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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Handgelenk. Der Einsatz seiner Kraft beraubte einen Konfessor seiner gesamten Energie. Wenn sie von ihrer Magie Gebrauch gemacht hatte, brauchte sogar Kahlan, die Mutter Konfessor und vielleicht der stärkste je geborene Konfessor, mehrere Stunden, bevor sie ihre Kraft ein weiteres Mal einsetzen konnte. Sie war erschöpft und hatte der Strömung nichts mehr entgegenzusetzen. Hätte Nadine sie nicht festgehalten, wäre sie längst hinuntergetrieben worden.
    Mit Nadines Hilfe gelang es Kahlan, sich auf die Trittsteine hinaufzuziehen. Bibbernd vor Kälte zogen sich die beiden hoch.
    Nadine brach angesichts der Woge des Grauens, die vorübergezogen war und sie fast mitgerissen hätte, in Tränen aus. Kahlan war zum Weinen zu erschöpft, aber sie wußte, wie Nadine zumute war.
    »Ich habe ihn nicht berührt, als Ihr Eure Magie eingesetzt habt, trotzdem dachte ich, mir würde jedes einzelne Gelenk entzweigerissen. Ich habe doch … ich habe doch nichts abbekommen, oder? Keine Magie? Ich werde nicht sterben, oder?«
    »Nein, mit Euch ist alles in Ordnung«, versicherte ihr Kahlan. »Ihr habt den Schmerz nur deshalb gespürt, weil Ihr so nahe dran wart, das ist alles. Hättet Ihr ihn allerdings berührt, wäre das sehr viel übler für Euch ausgegangen – Ihr wärt vernichtet worden.«
    Nadine nickte nur stumm zur Antwort. Kahlan legte den Arm um sie und flüsterte ihr ein Dankeschön ins Ohr. Nadines Tränen wichen einem Lächeln.
    »Wir müssen zurück zu Cara«, sagte Kahlan. »Und zwar schnell.«
    »Aber wie? Die Fackel ist heruntergebrannt. An der Außenwand gibt es keinen Weg nach unten, und wenn wir versuchen umzukehren, werden wir uns in der Dunkelheit verlaufen. Es sei denn, die Soldaten kommen und bringen Fackeln mit, um uns den Weg zu leuchten.«
    »Nichts ist unmöglich«, erwiderte Kahlan erschöpft. »Wir sind bei jeder Abzweigung rechts abgebogen, also brauchen wir uns auf dem Rückweg immer nur links zu halten.«
    Nadine streckte die Hand aus und deutete nach hinten in die völlige Dunkelheit. »In den Gängen mag das ja alles gut und schön sein, aber als wir diesen Abflußkanal betreten haben, sind wir auf die andere Seite gewechselt. Drüben gibt es keine Trittsteine. Wir werden die Öffnung niemals finden.«
    »An der Stelle, wo das Wasser in der Mitte des Tunnels über den Trittstein fließt, macht es ein anderes Geräusch. Ist Euch das nicht aufgefallen? Ich werde die Stelle wiederfinden.« Kahlan faßte Nadine bei der Hand, um sie zu ermutigen. »Wir müssen es versuchen. Cara braucht Hilfe.«
    Nadine starrte in stummer Qual einen Augenblick lang vor sich hin, dann sagte sie: »Na schön, doch wartet einen Augenblick.«
    Sie riß einen Streifen des zerfetzten Saums von Kahlans Kleid, wickelte ihn ihr um den Oberarm und verband damit so provisorisch die Wunde. Kahlan zuckte zusammen, als Nadine den Knoten festzurrte.
    »Gehen wir«, meinte Nadine. »Aber seid vorsichtig, bis ich den Riß vernähen und einen Umschlag auflegen kann.«

12. Kapitel
    Der Rückweg durch den Abflußtunnel gestaltete sich quälend langsam. Wenigstens blieb ihnen auf dem blinden Marsch, auf dem sie sich am kalten, glitschigen Mauerwerk entlang tasteten, während ihnen das Wasser an den Knöcheln zerrte und sie ständig Angst haben mußten, im Dunkeln in die tosenden Fluten zu stürzen, die grauenhafte Vorstellung erspart, Marlin könnte plötzlich auftauchen, sie an den Beinen packen und in die Tiefe ziehen. Als Kahlan hörte, wie sich das Rauschen des Wassers veränderte und das Echo in den Gang hineinhallte, hielt sie sich an Nadines Hand fest und suchte tastend mit dem Fuß nach dem Trittstein, der über den Kanal führte.
    Sie waren schon ein Stück weit durch das dunkle Labyrinth der Tunnel und Gänge zurückgegangen, da fanden die Soldaten sie und leuchteten ihnen mit Fackeln den Weg. Kahlan folgte dem flackernden Schein in einem Zustand dumpfer Benommenheit, während sie immer tiefer in das schwarze Nichts vordrangen. Es kostete sie einige Mühe weiterzugehen. Nichts hätte Kahlan lieber getan, als sich hinzulegen – sogar hier auf den kalten, nassen Steinen.
    In den Gängen vor der Grube drängten sich Hunderte wildentschlossener Soldaten. Sämtliche Bogenschützen hatten ihre Pfeile eingelegt. Speere wurden einsatzbereit gehalten, ebenso Schwerter und Äxte. Andere Waffen steckten nach dem Kampf mit Marlin noch immer im Gestein. Sie bezweifelte, daß man sie mit etwas anderem als Magie je herausbekommen würde. Die

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