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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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gewarnt?«
    Â»Vielleicht hört es ja bis morgen früh wieder auf?« Katharinas verschlafene Stimme klang hoffnungsvoll.
    Â»Sicher«, grinste Sina. »Es könnte aber auch sein, dass es eine Woche lang nicht mehr aufhört. Alles ist möglich am anderen Ende der Welt …«
    Als wollte er antworten, wurde der Regen erneut stärker, das Prasseln auf der Zeltplane wurde zu einem ohrenbetäubenden Lärm. Dazu mischte sich ein beunruhigendes Rauschen. Misstrauisch lauschte Sina. Was konnte das jetzt schon wieder sein? Vorsichtig kroch sie durch das Vorzelt, griff nach dem Reißverschluss und öffnete ihn einen winzigen Spalt, um mit einer Taschenlampe in die finstere Nacht hinauszuleuchten. Der Himmel hatte alle seine Schleusen geöffnet, die Gräser lagen flach auf dem Boden. Nichts erinnerte mehr an die herb-schöne Landschaft des Vorabends. Sie hatten sich herumliegendes Holz zusammengesammelt, ein kleines Lagerfeuer gemacht und in den Nachthimmel gesehen, während es allmählich dunkler wurde. Jetzt war von der Feuerstelle kaum noch etwas zu sehen. Stattdessen der Bach, der zu einem reißenden Wildflüsschen angeschwollen war. Täuschte sie sich, oder war er breiter geworden? Dann bemerkte sie die breiten Rinnsale, die sich links und rechts von ihrem Zelt ihren Weg bahnten, um sich mit dem Bach zu vereinigen – und das Rauschen wurde immer lauter. Erschrocken zog Sina den Reißverschluss wieder hoch und drehte sich zu Katharina um.
    Â»Wenn mich nicht alles täuscht, dauert es nur noch ein paar Minuten, und wir zelten mitten in einem Flussbett!« Sie bemühte sich, keine Panik in ihrer Stimme zu zeigen. Möglichst ruhig redete sie weiter. »Was sollen wir jetzt nur tun?«
    Katharina konnte ihre Gefühle schwerer verbergen. »Bist du dir sicher? Dann müssen wir fliehen! Wir könnten in diesem Zelt ertrinken!«
    Â»Aber wohin?«, gab Sina zu bedenken. »Den letzten Unterstand haben wir vor ein paar Stunden gesehen. Eine Straße ist zwar ziemlich nah, aber an diesem gottverlassenen Ende der Welt wird wohl kaum jemand vorbeikommen!«
    Für eine Sekunde hörte man in dem Zelt nur das Geräusch des Regens. Dann räusperte Katharina sich. »Vielleicht hält das Zelt ja dicht? Dann können wir warten, bis es hell wird, und uns dann zur Straße durchschlagen. Irgendwann im Laufe des Tages wird schon jemand vorbeikommen.«
    Sina versuchte, sich an die Gebrauchsanweisung des Zeltes zu erinnern. Sie war sich sicher, dass sie sie durchgelesen hatte – sie las jede Gebrauchsanweisung durch. Sogar die von einem Toaster. Ihr letzter Freund hatte sich in einem fort darüber lustig gemacht. Aber jetzt war dieser kleine Tick ziemlich nützlich. »Keine Ahnung, ob das wirklich dicht hält – aber bis zu etwa zehn Zentimeter Höhe sitzen wir in einer Art Gummiwanne. Und von oben schützt uns das Zelt vor dem Regen. Wahrscheinlich ist es besser, hier drin zu sitzen, als ungeschützt auf der Wiese zu stehen.«
    Die nächsten Minuten drängten sie sich in der Mitte ihres kleinen Kuppelzeltes aneinander und überprüften immer wieder, ob nicht doch schon Wasser ins Innere drang. Aber der Verkäufer in dem kleinen Outdoor-Laden hatte nicht zu viel versprochen, als er ihr das Zelt wegen seiner »Allwettertauglichkeit« empfohlen hatte. Sie blieben im Trockenen sitzen. Worte fielen wenige. Sie waren zu müde und zu ängstlich, nickten immer wieder ein, um dann beim nächsten Donner wieder aufzufahren und erneut die Wasserfestigkeit ihres Zeltes zu überprüfen. Eine gefühlte Ewigkeit später dämmerte es draußen, und der Regen wurde etwas schwächer.
    Sina wagte einen weiteren Blick vor die Zelttür – und musste kichern, als sie sah, wo ihr Zelt inzwischen stand: inmitten des inzwischen gar nicht mehr kleinen Baches, der etwa knöcheltief um ihr Zelt herumfloss. Sie hatten ihr Zelt hinter einem Busch aufgeschlagen, der sie jetzt vor der stärksten Strömung bewahrte. Der Himmel war immer noch grau verhangen, ein scharfer Wind zerrte an den Zeltplanen.
    Â»Ich glaube, es hat keinen Sinn mehr, noch länger zu warten«, beschloss Sina. »Wir sollten zusammenpacken und möglichst schnell ein trockenes Plätzchen finden.«
    Katharina nickte. »Okay. Vielleicht gibt es an deinem trockenen Plätzchen sogar einen heißen Kaffee …«
    Die Rucksäcke

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