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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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einer geladenen Duellpistole in der Hand.
    »Woher hast du die, um alles in der Welt?«, fragte ich, indem ich ihn anstarrte.
    »A-aus meiner Jackentasche, was glaubst du denn?«
    »Du wirst sie nicht brauchen; Ridley ist aufrecht stehend eingeschlafen, wie du sehen kannst.«
    Oliver überprüfte mein Mündel eingehend und steckte danach widerstrebend die Waffe weg. »Dann befindet er sich unter deinem Einfluss?«
    »Vorerst, ja.«
    Sein Blick glitt zwischen meinem Gesicht und dem Ridleys hin und her. »Zuerst bist du da, und dann wieder nicht, und nun dies. Du solltest eine Zauberschau haben. Es ist einfach zu unheimlich.«
    »Ich stimme dir zu«, meinte ich trocken.
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Ich bin müde und möchte dies hinter mich bringen.«
    Und noch dringender wollte ich Nahrung zu mir nehmen. Obgleich ich mich äußerlich vollkommen von dem Angriff erholt hatte, welchen Ridley und Arthur am vorigen Abend auf mich verübt hatten, musste mein Inneres noch heilen. Mein soeben erfolgtes wiederholtes Verschwinden hatte meine Kraft verbraucht, zu sehr, als dass ich darüber nachdenken wollte; selbst meine Knochen fühlten sich hohl an. Vielleicht war Oliver dies zumindest teilweise klar. Er trat ein gutes Stück beiseite, was es mir gestattete, Ridley dazu zu bringen, sich an den Tisch zu setzen, welchen die Lakaien kürzlich für ihr Abendessen genutzt hatten. Ich setzte mich ihm gegenüber, überprüfte die Anzahl der entzündeten Kerzen und entschied, dass die Beleuchtung hell genug sei, um meine Aufgabe mit ihrer Hilfe zu erledigen. Die einzelne, welche ich in der Zelle verwendet hatte, wäre für mein schwieriges Vorhaben nicht ausreichend gewesen.
    Als wir uns schließlich beide hingesetzt hatten – und ich auch nicht mehr in der Lage war, es noch länger aufzuschieben –, begann ich mit dem gefährlichen Unterfangen, die Gedanken eines anderen Mannes neu zu ordnen.
    Nach seiner anfänglichen Frage war Oliver es zufrieden, mich in Ruhe zu lassen und nicht zu stören, während ich mich vorsichtig an die Arbeit machte. Wann immer ich innehalten und darüber nachdenken musste, was ich als Nächstes sagen sollte, warf ich einen Seitenblick auf meinen Vetter und sah, wie er mich mit entzückter Aufmerksamkeit beobachtete. Seit er zum ersten Male von meinen unnatürlichen Fähigkeiten erfahren hatte, war er höchst neugierig, was diese betraf; ich hoffte, dass diese Vorführung ihn zufrieden stellen würde, da ich wollte, dass es vorerst die letzte sei. Es gefiel mir nicht, andere Menschen gewaltsam zu beeinflussen, und nahm mir diese Freiheit nur dann, wenn äußerste Not es mir diktierte. Schlimmstenfalls war es ein schreckliches und manchmal riskantes Eindringen in die Privatsphäre anderer Menschen, und zumindest bescherte mir jegliche lange Begegnung wie diese fürchterliche Kopfschmerzen.
    Doch um unseret- und auch seinetwillen musste Ridley unter allen Umständen gewisse vergangene Ereignisse vergessen und sich in Zukunft an ein neues Verhaltensmuster gewöhnen. Obwohl er sich zurzeit unter meiner Kontrolle befand, war sein Geist so stark wie sein Körper, und ich empfand die Beeinflussung als schwierige und anstrengende Aufgabe. Nicht nur musste ich ständig meinen Einfluss aufrechterhalten, damit er nicht von der Stärke seines Willens niedergezwungen wurde, sondern es war auch harte Arbeit, meine eigenen gefährlichen Gefühle im Zaume zu halten, damit ich seinem Geist keinen dauerhaften Schaden zufügte.
    Du wirst keine Duelle mehr vom Zaune brechen, Ridley, verstehst du das? Es ist höchste Zeit, dass du dir friedlichere Beschäftigungen suchst, als ehrbare Bürger zu belästigen. Keine Gewalt mehr für dich, mein Junge.
    Es waren keine schwerwiegenden Worte, aber es war der Nachdruck, welchen ich hineinlegte, der zählte. Er blinzelte und zuckte einige Male zusammen, eine Warnung für mich, mich ein wenig zurückzuhalten. Dies tat ich dann auch, aber Verdammnis, ich war dem Tode wieder so nahe gewesen ...
    Du weißt sehr gut, wie man anderen Arger bereitet; also weißt du gewiss auch, wie man ihn vermeidet, und genau dies wirst du von nun an tun. Wenn ich höre, dass du je wieder an einem Krawall beteiligt bist... nun, du wirst dich einfach benehmen, sonst wirst du es bereuen.
    Als mir nichts mehr einfiel, was ich Ridley sagen wollte – die Dinge, die ich ihm eingetrichtert hatte, waren größtenteils Instruktionen, welche ich auch Arthur bereits mitgeteilt hatte, was allerdings weitaus weniger

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