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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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zu. »Alle anderen sind bereits an Bord.«
    Während sie hinübergingen, sah Race eine Frau in einer Tür an der Seite auftauchen. Er erkannte sie sofort wieder.
    »Hallo, Will«, sagte Lauren O’Connor.
    »Hallo, Lauren.«
    Lauren O’Connor war Anfang dreißig, aber sie wirkte keinen Tag älter als 25. Sie trug das Haar, wie Race bemerkte, kürzer. Damals am USC war es lang, gewellt und braun gewesen. Jetzt war es kurz, glatt und kastanienbraun. Sehr nach der Mode der späten Neunziger.
    Doch ihre großen braunen Augen waren noch dieselben, genau wie ihre frische, glatte Haut. Und wie sie dort in der Tür des Frachtflugzeugs stand – lässig an den Türrahmen gelehnt, die Arme verschränkt und die Hüfte vorgeschoben, gekleidet in strapazierfähige Khakikleidung –, sah sie so aus, wie sie auch früher ausgesehen hatte. Groß und sexy, geschmeidig und durchtrainiert.
    »Ist lange her«, meinte sie lächelnd.
    »Ja, allerdings«, erwiderte Race.
    »So … William Race, Linguistik-Experte, Berater der DARPA. Spielst du noch Football, Will?«
    »Nur als Hobby.« Auf dem College hatte Race eine Auszeichnung für besondere Leistungen im Football erhalten. Er war der Kleinste der Mannschaft gewesen, aber zugleich der Schnellste. Auch in Leichtathletik war er ausgezeichnet worden.
    »Wie steht’s mit dir?«, fragte er, wobei ihm der Ring an ihrer linken Hand auffiel. Er überlegte, wer sie geheiratet haben könnte.
    »Nun«, meinte sie und ihre Augen leuchteten auf. »Zum einen bin ich sehr aufgeregt wegen dieser Mission. Man erhält nicht alle Tage Gelegenheit, auf Schatzsuche zu gehen.«
    »Das ist es also?«
    Ehe Lauren antworten konnte, ließ sie ein lautes Aufjaulen herumfahren.
    Der F-15 war etwa fünfzig Meter vom Frachtflugzeug entfernt zum Stehen gekommen. Kaum war die Pilotenkanzel offen, da sprang der Pilot auch schon auf die nasse Piste und kam auf sie zugerannt, die Schultern im strömenden Regen zusammengezogen. In der Hand hielt er eine Aktentasche.
    Der Pilot lief zu Nash und reichte ihm die Tasche. »Dr. Nash«, sagte er. »Das Manuskript.«
    Nash nahm die Aktentasche entgegen und schritt zu Lauren und Race hinüber.
    »Also«, sagte er und bat beide ins Frachtflugzeug. »Dann wollen wir diese Sache mal ins Rollen bringen.«

    ***

    Das riesige Frachtflugzeug donnerte über die Piste und hob in den regengetränkten Himmel ab.
    Es war eine Lockheed C-130E Hercules, deren Inneres in zwei Abteilungen getrennt war – unten der Fracht- und oben der Passagierbereich. Race saß im oberen Teil, zusammen mit den fünf weiteren Wissenschaftlern, die an der Expedition teilnahmen. Die sechs Green Berets, die sie begleiteten, waren unten im Frachtraum und überprüften und verstauten ihre Waffen.
    Von den fünf Zivilisten kannte Race zwei: Frank Nash und Lauren O’Connor.
    »Wir haben später Zeit für die Vorstellungsrunde«, meinte Nash, setzte sich neben Race und hob die Aktentasche auf den Schoß. »Im Augenblick ist wichtig, dass Sie mit der Arbeit beginnen.«
    Er öffnete die Verschlüsse der Aktentasche.
    »Können Sie mir jetzt sagen, wohin wir fliegen?«, fragte Race.
    »Oh, ja, natürlich«, erwiderte Nash. »Tut mir Leid, dass ich es Ihnen nicht vorher sagen konnte, aber Ihr Büro war nicht sicher. Die Fenster hätten gelasert werden können.«
    »Gelasert?«
    »Mit einer lasergesteuerten Abhörvorrichtung. Wenn wir in einem Büro wie dem Ihren sprechen, lassen unsere Stimmen die Fensterscheiben mitschwingen. Die meisten modernen Bürotürme kommen mit Richtmikrofonen zurecht – da laufen elektronische Störsignale durch die Fensterscheiben. Bei älteren Gebäuden wie dem der Fakultät ist das nicht so. Da wäre das Mithören sehr einfach gewesen.«
    »Wohin fliegen wir also?«
    »Cusco, Peru – vor der Ankunft der spanischen Konquistadoren im Jahr 1532 Hauptstadt des Inkareichs«, erwiderte Nash. »Jetzt ist es lediglich eine große Provinzstadt mit einigen wenigen Ruinen der Inka, großen Touristenattraktionen, wie man mir gesagt hat. Wir fliegen nonstop, wobei wir unterwegs mehrmals in der Luft auftanken.«
    Er öffnete die Aktentasche und entnahm ihr etwas.
    Es war ein Stapel Papier – ein loser Haufen DIN-A3-Blätter, insgesamt vielleicht vierzig Seiten. Race’ Blick fiel auf das oberste Blatt – die Fotokopie einer illustrierten Titelseite.
    Das Manuskript, von dem Nash gesprochen hatte, oder zumindest eine Fotokopie davon.
    Lächelnd reichte Nash Race den Papierstapel. » Deshalb sind Sie

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