir würde lassen können.
    Ich lag still und stumm auf dem Sofa, in einem Gefühl zwischen Berauschtheit und Ohnmacht, und lauschte seinen inbrünstigen Worten. In mir bebte und zitterte alles, ich trank förmlich seine Liebeserklärung, ertrank beinahe in der Sturmflut der Emotionen, die er bei mir auszulösen verstand. Und endlich wurde mir klar, was ich empfand: Glück. Pures, reines Glück durchströmte mich, fand den Weg in mein Herz und von dort aus überallhin in meinen ganzen Leib, mein

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