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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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anderen Richtung einen der großen Helikopterträger, der rasch den Abstand verringerte und ihnen den Fluchtweg abschnitt – jetzt waren sie förmlich eingeklemmt.
    »Das sieht gar nicht gut aus«, sagte er zu sich.
    Doogie dachte offensichtlich dasselbe.
    Er schwang ihren Pibber nach links, rammte hart das Naziboot, sodass die Nazisoldaten auf dem Achterdeck einen Augenblick lang das Gleichgewicht verloren, und erkaufte sich damit die kostbaren paar Sekunden, die er benötigte, um das G-11 zu heben und abzufeuern.
    Aber er feuerte nicht auf das Deck des Nazi-Pibbers, hauptsächlich, weil er nicht genügend Zeit hatte, das Gewehr so weit herumzuschwenken. Stattdessen zielte er auf den Bug – wo keine Nazis standen.
    »Was, zum Teufel, tun Sie?«, schrie Race.
    Doogies G-11 ging donnernd los.
    Eine ausgedehnte Salve, vielleicht zwei Dutzend Schüsse.
    Sogleich stoben überall Funken um den stählernen Anker am Bug des Nazi-Pibbers.
    Plötzlich – Krack! – wurde die kleine Metallöse, die den Anker des Pibbers sicherte, von Doogies Salve getroffen und er löste sich vom Deck und plumpste neben dem Bug in das unter ihnen dahi nr asende Wasser. Seine Nylonleine sauste blitzschnell hinterher.
    Die vier Nazis an Deck sahen den Anker fallen und wandten sich, die G-11 erhoben, wieder Doogie und Race zu.
    Da geschah es.
    Worin sich der Anker verfing – in einer Wurzel unter Wasser, vielleicht auch in einem ganzen gottverdammten Baum – erfuhr Race nie. Aber ganz gleich, was es war, der Anker musste sich in etwas Großem verfangen haben.
    Es war, als ob ein mächtiges Ungeheuer an dem dahinjagenden Anker des Pibbers gerissen hätte. Das Boot kam in einem einzigen Augenblick von 65 Seemeilen pro Stunde auf null – und stellte sich einfach Heck über Kiel auf den Kopf, als der Bug abrupt ins Wasser hinabgezogen wurde.
    Anschließend vollführte das Schiff einen kompletten Salto, drehte sich mitten in der Luft, kam auf dem Dach des Ruderhauses herab und knallte mit einem gewaltigen, explosionsartigen Klatschen aufs Wasser.
    Race folgte ihm mit dem Blick und sah das umgedrehte Naziboot in der Ferne immer kleiner werden und langsam in den Fluten versinken.

    ***

    Leonardo Van Lewen wand sich auf seinem Jet Raider durch die Naziarmada, jagte im Zickzack über den Fluss, verschwand hinter den verschiedenen Helikopterträgern, Pibbers und Rigid Raiders und tauchte jenseits von ihnen wieder auf.
    Überall ertönte wütendes Gewehrfeuer, während er verzweifelt versuchte, dem Rigid Raider und dem Mosquito-Kampfhubschrauber zu entkommen, die ihm dicht auf den Fersen waren.
    Merkwürdigerweise war nur ein einziger Nazi an Bord des Rigid Raiders. Es war das Boot, das er zuvor mit Gewehrfeuer bestrichen und dessen Besatzung er bis auf einen Mann getötet hatte.
    In Wahrheit jedoch waren Van Lewen das Boot und der Hubschrauber ziemlich gleichgültig. Er hatte lediglich Augen für das Fahrzeug, das fünfzig Meter vor ihm bedrohlich in die Höhe ragte.
    Den großen weißen Katamaran.
    Das Kommandoschiff der Nazis.

    Zwanzig Meter hinter Van Lewen feuerte der einsame Steuermann des Rigid Raiders wild hinter dem Wasserbike des amerikanischen Soldaten her. Überall flogen seine Geschosse herum, während sein lang gestrecktes Kampfboot wild über die Wogen tanzte.
    Dann vernahm er abrupt ein lautes Wumm! von irgendwo hinter sich. Er wandte sich rasch um …
    … und sah Karl Schröders Faust auf sein Gesicht zusausen.
    Renée Becker steuerte den Jet Raider wie der Teufel. Die Gischt, die ihr ins Gesicht sprühte, fühlte sich an wie tausend Nadelstiche.
    Unmittelbar links von sich sah sie Schröder das Ruder des Rigid Raiders übernehmen, auf den er gerade gesprungen war. Er zeigte mit dem Daumen nach oben.
    Sobald sie sich gewiss war, dass er das Naziboot unter Kontrolle hatte, zog Renée den Motor ihres Wasserbikes hoch und drehte vom Rigid Raider ab. Sie benutzte ihn als Deckung gegen den Helikopter über ihnen, jagte hinter Van Lewen her und schloss sich ihm bei der Verfolgung des Kommandoschiffs an.

    Der gewaltige Katamaran schoss der Flotte voraus den Fluss hinab.
    Etwa ein halbes Dutzend Nazis stand an der Reling unter den Rotorblättern des weißen Helikopters auf dem Heliport und feuerte auf Van Lewen.
    Aber der große Green Beret wich den Kugeln aus, indem er seinen Jet Raider geschickt nach links und rechts kippte. Dann zog er plötzlich und ohne Vorwarnung hinter einen Helikopterträger, der vom Kommandoschiff aus gesehen

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