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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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Sattel, während er sich mit seiner tiefen Stimme mit seinen Eltern unterhielt. Sina drehte sich ein paar Mal neugierig um, um einen genaueren Blick auf ihn zu werfen – aber sie konnte nicht mehr sehen als seine zerzausten blonden Haare und seine dunkelgrauen Augen. Dann musste sie sich wieder umdrehen. Schließlich war sie die Leiterin dieses Trecks!
    Die erste Stunde verging friedlich. Greg quatschte pausenlos mit seiner Begleitung, ansonsten war es ruhig. An einem Aussichtspunkt zügelte Sina ihr Pferd und wartete, bis alle anderen neben ihr zum Stehen kamen. Sie deutete auf eine winzige Bucht, die direkt unterhalb von ihrem Standpunkt lag. Sie war offensichtlich nur über einen schmalen, fast überwachsenen und abenteuerlich steilen Pfad zu erreichen. »In dieser Bucht wohnten noch vor einem Jahrhundert Walfänger. Sie ist extrem windgeschützt, und es ist von hier nur ein kurzer Weg zu den tiefen Gewässern, in denen sich die Wale herumtreiben.«
    Brandon sah neugierig nach unten. »Die Bucht ist wirklich tief genug, obwohl sie nur so schmal ist?«, fragte er neugierig nach. Zum Glück hatte Sina exakt die gleiche Frage gestellt, als Caroline das erste Mal mit ihnen zu dieser Bucht geritten war. So konnte sie überzeugt nicken.
    Â»Ja. Tatsächlich ist dieser Pfad jüngeren Datums – die Walfänger haben hier nur gewohnt, während sie gejagt haben. Sie kamen mit ihren Booten, und sie gingen auch wieder mit ihren Booten. Wahrscheinlich haben sie in den Hütten da unten nur ein paar Wochen übernachtet, ihre Frauen – wenn sie denn welche hatten – waren hier sicher nicht dabei. Heute sind von der Siedlung nur noch ein paar verwitterte Holzplanken übrig. Der Landweg ist heute wichtiger.«
    Brandon nickte zustimmend. »Das kann ich mir vorstellen.« Er musterte sie genauer. »Woher kennst du diese Geschichte?«
    Sina deutete in Richtung der Farm. »Die Besitzer haben sie mir erzählt. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie wahr ist …«
    Â»Geht es jetzt weiter?« Greg klang genervt. »Wir wollen hier schließlich reiten und nicht langweilige Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit hören. Nicht wahr, mein Schatz?«
    Trish nickte. Wenn das überhaupt möglich war, dann sah sie noch bleicher aus als ein paar Minuten vorher. Aus dem Augenwinkel sah Sina, dass Greg sich einen kleinen Ast von einem der Büsche gebrochen hatte. Noch bevor sie begriff, was er plante, holte Greg auch schon aus und ließ den kurzen Ast auf die Kruppe von Smokey klatschen. Der warf überrascht seinen Kopf nach oben, schnaubte noch einmal heftig, drehte sich auf der Hinterhand und verschwand dann im Galopp über den schmalen Pfad, der sie zu diesem Aussichtspunkt geführt hatte.
    Die anderen Pferde sahen ihm angespannt mit erhobenen Köpfen und straff gespitzten Ohren hinterher, aber kein Einziges machte Anstalten, dem kleinen Rappen zu folgen.
    Sinas Gedanken überschlugen sich. Sie konnte die Gruppe nicht alleine lassen, aber gleichzeitig konnte sie unmöglich Trish ihrem Schicksal überlassen. Wahrscheinlich war sie in der ersten Kurve schon aus dem Sattel gerutscht.
    Sina versuchte eine Entscheidung zu fällen, als Brandon neben ihr auftauchte. »Ich bleibe bei der Gruppe, du folgst am besten dem Mädchen – keine Sorge, wir sitzen alle ab und führen dir die Pferde hinterher, da kann doch gar nichts passieren.« Sein gedehnter Kiwi-Akzent klang beruhigend. Sina hatte keine Wahl, sie musste auf seinen Vorschlag eingehen. »Danke!«, presste sie heraus, dann drückte sie ihre Fersen in die Seiten ihres Pferdes und sprengte im Galopp hinter Smokey und Trish her.
    Sie musste nicht lange suchen. An der Stelle, wo der Pfad mit einer leichten Biegung in dichtes Gebüsch abbog, lag Trish. Sina zügelte ihr Pferd und sprang ab. »Bist du verletzt?«
    Trish hielt stöhnend ihren Knöchel umklammert. »Mir geht es ganz okay, aber mein Knöchel tut so verflixt weh. Wenn Greg nicht so ein Riesenidiot wäre! Wie konnte er nur so dämlich sein!«
    Sina zog vorsichtig an dem Stiefel, den Trish trug. Er rührte sich nicht, und Trish schimpfte nur noch lauter über ihre Begleitung.
    Â»Kannst du aufstehen?«, unterbrach Sina ihren Redeschwall.
    Trish zuckte mit den Schultern. »Ich kann es probieren.« Mühsam zog sie sich an Sina nach oben und belastete den Fuß probeweise

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