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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Dem wilden Blick der bohrend starrenden Augen hatte die Gefangenschaft keinen Abbruch getan.
»Habt Ihr tatsächlich allein daraus geschlossen, wer ich bin?«
»Daraus und aufgrund noch anderer Mutmaßungen, Herr. Der Bruch innerhalb Eures Ordens musste sich bis in die obersten Ränge ziehen, was die Möglichkeiten einschränkte. Radu hat uns erzählt, dass Ihr mit einem Kragen gefesselt wärt, aber trotzdem die Tür Eurer Zelle erreichen könntet. Das schien mir eine recht unwirksame Vorgehensweise, einen Gefangenen zu sichern, eine Verschwendung der Kette sozusagen, daher hatte ich die Vermutung, der Kragen könnte einen anderen Zweck erfüllen. Der Zauber, mit dem man ein Medaillon wie jenes herstellt, das ich trug, muss schwierig und streng geheim sein, dennoch könnte es möglich sein, zwei Objekte gleichzeitig zu beschwören. Ich war nicht ganz sicher, weil mir kein Grund einfiel, weshalb die Verschwörer Euch wie den Herzog statt wie einen namenlosen Bauern aussehen lassen sollten. Warum haben sie es getan?«
»Es ist gar nicht so verrückt, wie es scheint«, setzte der Probst an und rieb sich den Hals, als wäre er froh, ihn wieder ganz für sich zu haben, »wenn man die Bruderschaft kennt. Zugegeben, unsere Herrschaft ist auf uneingeschränktem Gehorsam begründet. Es gibt kein Mitbestimmungsrecht. Die Brüder wählen niemals. Trotzdem erstreckt die Macht des Abts sich nicht ganz so weit, dass er den Probst ohne Verfahren einkerkern darf. Hätte Radu mein Gesicht in jenem Verlies gesehen, wäre er losgeeilt, um es einem befehlshabenden Offizier oder seinen Freunden zu berichten. Die Neuigkeit hätte sich im Handumdrehen in ganz Vamky verbreitet.«
Volpe stand auf und streckte sich in seinen schmutzigen Gewändern. Er war ein großer Mann. »Und was den Grund angeht, weshalb sie sich für das Gesicht des Herzogs entschieden haben: Nun, einige der beteiligten Männer, darunter dieser Rohling Achim, glaubten tatsächlich, dass ich derjenige war, der ich zu sein schien, folglich dachten sie, Hochverrat zu begehen. Sie gehorchten zwar, aber sie waren sehr vorsichtig und haben es nicht herumerzählt! Außerdem hatte Minhea noch diese Beschwörung zur Hand, die verbotene Zweitanfertigung des Zaubers, den er für den Herzog hergestellt hatte. Es hätte Zeit beansprucht, sich einen anderen zu beschaffen. Aber jetzt möchte ich erfahren, wie Euch all das gelungen ist. Wie hat Radu Euch überhaupt hereingeschleust? Kommt mit.«
Glockmann folgte ihm aus der Zelle. »Wir haben mit höchst üblen Mitteln ein gültiges Losungswort in Erfahrung gebracht. Aber egal, wie wir hereingelangt sind. Die wichtige Frage ist, Herr, ob Ihr uns wohlbehalten wieder hinausbringen könnt. Oder, was noch besser wäre, könnt Ihr rechzeitig die Herrschaft über Eure Truppen zurückerlangen, um die Hochzeit zu verhindern?«
»Ist Abt Minhea zur Trauung gereist?« Der Probst schaute von Radu zu Glockmann und wieder zurück, doch beide schüttelten die Köpfe.
»Herr. Wir wissen es nicht.«
Volpe begutachtete Samuils Schwert und entschied sich stattdessen für jenes von Gerlach. »Dann lasst es uns herausfinden! Und ja, wir müssen diese Hochzeit verhindern, koste es, was es wolle.« Mit schraubstockartigem Griff erfasste er Glockmanns Hand. Sie blickten einander auf gleicher Höhe in die Augen. »Ich danke Euch, Herr Glockmann. Ich verdanke Euch mein Leben. Wenngleich es nicht Euer Beweggrund war, mir das Leben zu retten.«
Glockmann konnte kaum scharf sehen, geschweige denn klar denken. Seine Zunge fühlte sich so bleiern an, dass selbst Reden einer Schwerstarbeit gleichkam. »Ich habe Freunde zu rächen. Und Ihr habt einen schwereren Verlust erlitten als ich. Könnt Ihr den Mörder jetzt zur Rechenschaft ziehen?«
»Das muss ich«, antwortete Volpe. »Ich hätte es bereits vor Jahren tun sollen.«
    Verblüfft taumelte Johanna zurück. Ringwald fing sie auf und stützte sie. Die Laterne, die er getragen hatte, zerschellte tief unten auf den Steinen.
    Als er den Lärm hörte, drehte Rubin sich um und spähte über die Kluft. »Johanna, meine Süße! Du hast es also doch noch geschafft. Du bist es doch, oder? Das ist sie tatsächlich, nicht wahr, Kuri?«
    Und dies war tatsächlich ihr Gemahl. Was war sie doch für eine Närrin gewesen!
Der Ritter mit der Kapuze blickte auf etwas hinab, das er im Schoß hielt, und nickte. Er saß mit dem Rücken zum Feuer, sodass sein Gesicht von der Kapuze verdeckt wurde.
»Du musst wissen, Kuri hat dich

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