Der Tempel
achtern lag.
In der Deckung des Trägers nahm Van Lewen weiter an Geschwindigkeit auf und überholte auf seinem zierlichen Jet Raider nach und nach das größere Schiff.
Innerhalb weniger Sekunden erreichte er den Bug des Trägers. Er tat einen letzten tiefen Atemzug.
Dann, als er bereit war, riss er die Lenkstange hart nach links.
Wie ein Kampfjet, der seiner Beute nachjagte, schwang sich sein Jet Raider vor den Bug des Helikopterträgers und verschwand hinter dem großen Kommandoschiff mit dem Doppelrumpf.
Sogleich eröffneten die Nazis auf dem Heck des gewaltigen Katamarans das Feuer auf ihn, aber zu Van Lewens Überraschung wurden sie plötzlich von Renée erledigt – die von links auf ihrem Jet Raider hereingeschossen kam und heftig mit ihrem M-16 feuerte.
Nachdem die Nazis ausgeschaltet waren, jagten Renée und Van Lewen unter den brückenähnlichen Korpus des Katamarans in die Schatten zwischen den beiden fünfzig Meter langen Rümpfen.
Rasch erreichten sie den Bug.
Van Lewen zog zum rechten Rumpf hinüber, Renée übernahm den linken. Dann streckte Van Lewen die Hand aus, ergriff die Bugreling, zog sich hinauf und verschwand.
Eine Sekunde später holte Renée tief Luft und kletterte auf der linken Seite an Bord.
Der Wind schlug ihr mit Sturmstärke ins Gesicht, als sie aus den Schatten unter dem Katamaran hervortrat und sich aufrichtete.
In etwa 25 Metern Entfernung sah sie Van Lewen, der das M-16 bereithielt, auf dem anderen Bug stehen.
Da das Kommandoschiff an der Spitze der Flotte dahi nr aste, hatten die Nazis offenbar nicht damit gerechnet, dass jemand sie von vorn entern würde, also waren hier oben keine Soldaten.
Jedenfalls noch nicht.
Renée sah sich auf dem Katamaran um. Er war groß – wirklich groß. Die Deckaufbauten auf den beiden gewaltigen Rümpfen waren extrem schlank, von kaum glaublicher Aerodynamik. Sie bestanden aus zwei Ebenen, die beide hinter dunkel getönten, schräg stehenden Fenstern verborgen waren. Zu beiden Seiten des großen Schiffs verliefen breite Gänge.
»Wohin jetzt?«, schrie sie.
»Wir übernehmen das Schiff und dann halten wir es, bis die Hubschrauber eintreffen!«, rief Van Lewen zurück.
»Was ist mit dem Götzenbild? Wenn wir das Schiff nicht kapern können, sollten wir zumindest versuchen, das …«
In diesem Augenblick kamen zwei Nazisoldaten, die wild mit ihren G-11 feuerten, den Backbordgang herabgelaufen. Aber sie schossen aus der Hüfte heraus und die Kugeln flogen zu hoch. Van Lewen schwenkte das M-16 herum und holte sie mit zwei genau sitzenden Schüssen von den Beinen.
» Was haben Sie gesagt?«, schrie er Renée zu.
»Schon gut!«, erwiderte sie. »Gehen Sie! Ich gebe Ihnen Deckung!«
Mit diesen Worten eilte sie den Steuerbordgang hinab.
Race und Doogie jagten währenddessen in ihrem Pibber-Patrouillenboot über das Wasser.
Einer der Mosquito-Kampfhubschrauber schoss im Tiefflug über sie hinweg. Dabei wendete er hin und wieder, sodass er sie rückwärts fliegend direkt unter Beschuss nahm. Eine der Seitentüren stand offen – dort saß ein Nazisoldat und feuerte mit einem G-11 auf sie.
Rechts donnerte einer der Helikopterträger dahin. Er klemmte sie sozusagen ein und schnitt ihnen jeglichen Fluchtweg in diese Richtung ab.
Doogie feuerte mit seinem G-11 zu dem Hubschrauber hinauf.
Vergeblich versuchte er, das vordere Turmgeschütz ihres Pibbers zu erreichen. Das mörderische Feuer aus dem Hubschrauber hielt ihn im Ruderhaus fest.
» Verdammt! Ich schaff’s nicht dahin!«, schrie er, als der Mosquito über ihnen erneut wendete und dem lauten Knattern seiner Rotoren rasch das Getrommel etwa einer Million panzerbrechender Projektile folgte, die im Dach des Ruderhauses einschlugen.
»Wir müssen etwas gegen diesen Hubschrauber unternehmen!«, rief Race.
»Ich weiß! Ich weiß!«, schrie Doogie. »Professor, rasch! Gehen Sie nach unten und sehen Sie nach, ob Sie Granaten oder so was finden!«
Race gehorchte sogleich, warf die Luke am vorderen Ende des Ruderhauses auf und eilte in den Bauch des Kampfboots.
Er fand sich in einem kahlen, kleinen Raum mit grauen Metallwänden wieder.
An den schrägen Wänden standen Netze und Kisten. In der Mitte des Raums sah er ein graues, kastenförmiges Ding von etwa einem Meter Höhe und Breite, etwa so groß wie ein Kartentisch. Auf den ersten Blick hielt er es für eine weitere Kiste, eine Art Munitionsbehälter oder so etwas.
Aber es war kein Behälter. Beim näheren Hinsehen erkannte
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