Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
Vom Netzwerk:
er, dass das Ding am Fußboden verschraubt war.
    Da begriff er. Es war eine Taucherluke. In Vietnam hatten Spezialeinheiten und die SEAL Pibbers gegenüber allen anderen Flussschiffen bevorzugt, weil allein sie mit diesen speziellen Luken im Rumpf ausgestattet waren. Mit ihrer Hilfe konnten Froschmänner ins Wasser, ohne dass die Gegner wussten, wohin sie verschwunden waren.
    Rasch durchsuchte Race die verschiedenen Ständer und Regale nach Waffen.
    Als Erstes fand er eine kleine Kiste mit britischen L2A2-Anti-Personen-Handgranaten. Das Zweite war eine Kevlarschachtel mit einigen eingravierten englischen Worten:

    PROPERTY OF THE UNITED STATES ARMY
    ORDNANCE ISSUE K/56-005/DARPA
    6 X M-22 CHARGES

    Race öffnete die Schachtel und erblickte sechs futuristisch aussehende Reagenzgläser aus Chrom und Plastik, die in abgetrennten Schaumstofftaschen lagen. Sie waren ziemlich klein – etwa von der Größe und Form eines Lippenstifts – und mit einer seltsamen, bernsteinfarben glänzenden Flüssigkeit gefüllt.
    Er zuckte die Schultern, schnappte sich die Kevlarschachtel und trug sie und die Kiste mit normalen Granaten zu Doogie ins Ruderhaus hoch.
    »Äh, Professor«, meinte Doogie beim Anblick der Kevlarschachteln, »ich an Ihrer Stelle … äh … würde diese Babys nicht benützen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Sie uns umbringen würden.«
    »Was?«
    »Das sind M-22er. Hochtemperatur-Sprenggranaten. Gefährlicher Scheiß. Sehen Sie sich mal die bernsteinfarbene Flüssigkeit darin an. Flüssige Chlorisotope. Eine Unze von dem Zeug wird alles innerhalb eines Umkreises von zweihundert Metern verdampfen, uns selbst eingeschlossen. Es müssen die Nazihunde gewesen sein, die vor einigen Jahren in Baltimore die Ladung M-22er aus einem Lastwagen geklaut haben.«
    »Oh«, meinte Race.
    » So viel Sprengkraft brauchen wir nicht.« Doogie lächelte und nahm eine der konventionelleren L2A2-Handgranaten. »Das ist mehr als ausreichend.«
    Keinen Augenblick später strich der Mosquito erneut über sie hinweg und durchsiebte die Wände des Pibbers mit Einschlaglöchern.
    Doch als er dieses Mal über sie hinwegfegte, zog Doogie den Stift der Granate und warf sie im Baseballstil mit dem gesunden Arm hinauf in die geöffnete Seitentür des Hubschraubers.
    Wie eine Rakete schoss die Granate durch die Luft …
    … und verschwand in der Tür des Mosquito.
    Eine Sekunde später wurden die Wände des Helikopters nach außen gedrückt und der kleine Kampfhubschrauber kippte wild nach vorn ab, vollführte einen Salto mortale und ging in Flammen auf, ehe er mit der Nase voran auf das Wasser krachte.
    »Netter Wurf«, meinte Race.

    Das M-16 fest an die Schulter gedrückt, rannten Van Lewen und Renée den breiten Gang auf der Steuerbordseite des Kommandoschiffs hinab.
    Dabei schwenkten sie ihre Gewehre hin und her, bis sie plötzlich ins Freie gelangten – und auf den Heliport am Heck des großen Katamarans traten.
    Sogleich erblickte Van Lewen den weißen Bell-Jet-Ranger-Hubschrauber auf dem Deck, daneben den Piloten.
    Der Mann griff sofort nach seiner Waffe. Van Lewen schaltete ihn aus und wandte sich dann nach rechts – gerade noch rechtzeitig. Denn aus dem Inneren des Katamarans stürzte ein Trupp von sechs Nazisoldaten heraus, die mit ihren G-11 feuerten.
    Überall auf dem Deck schlugen Geschosse ein, ebenso auf dem hölzernen Geländer hinter ihnen.
    Van Lewen duckte sich und sah, dass Renée wieder hinter die Ecke zurückwich, um die sie gerade gekommen waren.
    Er selbst war jedoch schon zu weit weg.
    Also blickte er auf die herankommenden Nazis, die noch etwa 15 Meter entfernt waren und deren futuristische Maschinengewehre einen dichten Kugelhagel ausspuckten, und tat dann das Einzige, das ihm noch blieb.
    Er sprang über die Reling.

    Vom Ruder seines Rigid Raiders aus, der hinter dem Kommandoschiff den Fluss hinabjagte, sah Karl Schröder voller Entsetzen Van Lewen über die Reling des großen Katamarans fliegen.
    Aber Schröder blieb keine Zeit zum weiteren Hinschauen.
    In diesem Augenblick prasselte ein Hagel von G-11-Projektilen auf ihn nieder. Zwei Rigid Raiders der Nazis schwenkten von zwei Seiten zugleich heran, bestrichen die Flanken seines Schiffs mit Maschinengewehrfeuer und zwangen ihn dazu, in Deckung zu gehen.
    Hart schlug er aufs Deck und suchte sogleich auf dem Boden des Schiffs nach etwas, das er zur Abwehr der beiden Rigid Raiders benutzen konnte.
    Als Erstes erblickte er ein G-11, das auf dem Deck gleich neben einer

Weitere Kostenlose Bücher