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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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haben.«

    ***

    Beim Aufsetzen auf dem Alto Purus unweit der Basis des Wasserfalls, der vom Tafelland herabstürzte, erzeugte die Goose eine gewaltige Gischtfontäne.
    Es war Nacht geworden und eingedenk der Rapas oben im Ort hatten Race und die anderen sich entschlossen, das Wasserflugzeug unten am Wasserfall zu vertäuen und Vilcafor über das quenko zu betreten.
    Nachdem Doogie die Goose am Flussufer unter einem dichten Baldachin aus Blättern geparkt hatte, stiegen die vier aus. Den bewusstlosen Uli ließen sie zurück. Er hatte eine Dosis Methadon bekommen, das sie in einem Erste-Hilfe-Kasten im Heck des Flugzeugs gefunden hatten.
    Ehe sie jedoch zum Pfad hinter dem Wasserfall aufbrachen, veranlasste Race sie dazu, etwas Ungewöhnliches zu tun.
    Aus Holzkisten, die sie in der Goose gefunden hatten, zimmerten sie einige primitive Fallen. Als Köder dienten Müsliriegel, die Van Lewen und Doogie bei sich hatten. Sie wollten Affen fangen, die in den Bäumen raschelten.
    Zehn Minuten später hatten sie zwei wütende Primaten in den beiden Holzkisten. Die beiden Affen quietschten und kreischten, als Van Lewen und Doogie sie den Pfad hinter dem strömenden Wasserfall entlangtrugen und in die gähnende, steinerne Öffnung des quenko brachten.

    Weitere zehn Minuten später stieg Race in die Zitadelle von Vilcafor hinauf.
    Nash, Lauren, Copeland, Gaby Lopez und Johann Krauss waren in einer Ecke der Zitadelle versammelt. Lauren versuchte gerade, den Funkkontakt entweder zu Van Lewen oder zu Doogie herzustellen.
    Alle wandten sich um, als Race mit dem falschen Götzenbild in der Hand aus dem quenko kam, gefolgt von Renée, Van Lewen und Doogie. Sie waren von oben bis unten mit Schmutz und Schlamm bedeckt. Race hatte noch immer Tröpfchen von Hei nr ich Anistases Blut im Gesicht.
    Nashs Blick fiel sogleich auf das Götzenbild.
    »Sie haben es!«, rief er aus, eilte zu Race und entriss es ihm.
    Er blickte es bewundernd an.
    Race beobachtete Nash kalt und in diesem Moment entschloss er sich, unausgesprochen zu lassen, was er wusste. Er würde abwarten und sehen, was der Colonel von jetzt an täte. Sie konnten das Götzenbild noch holen und Race würde ihnen vielleicht sogar helfen, aber er war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass es am Ende nicht bei Nash bliebe.
    »Es ist wunderschön«, sagte Nash bewundernd.
    »Es ist eine Fälschung«, meinte Race schlicht.
    »Was?«
    »Es ist eine Fälschung. Das Ding da besteht nicht aus Thyrium. Wenn Sie Ihren Nukleotid-Resonanz-Imager wieder einschalten, werden Sie herausfinden, dass es hier noch immer eine Thyriumquelle gibt. Das ist allerdings nicht dieses Götzenbild.«
    » Aber … wie das?«
    »Bei seiner Flucht aus Cusco hat Renco Capac den Verbrecher Bassario mit der Anfertigung einer Kopie des ›Geistes des Volkes‹ beauftragt. Renco wollte sich Hernando ergeben und ihm das falsche Götzenbild überreichen. Er wusste, dass Hernando ihn töten würde, aber er wusste auch, dass Hernando, wenn er erst einmal ein Götzenbild in Händen hielte, niemals auf den Gedanken käme, dass es eine Fälschung sein könnte.
    Doch wie es das Schicksal wollte, haben Renco und Alberto Santiago Hernando und dessen Männer getötet, und der Prinz – so berichtet das Manuskript – hat beide Götzenbilder im Tempel versteckt.«
    Nash drehte das Idol um und sah nun zum ersten Mal das kreisrunde Loch in dessen Basis. Er blickte zu Race auf.
    »Also ist das echte Götzenbild immer noch irgendwo im Tempel?«
    »Das schreibt Santiago in dem Manuskript«, erwiderte Race.
    »Aber …?«
    »Aber ich glaube ihm nicht.«
    »Sie glauben ihm nicht? Warum nicht?«
    »Funktioniert dein NR I noch?«, fragte Race Lauren.
    »Ja.«
    »Schalt es ein und ich zeige euch, was ich meine.«
    Sie gingen auf das offene Dach der Zitadelle. Dort stellte Lauren den Nukleotid-Resonanz-Imager auf.
    Währenddessen sah Race über den Ort hinweg. Es war dunkel und regnete leicht. Hinter einem der kleineren Gebäude im Ort bekam er kurz einen großen, katzenhaften Schatten in den Blick, der zu ihm hinaufspähte.
    Nach wenigen Augenblick war das NR I bereit. Lauren legte einen Schalter um und die silbrige Antenne auf der Konsole begann langsam zu rotieren.
    Dreißig Sekunden später ertönte ein schrilles Piep! und die Antenne blieb abrupt stehen. Sie zeigte jedoch nicht auf das Götzenbild in Nashs Händen, sondern zu den Bergen hinauf.
    »Ich erhalte eine Anzeige«, sagte Lauren. »Ein starkes Signal, eine hohe

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