Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
Vom Netzwerk:
glauben.
»Ihr wollt mich einfach hier zum Sterben zurücklassen?«
»Ich habe keine andere Wahl, Teuerste. Schließlich kann ich nicht zulassen, dass du bei der Trauung für Aufhebens sorgst und allen Beteiligten peinliche Augenblicke bescherst. Du musst wissen, bisher hattest du großes Glück. Der gute Kuri hier ist der erfolgreichste Meuchelmörder seit Silbermantel, und du bist ihm nicht ein Mal, sondern gleich drei Mal entronnen!«
Trudy schaute sie an … oder vielmehr an ihr vorbei. »Dreht Euch nicht um, Euer Gnaden«, bat sie leise. »Sorgt dafür, dass der Irre weiterredet, bis Ringwald dort eintrifft.«
Erst jetzt erkannte Johanna, dass ihre überlebende Klinge nicht mehr hinter ihr war. Dort eintrifft? Wo eintrifft? Vorbei an den Schattenherren? In der Feste war es immer noch dunkel. Er würde es niemals schaffen.
»Sorgt dafür, dass er weiterschwafelt«, wiederholte
    Trudy mit einem eindringlichen Flüstern.
»Das war kein Glück!«, brüllte Johanna. »Wenn dieser
Mann Euer gedungener Mörder ist, dann ist er nicht einmal in der Lage, kriechende Würmer zu zerstampfen.« »Nein! Nein! Nein! Du hattest Glück, das ist alles.
Hinterlistige Streiche des Zufalls! Sagt ihr; was für
Glück sie hatte, Kuri.«
Kantor Kuritsin erhob sich. »Wir sollten aufbrechen,
Hoheit. Wir haben versprochen, vor Sonnenaufgang zurück zu sein, und wir wollen doch nicht, dass man sich
auf die Suche nach Euch begibt, oder?«
»Wir haben noch nicht annähernd Sonnenaufgang! Wo
stecken die Schattenherren? Ihr habt gesagt, die Schattenherren würden ihr folgen.«
»Das werden sie, keine Sorge.«
»Seid Ihr da so sicher?«, gellte Johanna. »Ihr habt
doch schon öfter versucht, mich durch Schattenherren zu
töten, oder? Zwei Mal. Einmal in Blanburg, aber wir hatten Harald dabei, und er wusste, was zu tun war. Was für
ein unfähiger, verstandloser Versuch, jemanden zu beseitigen!«
»Sie hätten es fast geschafft«, widersprach Kuritsin. Er
hatte eine raue, unangenehme Stimme. »Und in Grandon
waren sie noch näher dran.«
»Niemals! Denkt Ihr etwa, ich war töricht genug, im
Dunkeln zu schlafen? Sie haben einen Haufen unschuldiger Menschen getötet, das ist alles. Und hätte König Athelgar zugehört, als der Baron und ich ihn warnten, hätten sie überhaupt keinen Schaden angerichtet.« Dann hätte Königin Tascha Athelgar nicht eingeredet, sie nach Eisenburg zu schicken, folglich wäre sie Glockmann nie begegnet. Wo mochte er nun sein? Tot oder in Vamky gefangen? Kein Glockmann und keine Klingen. Raunzer
tot. Ringwald …
Die Stille der Nacht wurde vom Klirren von Schwertern in der Finsternis tief unten durchbrochen.
    In dem Augenblick, als Ringwald zu dem Schluss kam, dass der fettleibige Mann dort drüben am Feuer der echte Großherzog Rubin war, zwang seine Bindung ihn, blindlings die Treppe hinabzuhetzen. Oberflächlich betrachtet, ließ er dadurch sein Mündel im Angesicht der Gefahr zurück, doch wenn Rubin die Spinne im Netz, die Ursache all des Ärgers war, dann war er für all die Toten einschließlich jener der vergangenen Nacht verantwortlich und sollte die Strafe dafür bezahlen. Wichtiger noch, ein Schwert in Rubins Kehle schien der sicherste Weg, die Herzogin aus dieser Falle zu befreien. Zumindest vermutete Ringwald, dass dies so sein würde. Die Wirkweise von Bindungen ähnelte jener von Eingebungen und bedurfte somit keiner vernünftigen Erklärungen.
    Jeder mit langsameren Reflexen als eine Klinge wäre nach dem dritten oder vierten Schritt von jenen glitschigen, unebenmäßigen Stufen gestürzt, aber Ringwald preschte sie etwa zehn Mal schneller hinab, als er es bei Tageslicht und trockenem Wetter gewagt hätte. Es gelang ihm sogar, das Schwert dabei zu ziehen, was angesichts der Außenmauer, die rechts an ihm vorbeiflog, kein einfaches Unterfangen war. Er hatte es noch kaum in der Hand, als er auf den ersten Schattenherrn stieß, der ihnen gefolgt war.
    Die Gestalt tauchte unheilverkündend aus der Nacht unter ihm auf, erklomm stetig die Treppe und umklammerte mit beiden Händen eine Hellebarde. Selbst in der Finsternis erkannte Ringwald den kurzbeinigen Watschelgang von Graf János. Trudy hatte zwar noch sein Schwert, doch unter diesen unmöglichen Kampfbedingungen wäre eine Hellebarde genauso tödlich.
    Sir Tancred hatte gemeint, dass Schattenherren übermenschliche Kraft, aber träge Reflexe zu besitzen schienen. Darauf und auf seine Geschwindigkeit bauend, sprang Ringwald über die Hellebarde und

Weitere Kostenlose Bücher